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 Jagd in der Presse 2012 

orf.at vom 21.12.2012

Jäger stürzen mit Hochstand in die Tiefe

In Innerhalbach im Bezirk Lilienfeld sind am Donnerstag zwei Jäger zum Teil schwer verletzt worden. Der Hochstand, auf dem sie gesessen sind, brach zusammen und stürzte mit den beiden Männern einen steilen Hang hinunter.

Der 73-jährige Sankt Pöltner und sein 74-jähriger Jagdkollege aus Mödling gingen nach Angaben der Polizei gegen 18.15 Uhr auf die Pirsch und kletterten auf einen zehn Meter hohen Hochstand. Kurze Zeit später brach dieser jedoch in sich zusammen und riss die beiden Männer in die Tiefe.

Holzverstrebungen dürften morsch gewesen sein

Der 73-Jährige wurde schwer verletzt und musste mit dem Notarztwagen ins Landesklinikum Sankt Pölten gebracht werden. Sein Begleiter erlitt ebenfalls Verletzungen und wurde ins Krankenhaus Lilienfeld eingeliefert.

Nach Angaben der Polizei dürften mehrere Holzverstrebungen sowie eine Stütze des Hochstandes morsch gewesen sein, weshalb die Kanzel des Hochstandes der Belastung durch die beiden Jäger nicht mehr Stand gehalten haben dürfte.

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nachrichten.at vom 17.12.2012

Jäger angeschossen - Hund könnte schuld sein  

Scheibbs. Als ein 33-jähriger Jäger Sonntagnachmitttag das Gewehr vom Rücksitz seines Wagens hervorholte, löste sich ein Schuss. Die Kugel durchschlug den rechten Oberschenkel seines 55-jährigen Vaters. Die Polizei vermutet, dass der Jagdhund auf der Rückbank die Sicherung des Gewehrs gelöst hatte.

Das berichtete die Polizeidirektion Niederösterreich Sonntagabend in einer Presseaussendung. Vater und Sohn waren unterwegs in das Jagdrevier Hochkar-G`seng im Gemeindegebiet von Göstling/Ybbs um zu jagen.

Vermutlich hatte der Hund die Sicherung am Gewehr gelöst als er auf dem Rücksitz hin und her sprang. Der Sohn leistete Hilfe bis der Vater mit dem Notarzthubschrauber C 15 in das Landesklinikum Linz gebracht wurde.

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heute.at vom 15.12.2012

Nachschulungen gefordert - Serie von Jagdunfällen in Ostösterreich

Bei einem Unfall mit einer Jagdwaffe ist ein 55-Jähriger am Sonntagnachmittag in Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) verletzt worden. Laut NÖ Landespolizeidirektion löste sich beim Ausladen eines Gewehrs aus dem Auto ein Schuss und traf den Forstwirt am rechten Oberschenkel. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Landesklinikum Linz geflogen. "Schuldtragender" dürfte der Jagdhund gewesen sein. Der Landesjagdverband fordert Konsequenzen.

Der Mann war mit seinem Sohn (33) ins Jagdrevier Hochkar - G'seng unterwegs gewesen. Nachdem er die Waffen geladen hatte, legte er sie im Wagen hinter dem Rücksitz auf den Boden, wo sich auch der Hund befand. Das Tier dürfte dann beim Hin- und Herspringen die Sicherung gelöst haben - als der 33-Jährige an der Ausstiegsstelle die Langwaffe am Schaft ergriff, um sie herauszunehmen, löste sich ein Schuss, der die Fahrzeugseite durchschlug und den Vater traf.

Erst Samstagmittag war im Bezirk Korneuburg ein 65-jähriger Jäger durch die Schrotkugel eines Kollegen verletzt worden. In den vergangenen Wochen kam es in Österreich gehäuft zu Unfällen bei der Jagd, mehrfach wurden vor allem in Nieder- und Oberösterreich versehentlich Menschen durch Kugeln verletzt.


Jagdverband fordert Schulungen

Die Vorfälle setzten eine Reihe von Jagdunfällen der vergangenen Wochen fort. Vor allem in Nieder- und Oberösterreich wurden seit November mehrfach versehentlich Personen (einmal auch ein Fohlen) angeschossen.

Der jüngste Fall in Niederösterreich ereignete sich erst Anfang der Vorwoche bei einer Treibjagd in Purkersdorf. Ein 54-Jähriger wurde dabei von einem 81 Jahre alten Jagdkollegen an der Schulter verletzt. Deshalb denkt man beim Landesjagdverband nun daran, Übungsschießen für Jäger häufiger durchführen zu lassen. Zudem sollen Jagdleiter alle drei Jahre eine Nachschulung besuchen, wenn sie ihre Funktion nicht verlieren wollen. Bisher fand so etwas nur auf freiwilliger Basis statt.

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vienna.at vom 05.12.2012

Jagdunfall in Purkersdorf: 81-Jähriger angezeigt 

Der Hergang eines Jagdunfalles in Purkersdorf im Bezirk Wien-Umgebung dürfe geklärt sein. Es wurde ein 81-jähriger Mann angezeigt.

Am Montag, den 3. Dezember kam es in Pukersdorf, zu einem Jagdunfall. Als Schütze wurde laut Landespolizeidirektion ein 81-Jähriger ermittelt. Er hatte den 54-jährigen Jagdpächterin die linke Schulter getroffen.

81-Jähriger nach Jagdunfall angezeigt

Der Unfall war bei der Schwarzwildjagd passiert. Der 54-Jährige hatte eigenen Angaben zufolge einen stechenden Schmerz in der linken Schulter verspürt, als er eben auf ein Wildschwein zielte. Das Opfer wurde ins Landesklinikum St. Pölten eingeliefert. Die Vermutung, dass der 81-Jährige der Schütze war, erwies sich aufgrund der Erhebungen als richtig.

Der Mann gab bei der Vernehmung ebenfalls an, dass er auf ein Wildschwein geschossen habe, das durch die Schützenkette gelaufen sei. Dass er dabei den Jagdpächter getroffen habe, sei ihm nicht bewusst gewesen. Er habe den 54-Jährigen nicht gesehen. Der 81-jährige Mann wurde wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung angezeigt.

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tt.com vom 04.12.2012

Jagdhund löste großen Stein: Jäger getroffen und verletzt 

Bei einem Jagdausflug in Imst wurde ein Jäger von einem Stein getroffen und am Schienbein verletzt. Sein Hund hatte den Stein losgetreten.

Nassereith – Ein jähes Ende nahm in Imst ein Jagdausflug am Dienstag: Ein Jäger wurde von einem Stein getroffen und trug eine stark blutende Verletzung davon. Der Mann war gegen 15:00 Uhr im Imster Jagdgebiet alleine auf Gemsenjagd. Nachdem er ein Tier erlegt hatte und dieses abtransportieren wollte, löste sein Jagdhund beim bergwärts Laufen einen großen Stein. Dieser fiel in Richtung des Jägers und traf ihn am linken Schienbein, berichtet die Polizei. Er erlitt dabei eine stark blutende Verletzung und musste gemeinsam
mit seinem Hund mit dem Notarzthubschrauber „Martin 2“ mittels Tau geborgen werden. Nach Erstversorgung wurde der verletzte Jäger in das Krankenhaus nach Zams verbracht.

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krone.at vom 04.12.2012

Alkohol-Debatte - Jäger bestehen auf ihren "Tee mit Rum in der Früh"

Vorstoß des Österreichischen Tierschutzvereins. Dieser fordert als Reaktion auf die Häufung von Zwischenfällen mit Verletzten bei Jagden in letzter Zeit ein gesetzlich verankertes Alkoholverbot für Jagdteilnehmer. Die Regelung müsse laut Janina Koster vom Tierschutzverein mit 0,0 Promille sogar strenger als für Autofahrer ausfallen. Auch verpflichtende Alkotests nach Jagdunfällen sollten eingeführt werden.

"Da gibt es einen großen Unterschied, denn ich fahre ja auch nicht mit dem Auto, um jemanden zu töten, gehe aber sehr wohl auf die Jagd, um etwas zu töten", erklärte Koster am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal".

"Menschliche Fehler, aber kein Alkoholproblem"

Dem kann Peter Lebersorger, Generalsekretär der Zentralstelle der Landesjagdverbände, nicht viel abgewinnen. Er betonte gegenüber Ö1, dass es sich bei den Zwischenfällen in letzter Zeit um menschliche Fehlleistungen gehandelt habe, vor welchen niemand gefeit sei.

Erst am Montag wurde bei einer Treibjagd in Purkersdorf (Bez. Wien- Umgebung) ein 54- jähriger Jäger angeschossen und an der Schulter verletzt. Wie es zu dem Unfall kam, sei noch Gegenstand von Ermittlungen, hieß es. Auch in den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Zwischenfällen gekommen - in Oberösterreich wurde ein Pferd für ein Wildschwein gehalten, in Salzburg verirrte sich eine Kugel in ein Schlafzimmer, anstatt das von einem Jäger anvisierte Rehkitz zu treffen.

Alkohol sei aber unter den Jägern kein Problem. Außerdem betonte Lebersorger, dass im Zuge der Selbstkontrolle durch Aufseher und Jagdleiter nur "verlässliche" Jäger mit zugelassenen Waffen an Jagden teilnehmen dürfen. "Man wird die Situation nur durch ein engeres Sicherheitsnetz, durch Schulungen der Jagdleiter verbessern können. Aber dort, wo Menschen zusammentreffen, wird es da und dort zu Fehlleistungen kommen", so Lebersorger, der es für "überzogen" hält, wenn der "Tee mit Rum in der Früh" vor einer Jagd nicht mehr gestattet wäre.

"Mauer" verhindert das Aussieben schwarzer Schafe

Dies wiederum ist für Koster zu wenig. Sie glaubt nicht, dass Kontrollorgane, die mit den Jagdteilnehmern freundschaftlich verbunden sind, eine neutrale Position wahren können. Ein gesetzlich verankertes Alkoholverbot, das durch die Polizei kontrolliert würde, wäre aus ihrer Sicht eine adäquatere Lösung. Sie habe nämlich immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass nach einem Jagdunfall die Jäger zusammenhielten, "die Mauer machten" und somit die "schwarzen Schafe" in den Reihen der Jägerschaft nur schwer zu fassen seien. Zudem sei nicht bekannt, zu wie vielen Jagdunfällen es jährlich in Österreich komme.

Laut Statistik Austria sind derzeit über 120.000 Menschen im Besitz eines Jagdscheins. Im Vorjahr kam es bundesweit zu insgesamt 830.000 Abschüssen.

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diepresse.com vom 04.12.2012

Tierschutzverband fordert Alkoholverbot für Jäger

Der Tierschutzverband will gesetzliche Regelungen. Der Jägerverband ist dagegen. Erst am Montag wurde erneut ein Jäger angeschossen.

Schon wieder ist es in Österreich zu einem Jagdunfall gekommen: In Purkersdorf (Bezirk Wien-Umgebung) wurde am Montagnachmittag ein 54-jähriger Jäger angeschossen. Zu dem Vorfall kam es nach Angaben der Polizei gegen 16 Uhr im Zuge einer Wildschweinjagd. Der Jagdpächter wurde an der Schulter verletzt und musste von der Feuerwehr geborgen und in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Unfallursache ist noch unklar. Der Österreichische Tierschutzverband fordert nach einer Reihe von Jagdunfällen in der jüngsten Vergangenheit gesetzliche Maßnahmen, um diese zu verhindern. Unter anderem auf der Agenda: Eine 0,0-Promille-Vorschrift für Jäger.

Janina Koster vom Österreichischen Tierschutzverein hat im Ö1-Morgenjournal am Dienstag ihre Forderung nach einem Alkoholverbot für Jäger erneuert. Der Generalsekretär der Generalstelle der Landesjagdverbände, Peter Lebersorger, sieht dafür keinen Grund: "Dort, wo Menschen zusammentreffen, wird es auch da und dort Fehlleistungen geben", sagt Lebersorger auf Ö1. Den Tee mit Rum vor einer Treibjagd zu verbieten, weil ja sonst die 0,0-Promille-Grenze überschritten wäre, hält Lebersorger für "überzogen". Es gebe ohnehin einen Jagdaufseher, der dafür verantwortlich ist, dass "unverlässliche Menschen an der Jagd gehindert werden."

"Kontrolle von Freunden reicht nicht"

Eine Kontrolle, die Koster nicht nachvollziehen kann. "Wenn sich Leute, die befreundet sind, gegenseitig kontrollieren, reicht das nicht." Der Tierschutzverband fordert daher einen verpflichtenden Alkotest nach Jagdunfällen. Da aber auch übermütige Jungjäger bzw. seeschwache ältere Jäger als Gefahrenpotential gesehen werden, stehen auch eine psychologische Überprüfung von angehenden Jägern und eine regelmäßige Augenkontrolle bei Jägern ab einem Alter von 50 Jahren auf der Wunschliste der Tierschützer.

Die Diskussion ausgelöst haben mehrere Jagdunfälle in der jüngeren Vergangenheit. So schoss sich erst Mitte November ein Jäger im Weinviertel mit einer Schrotflinte selbst in die Hand, Ende des Monats traf ein 46 Jahre alter Weidmann in St. Florian bei Linz statt einen Hasen einen 68-jährigen Kollegen. Ebenfalls im November ereigneten sich zwei weitere Unfälle in Oberösterreich: Bei einer Wildschweinjagd im Bezirk Rohrbach war statt der beabsichtigten Jagdbeute ein Fohlen erwischt worden, das daraufhin eingeschläfert werden musste. Bei einer Treibjagd im Bezirk Braunau wurde ein Spaziergänger von einigen Schrotkugeln getroffen und leicht verletzt.

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orf.at vom 03.12.2012

Jäger bei Treibjagd angeschossen

In Purkersdorf ist am Montagnachmittag ein Jäger bei einer Treibjagd angeschossen und schwer verletzt worden. Zu den näheren Umständen ist noch nichts bekannt.

Der Unfall ereignete sich gegen 16 Uhr am Montagnachmittag. Der Mann, der zwischen 50 und 60 Jahre alt sein dürfte, nahm an einer Treibjagd in einem Waldgebiet bei Purkersdorf teil.

Dabei wurde der Jäger an der Schulter angeschossen. Die alarmierten Einsatzkräfte fanden den Mann schwer verletzt im Wald vor. Er war bei Bewusstsein, als die Rettung eintraf. Er wurde vom Samariterbund Purkersdorf versorgt und ins Landesklinikum St. Pölten eingeliefert.

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krone.at vom 03.12.2012

Schäferhund in Kärnten durch Schlagfalle getötet  

Verbot gefordert. Eine Hundebesitzerin aus dem Kärntner Granitztal trauert um ihren geliebten Vierbeiner. Der Belgische Schäferhund- Rüde "Gerry" wurde durch eine Schlagfalle getötet. Der Hund war leider auf dem elterlichen Anwesen ohne Aufsicht ein Stück in den Wald gelaufen. Tierfreunde sind empört, dass diese Jagdart noch immer erlaubt ist.

"Meine Eltern passen auf meinen Hund auf, wenn ich arbeite. Der Bauernhof liegt etwas abgeschieden in Gönitz. Gerry ist ein Stück in den Wald gelaufen und in die Falle geraten. Wir konnten ihm nicht mehr helfen, er war auf der Stelle tot", ist die Hundebesitzerin vollkommen geschockt.

Die Falle war zwar registriert, aber die Bewilligung soll erloschen sein. "Ich habe bei der BH Wolfsberg nachgefragt. Die Bewilligung ist Ende 2010 abgelaufen", erklärt Tierschutz-Ombudsfrau Ingrid Fischinger. Sie lehnt die Fallenjagd vehement ab und fordert deren Verbot: "Schließlich kann es ja auch passieren, dass Menschen dadurch zu Schaden kommen. Der Jäger hätte schon allein deshalb die Bewohner der umliegenden Gehöfte informieren sollen". Laut einer Tierärztin soll das nicht der einzige Fall sein.

Gerry wurde erst vor einem Monat Kärntner Landesmeister in der Begleithundeprüfung II und hat zahlreiche Turniere und Kurse mit seinem Frauerl absolviert. In Oberösterreich ist die Fallenjagd seit 2009 übrigens verboten, nachdem ein Mädchen (13) durch eine Falle schwer verletzt wurde. Auch im Rest Österreichs wäre es an der Zeit, diese Jagdform zu überdenken.

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nachrichten.at vom 01.12.2012

Kuriose Treibjagd: Rehkitz „raubte“ Jäger (75) Gewehr und lief damit davon

Unterweitersdorf. Zwischenfall bei Gesellschaftsjagd in Unterweitersdorf – Waffe zum Glück nicht geladen.

Keine allzu gute Figur machte der 75-jährige Jäger Josef R. aus Gallneukirchen auf einer Treibjagd in Unterweitersdorf (Bez. Freistadt): Ein Rehkitz hat ihn „entwaffnet“.

Spätherbst ist wieder die hohe Zeit der Gesellschaftsjagden auf Hase, Fasan und Reh. 25 Jäger, assistiert von 15 Treibern, hatten sich vergangenen Samstag bei idealem Wetter im Jagdgebiet Unterweitersdorf zusammengefunden. Der erste Trieb verlief ohne Zwischenfall. Vor dem zweiten Trieb postierte Jagdleiter Johann W. den Schützenkordon seiner Unterweitersdorfer und ihrer Jagdgäste vor einem mannshohen, gelb erblühten Senffeld und ließ die Treiber ausschwärmen.

Über den Haufen gerannt

Der Trieb war gerade angeblasen worden, da stürmte auch schon eine Rehgeiß mit ihrem Kitz aus der Deckung, die Mutter voran, das Kitz hinterdrein – genau auf den 75-jährigen Jäger zu. Der trug sein Gewehr vorschriftsmäßig „im abgebrochenen Zustand“ (mit geöffnetem Verschluss) und noch ungeladen über der Schulter.

Den weiteren Ablauf schildert ein Augenzeuge so: „Das Kitz hat den Sepp einfach über den Haufen gerannt.“ Dabei geriet es mit Haupt (= der weidmännische Ausdruck für den Kopf) und Träger (=Hals) in den Gewehrriemen, riss dem Weidmann die Flinte von der Schulter und schmückte sich selbst damit.

Der 75-Jährige lag auf dem Boden, auch sein Hut war ihm abhanden gekommen. „Dem Kitz ist das Gewehr um den Träger gebaumelt, immer hin und her“, berichtet der Zeuge. Gut 80 Meter weit ging seine wilde Flucht, bei der es mehrmals zu Sturz kam, weil sich der Lauf der Waffe immer wieder ins Erdreich bohrte. Erst durch einen gezielten Fangschuss konnte das bewaffnete „Kitzgoaßl“ von einem anderen Jäger erlegt werden. 13 Kilo brachte es später im aufgebrochenen Zustand auf die Waage.

Der Sepp musste heim fahren

„Zum Glück war die Waffe vom Sepp ungeladen, sonst hätte sich jederzeit ein Schuss lösen und einen der benachbarten Jäger treffen können“, sind sich alle einig.

Der 75-Jährige bekam zuerst seinen Hut und dann auch die Waffe wieder. Sie war aber so verschmutzt, dass er den Trieb abbrechen musste und gesenkten Hauptes nach Hause fuhr.

Beim abendlichen „Schüsseltrieb“ war er dann wieder dabei. Da wurde die kuriose Geschichte an allen Tischen nacherzählt, es gab viel Gelächter – und der Sepp lachte kräftig mit.

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orf.at vom 30.11.2012

Jäger bei Treibjagd angeschossen

Ein 68-jähriger Jäger ist bei einer Treibjagd in St. Florian bei Linz von einem Jagdkollegen angeschossen worden. Das eigentliche Ziel wäre ein Hase gewesen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Wochenende, wurde jedoch erst jetzt bekannt.

Die Treibjagd fand am Samstag gegen Mittag in der Ortschaft Mickstetten statt. Dabei zielte ein 35-Jähriger auf einer Lichtung mit seiner Schrotflinte auf einen Hasen und drückte ab.

An Oberarm und in Bauchbereich getroffen

Einige Kugeln trafen jedoch laut Polizei den etwa 30 bis 50 Meter entfernt stehenden 68-jährigen Jagdkollegen am rechten Oberarm und im Bauchbereich. Der Verletzte wurde in das Linzer AKH eingeliefert. Er konnte das Krankenhaus nach der Behandlung noch am selben Tag verlassen.

Polizei untersucht Fall

Der Fall ist aber noch nicht abgeschlossen: Die Polizei ermittelt jetzt, wie es zu dem Jagdunfall kommen konnte. Deshalb werden noch weitere Jagdkollegen, die Zeugen des Unfalls waren, befragt. Erst nach dem Abschluss der Polizeiermittlungen kann entschieden werden, mit welchen Konsequenzen der 35-jährige Schütze zu rechnen hat. Das eigentliche Ziel - der Hase - konnte übrigens unverletzt entkommen.

In den letzten Wochen haben sich in Oberösterreich mehrere Jagdunfälle ereignet.

Links:
* Jäger erschießt Fohlen statt Wildschwein (ooe.ORF.at; 14.11.2012)
* Spaziergänger bei Treibjagd angeschossen (ooe.ORF.at; 10.11.2012)
* Jäger schoss sich selbst in die Hand (ooe.ORF.at; 2.9.2012)
* Jäger bei Hirschjagd verletzt (ooe.ORF.at; 10.8.2012)
* Umfrage: Jagd verliert an Image

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orf.at vom 29.11.2012

Ex-Jäger als Wilderer festgenommen

Seit Monaten war man in einem oststeirischen Jagdrevier einem Wilderer auf der Spur - jetzt wurde ein Ex-Jäger ausgeforscht. Der Mann gab zu, aus Frust über seinen Ausschluss aus der örtlichen Jagdgesellschaft zehn bis 15 Rehe erlegt zu haben.

Der 44-Jährige aus Birkfeld im Bezirk Weiz war Ende 2011 wegen eines Fehlverhaltens aus der Jagdgesellschaft seines Heimatortes ausgeschlossen worden - zwar mit der Option, 2013 wieder aufgenommen zu werden, doch sei er „mit der Situation nicht fertig“ geworden, gab er gegenüber der Polizei an.

„Aus Frust“ bis zu 15 Rehe erlegt

Jedenfalls sei er „aus Frust“ unerlaubterweise auf die Pirsch gegangen und habe im Verlauf von mehren Monaten zehn bis 15 Rehe geschossen; Jagdwaffen, Munition und Rehwildtrophäen wurden dem Mann bei einer angeordneten Hausdurchsuchung abgenommen.

Der 44-Jährige wird wegen schwerem Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht angezeigt, so die Polizei.

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salzburger-fenster.at vom 28.11.2012

Salzburger Jäger für bleifreie Munition

Jäger erwarten von Munitionsindustrie baldige Lösung.
Seit Ende Oktober in Slowenien wieder ein Bartgeier mit Bleivergiftung gefunden wurde, wird unter Jägern und Naturschützern heftig über die Verwendung von bleihaltiger Munition diskutiert.


Als das Bartgeierweibchen „Glocknerlady“ vier Monate nach ihrer Freilassung in der Nationalparkgemeinde Heiligenblut im slowenischen Celje gefunden wurde, stand fest, dass der Greifvogel an einer akuten Bleivergiftung litt. „Immer öfter verenden Vögel durch Bleivergiftung. Durch das Anbringen von Sendern an den Tieren kann inzwischen immer öfter bewiesen werden, dass schützenswerte Tierarten wie Geier oder Steinadler durch Bleikontamination sterben“, erklärt Salzburgs Nationalparkdirektor Wolfgang Urban das Problem und die Auswirkungen von Bleimunition.
Im Zentrum der Kritik steht dabei Bleimunition bei Büchsengeschossen (Kugelgeschosse). Das kann sogar äußerst unerwünschte Auswirkungen auf den Menschen haben:  Es kann zu einer Kontaminierung des Wildfleisches durch Bleireste kommen. Gefährlich ist die Bleimunition auch für Tiere. Fressen Tiere wie Geier oder Adler mit Blei erlegtes Wild (oder Reste davon), werden auch diese krank und sterben im schlimmsten Fall.

Bleifreie Munition erst in der Testphase

Bleifreie Kugelmunition ist aber erst in der Testphase. Berufsjäger im Nationalpark Hohe Tauern gehen in einem Versuchsrevier nur mehr mit bleifreier Munition auf die Jagd. Mit den neuen Munitionslegierungen aus Kupfer und Messing ist man sehr zufrieden, weiß Nationalparkdirektor Urban. „Wir üben Druck auf die Munitionsindustrie aus, die Legierungen endlich umzustellen“, so Urban.
Auch die Salzburger Jägerschaft unterstützt die Einführung bleifreifreier Munition. „Bleifreie Büchsenmunition wird getestet, aber die Munitionsindustrie hinkt in der Entwicklung noch nach“, erklärt Landesjägermeister Sepp Eder. An der Jägerschaft sollte die ausschließliche Verwendung von bleifreier Munition jedenfalls nicht scheitern. Wichtig sei auch, „dass das Wild stressfrei erlegt wird“, so Eder.
Was eine mögliche Kontaminierung betrifft, wird von Salzburgs Jägerschaft beruhigt: Wildbret sei unbedenklich. „Denn rund um den Einschusskanal wird das Wildfleisch sauber zurechtgeputzt.“

Bleikontaminiertes Fleisch gefunden

Dass sich im Wild keine Bleirückstände befinden, ist jedoch keine allgemein gültige Aussage.
2011 wurden in Österreich 180 Tiere auf Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber untersucht. Davon 15 Wildschweine, 107 Stück Rehwild, 38 Stück Rotwild, zehn Stück Gamswild, ein Muffelwild und neun Feldhasen. Bei zwei Wildschweinen und sechs Stück Rehwild wurden Richtwertüberschreitungen von Blei in der Muskulatur festgestellt. Die Aufnahme von Blei kann auch ein Risiko für die Gesundheit des Menschen darstellen. Blei kann bei Kindern die kognitive Entwicklung verzögern und die intellektuellen Leistungen beeinträchtigen und bei  Erwachsenen zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Da aber nicht davon auszugehen ist, dass ein Leben lang ein Mal pro Woche belastetes Wildfleisch verzehrt wird, kann eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung des Verbrauchers nicht abgeleitet werden, informiert die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH).
Grundsätzlich ist Wild ist ein hochwertiges Lebensmittel. „Gämsen oder Rehe fressen nur Kräuter und werden bei der Jagd stressfrei getötet“, sagt Nationalparkdirektor Wolfgang Urban. 

Datencheck – Die Jagd in Salzburg
Etwa 6.000 Stück Rotwild, 12.000 Stück Rehwild, 2.500 Gämsen, 2.300 Hasen und 736 Fasane werden pro Jahr in Salzburg erlegt, erklärt die Salzburger Jägerschaft.
Das Schwarzwild (Wildschweine) spielt dabei in Salzburg derzeit kaum eine Rolle, doch erwartet die Jägerschaft eine Zunahme von Wildschweinen durch Zuzug aus dem Kobernausserwald.
Niederwild (Fasane, Hasen, Graugans, Reh ...) wird hauptsächlich mit Schrotmunition geschossen.
Seit 1. Juli 2012 untersagt eine Verordnung, dass man Bleischrot bei der Jagd auf Wasservögel verwendet, weil z. B. Enten bei der Nahrungsaufnahme Blei aufnehmen. Vögel verfügen aber über eine wesentlich stärkere Magensäure als Menschen, wodurch das Blei im Körper aufgespalten wird und eine Vergiftung eintritt.
Fast 9.000 Jäger gibt es in Salzburg, darunter immer mehr Frauen.

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heute.at vom 28.11.2012

Alkverbot für Jäger wegen "falschen" Abschüssen

Seit Beginn der Jagdsaison kommt es wieder vermehrt zu tragischen "Verwechslungen". Ein im Dunkeln "versehentlich" geschossenes Fohlen, ein Schuss in ein Wohnzimmerfenster anstelle auf ein Reh - für Jagdunfälle gibt es viele Ursachen. Ein bekanntes Problem: Alkohol. Deswegen fordert der Tierschutzverein ein Alkoholverbot für Jäger.

Nach der Tierquälerei an einem kranken Rehbock auf Privatgrund samt Ermittlungen gegen den Jäger reißen die dramatischen Vorfälle im Zusammenhang mit Waidmännern nicht ab. Ein Schuss in ein Fenster anstatt auf ein Reh oder ein erschossener Golden Retriever, der nach danach in einem Fuchsbau versteckt wurde, lösen beim nicht-jagenden Teil der Bevölkerung blankes Entsetzen aus.

Für den vorläufig unrühmlichen Höhepunkt sorgte nun ein Jäger in Oberösterreich, der ein 15.000 Euro teures Rassefohlen mit einem Wildschwein verwechselte und den Abzug drückte. Das Tier konnte nicht mehr gerettet werden und musste von seiner Besitzerin eingeschläfert werden. Allein im letzten Monat wurden gleich mehrere, zum Teil schwere, Jagdunfälle bekannt, bei denen auch Menschen verletzt wurden.

"Jagdhitze", Überalterung, Alkohol und Unachtsamkeit

Für Unfälle bei der Jagdausübung gibt es mehrere Ursachen: Unerfahrene Jäger haben oft die so genannte "Jagdhitze": übereifrig werden sicherheitstechnische Aspekte außer Acht gelassen. Neben Unachtsamkeit führt auch schlechtes Sehen aufgrund von Überalterung in der Jägerschaft zu tragischen Unfällen.

Der Blick eines Jägers wird aber leider allzu oft aus einem anderen Grund getrübt: Alkohol. Flachmänner mit Jagdmotiven sind ebenso bekannt wie leere Alkoholflaschen in der Umgebung von Hochsitzen - ein beliebtes Mittel, um sich beim Ansitzen "von innen" zu wärmen. Auch bei Gesellschaftsjagden ist häufig Hochprozentiges im Spiel. Die Folge: Jagdunfälle und die Gefahr, sich selbst und andere Personen schwer zu verletzen, steigen enorm an - aber auch, dass Tiere verletzt werden und leiden müssen. Aus diesem Grund fordert der Österreichische Tierschutzverein ein Alkverbot für Jäger.

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orf.at vom 24.11.2012

Hirschplage durch zu viel Futter

Im Winter sind die Hirschfütterungen der Jäger in Hintersee (Flachgau) eine Attraktion für Schaulustige. Die Bauern im Ort ärgern sich aber: Durch das reichliche Futterangebot gibt es in der Gegend eine seit Jahren zunehmende Hirschplage.

Eine der Betroffenen ist Mayerlehenbäuerin Lisi Matieschek. Im Frühjahr und im Herbst fressen die Hirsche die Wiesen kahl, verunreinigen sie mit ihrem Kot und machen sie damit für die Bauern unbrauchbar.

„Haben 230 bis 240 Stück da stehen“

Die Zahl der Hirsche ist geradezu explosionsartig angestiegen, weil sie die Jäger im Winter mit bestem Futter versorgen. Interessierte können seit Jahren bei der Fütterung zuschauen: „Jetzt haben 230 bis 240 Stück da stehen - und wir Bauern sind einfach wahnsinnig sauer drauf, weil es gibt gewisse Flächen der Wiesen, die wir gar nicht mehr abweiden können, weil sie einfach abgefressen und verkotet sind", sagt Matieschek.“ Hirschfütterung im Winter in Hintersee

„Und es wir von Jahr zu Jahr ärger - abgeschossen wird wenig“, sagt Katharina Ebner, Altbäuerin des Jodlbauernguts. „Mein Schwiegersohn war neulich in Strobl drüben. Da haben die Jäger geschimpft und haben gesagt: ‚In Hintersee werden sie so gefüttert, wir haben kein Wild mehr da. Die flüchten alle nach Hintersee‘.“

„Für Schaufütterung genügen 50 Hirsche“

Mehrere Gespräche mit den Bundesforsten und den Jägern hätten keine Verbesserung gebracht, kritisieren die Bauern.

Bezirksbauernkammerobmann Walter Strasser unterstützt die Hinterseer Bauern im Kampf gegen die Hirschplage: „Seit 2005, seit ich Obmann bin, habe ich die ersten Schwierigkeiten hier gehört. Ich hab’s früher auch schon gehört, aber nicht so krass. Mir geht’s darum, dass man mit den Leuten redet. Weil wenn sie da herinnen eine Schaufütterung machen, dann genügen 50 Hirsche genauso. Es müssen nicht unbedingt 200 sein. Ich glaube, die Bundesforste und die Jäger wollen einfach nicht, die wollen die Masse haben. Sonst hätten’s da herinnen die Probleme nicht.“

Bundesforste: Bestand „über Jahre“ reduzieren

Bundesforste-Vertreter Günther Weißenbacher beteuert, alles zu unternehmen, um die Hirschplage einzudämmen: „Die Lösung ist, dass wir heuer im Herbst stark den Abschussdruck erhöht haben, dass auf diesen Wiesen gleich einmal sechs bis acht Stück erlegt worden sind. Der Stand hat sich über Jahre erhöht. Genauso wird man über Jahre diesen Stand abbauen. Man kann nicht von heute auf morgen alles schießen.“ Start / Pause Stumm schalten Leiser Lauter Video zurückspulen

Für die entstandenen Schäden bekommen die Bauern eine geringe Entschädigung gezahlt. Lieber wäre es ihnen jedoch, die Zahl der Hirsche würde wieder sinken.

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20min.ch vom 21.11.2012

Spanischer Minister zeigt Eier – aber wenig Hirn

Das Bild sorgt in Spanien für Spott und Empörung zugleich: Der Tourismusminister von Mallorca grinst nach einer erfolgreichen Jagd in die Kamera – mit den Hoden seiner Beute auf dem Kopf.

Die Jagd-Fotos des balearischen Tourismusministers Carlos Delgado, auf denen er mit Hirschhoden auf dem Kopf posiert, haben einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Auf zwei Bildern, die in der Zeitung «
Ultima Hora» veröffentlicht wurden, ist Delgado nach einem Jagdausflug auf dem spanischen Festland zu sehen. Auf einem der Bilder posiert er mit Waffe neben einem erlegten Hirsch; auf dem anderen hat Delgado die Hirschhoden auf seinem blutverschmierten Kopf. Dazu macht er die «Victory»-Geste mit seinen Händen.

Auf einem weiteren Foto sieht man den Politiker mit Waffe neben dem erlegten Hirsch.

Besonders in den sozialen Netzwerken machen sich die Spanier nun über Delgado lustig: «Lieber Herr Minister Delgado. Sie können sich zusätzlich mit unserer Verachtung schmücken. Denn so viel Geschmacklosigkeit muss gewürdigt werden. Shame on you», schreib jemand auf die Facebook-Seite des Politiker der rechstorientierten Volkspartei.

Wenig Verständnis bei der Opposition

Doch wie kam es dazu, dass sich ein Mann in seiner Position so ablichten liess? «Ultima Hora» fragte beim Minister selbst nach. Es handele sich um seine «Privatangelegenheit», antwortete Delgado. Die Fotos seien aus einem Familienalbum aus dem Haus seiner Ex-Frau genommen und der Zeitung zugespielt worden, meinte er. Er sei ein Anhänger der Grosswildjagd, der Niederwildjagd, der Fischerei, des Stierkampfs und anderer Dinge, «die viele von uns Spaniern so sehr mögen».

Die Opposition schüttelt ob den Skandalfotos nur noch den Kopf. Dies sei «ein weiteres Symbol für den Verfall der konservativen Regierung auf den Inseln», meinten seine Kollegen im Balearen-Parlament. Sozialisten-Chefin Francina Armengol bezeichnete den Vorfall als «absolut bedauerlich», Kollege Antonio Alorda von den Linken sprach von einem «beschämenden» Bild.

Siehe Bilder unter:
http://www.20min.ch/panorama/news/story/Spanischer-Minister-zeigt-Eier---aber-wenig-Hirn-25677255

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regionews.at vom 17.11.2012

Jäger (82) schoss sich selbst in die Hand 

Unfall passierte bei Jagd in Kleinschweinbarth im Bezirk Mistelbach  

Bezirk Mistelbach
. Bei einer Jagd im Bereich Kleinschweinbarth im niederösterreichischen Bezirk Mistelbach hat sich am Samstag ein 82-jähriger Waidmann schwer verletzt. Der Mann hatte sich selbst in die Hand geschossen.

An der Jagd haben 55 Waidmänner teilgenommen. Gegen 14 Uhr kam es dann zu dem Unfall: Ein 82-jähriger Jäger aus dem Bezirk Mistelbach erlitt einen Durchschuss im Bereich der linken Hand, verursacht durch seine eigene Schrotflinte. Der schwer Verletzte wurde nach der Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber C9 in das AKH Wien eingeliefert.

Aufgrund der durchgeführten Erhebungen kann Fremdverschulden ausgeschlossen werden. Unsachgemäßes Hantieren dürfte zur Schussabgabe geführt haben.

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orf.at vom 15.11.2012

Jäger erschießt Fohlen statt Wildschwein

Ein Rassefohlen im Wert von 15.000 Euro hat ein Jäger im Bezirk Rohrbach angeschossen. Er habe es mit einem Wildschwein verwechselt. Der Besitzer musste das verletzte Tier schließlich einschläfern lassen.

Der Vorfall passierte vor etwa drei Wochen, wie auch die „Bezirksrundschau“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtet. Der Züchter des Fohlens schildert, dass er unweit seines Hauses einen Schuss gehört habe. Etwa eine Dreiviertelstunde später hätten dann mehrere Jäger an seiner Tür geläutet und ihm gesagt, dass sie irrtümlich ein Jungfohlen angeschossen hätten.

Folgenschwere Verwechslung

Die beinahe unglaubliche Entschuldigung war, dass einer der Waidmänner das Pferd für ein Wildschwein gehalten habe. Das angeschossene Fohlen Nika wurde in die Pferdeklinik Tillysburg gebracht, musste aber wegen der schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Der Züchter hatte das 15.000 Euro teure Pferd, das im April zur Welt kam, schon verkauft. Es sollte ein Maturageschenk für eine 20-jährige Schülerin werden.

„Auf einem Röntgen konnte man sehen, dass die Kugel direkt in den Rücken gegangen ist. Das linke Schulterblatt wurde dabei komplett zertrümmert“, so die junge Frau.

Entzug des Jagdscheins droht

Der Jagdleiter der Gemeinde Atzesberg - er war bei der vermeintlichen Wildschweinjagd auch dabei – erstattete Anzeige. Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi kennt die genauen Hintergründe nicht. Ein Schuss dürfe aber nur abgegeben werden, wenn man sich absolut sicher sei, worauf man schießt, sagte Spannocchi. Dem betreffenden Jäger droht jetzt der Entzug des Jagdscheins.

„Ich will der Behörde nicht vorgreifen, aber es ist natürlich vom jagdlichen Standpunkt her ein nicht unbeträchtliches Vergehen. Es hat mit der Sicherheit beim Umgang mit der Waffe zu tun und ist daher ein schwerwiegendes Problem“, so Spannocchi.

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orf.at vom 11.11.2012

Spaziergänger bei Treibjagd angeschossen

Bei einer Treibjagd in Helpfau-Uttendorf (Bezirk Braunau) ist ein Spaziergänger am Samstag angeschossen worden. Der 47-Jährige wurde von einigen Schrotkugeln getroffen und leicht verletzt.

Anwesende Jäger leisteten dem Mann Erste Hilfe und brachten ihn ins Krankenhaus. Das berichtete die Polizei in einer Presseaussendung. Die Jagdgesellschaft hatte die nötigen Hinweistafeln aufgestellt. Der 47-Jährige wanderte auf einem Schotterweg entlang der Mattig nach Uttendorf. Dabei geriet er in den Randbereich des Jagdgeschehens, wie die Polizei mitteilte.

Rehbock zu Tode gequält

Der letzte Zwischenfall mit einem Jäger ereignete sich unlängst in Schalchen (Bezirk Braunau). Ein Jäger hatte zunächst seinen Hund auf einen verletzten Rehbock gehetzt, ihn dann mit einem Revolver zu erschießen versucht und ihm schließlich mit einem Messer die Kehle durchschnitten.

Es sei sowohl erlaubt, einen Jagdhund zu nutzen, um Wild zu stellen, als auch ein Messer zum Töten des Wilds zu verwenden, verteidigte sich die Jägerschaft. Ein Abschuss in bebautem Gebiet sei nicht möglich - mehr dazu in Jägerschaft weist Vorwürfe zurück.

Jagd verliert an Image

Die Jagd verliert unterdessen immer mehr an Image. Die Elite ist naturverliebt, aber nur 39 Prozent sind gut informiert, was die Jagd betrifft. Zudem befürchten viele einen Akzeptanzverlust der Weidmänner in der Gesellschaft, ergab eine Umfrage - mehr dazu in Umfrage: Jagd verliert an Image.

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orf.at vom 09.11.2012

Bartgeierweibchen durch Blei vergiftet


Wieder ist ein im Nationalpark Hohe Tauern ausgewilderter Bartgeier mit einer Bleivergiftung gefunden worden. Die Tiere nehmen Jagdgeschoßreste in Beutetieren auf, können nicht mehr fliegen oder Nahrung aufnehmen und verhungern.

Vier Monate nach ihrer Freilassung am 23. Juni in der Nationalparkgemeinde Heiligenblut wurde Bartgeierweibchen „Glocknerlady“ mit einer akuten Bleivergiftung in Slowenien gefunden, gab Nationalparkreferent Kurt Scheuch heute, Freitag, bekannt.

Zweithäufigste Todesursache

Scheuch sagte, neben illegalen Abschüssen sei eine Bleivergiftung die häufigste Todesursache bei Bartgeiern und Steinadlern. Blei habe schwerwiegende Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und auf die Nahrungsaufnahme.

Zu Bleivergiftungen kommt es durch die Aufnahme von Jagdgeschoßresten, die sich in Beutetieren befinden. Blei in Jagdgeschossen sei bedenklich. Daher gehe laut Scheuch der Nationalpark Hohe Tauern mit gutem Vorbild voraus - in allen Nationalparkrevieren wird seit vier Jahren erfolgreich bleifrei gejagt.

Überwachung zeigte Probleme auf

Erste Auffälligkeiten bei „Glocknerlady“ ergaben die Auswertungen der Senderdaten ab 16. Oktober. Lady tauchte immer wieder in Tallagen auf und bewegte sich zum Teil sehr wenig. Durchs Mölltal zog sie in die Reißeckgruppe und weiter nach Millstatt. Über die Nockberge und die Turrach flog sie schließlich in die Steiermark. Entlang der Koralm landete Lady schlussendlich in Slowenien. Ihre Reise endete am 31. Oktober in einem Waldstück nördlich von Celje. Trotz gutem Wetter kam es zu keinen weiteren Flügen.

Am Samstag wurde eine Vor-Ort-Kontrolle organisiert und „Glocknerlady“ von slowenischen Birdlife Mitarbeitern in sehr schwachen Zustand gefunden. Noch Samstagabends erfolgte der Transport in die Bartgeierstation Haringsee (NÖ). Eine Untersuchung am Montag ergab eine akute Bleivergiftung. In den nächsten Tagen und Wochen wird sich zeigen, ob und wann die junge Bartgeierdame wieder freigelassen werden kann.

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kleinezeitung.at vom 06.11.2012

Jäger schoss durch Wohnungswand

Ein Projektil blieb zehn Zentimeter neben schlafendem Wohnungsnachbarn stecken, das zweite durchschlug dessen Fernsehapparat. Cobra nahm den verwirrten Schützen bei Trofaiach fest.
 
Schüsse schreckten Montagabend den 48-jährigen Karl P. aus dem Schlaf. Dass er unwahrscheinliches Glück hatte, registrierte er erst später, als die Polizei die Schusslöcher in der Wand entdeckte. Eine Kugel hatte sich nur zehn Zentimeter neben dem Bett, in dem P. geschlafen hatte, in die Wand gebohrt.

Schauplatz des Geschehens war ein Einfamilienhaus bei Trofaiach. Dort wohnen Karl P. und der Pensionist und Jäger Werner G. nebeneinander. Die Wohnungen sind durch eine 24 Zentimeter dicke Rigipswand getrennt. Sie konnten die Projektile aus der der Wintchester, 300 Magnum, Kaliber 7 x 64, des Pensionisten nicht stoppen. Die Kugeln durchschlugen die Rigipswand zum Nachbarn. Ein Projektil blieb neben dem Bett des Nachbarn stecken, nachdem es zuvor den Fernseher des Schützen zerstört hatte. Die zweite Kugel pfiff durch den Fernseher des Nachbarn und landete im Fensterrahmen. "Als wir die Löcher gesehen haben, war uns sofort klar, dass hier geschossen wurde", erzählt ein Polizist, der unmittelbar nach der Alarmierung am Tatort eintraf. "Wir haben aber auch gewusst, dass der Pensionist Jäger ist und mehrere Jagdwaffen in einer Wohnung hat. Deshalb haben wir das Einsatzkommando Cobra und eine Diensthundestreife angefordert."

Cobra-Zugriff

Nach Mitternacht erfolgte der Zugriff. Während ein Trupp die Außensicherung durchführte, stürmte die zweite Mannschaft in die Wohnung. "Die Tür war zu, aber unversperrt", so ein Cobra-Mann. Werner G. lag in seinem Bett und ließ sich widerstandslos festnehmen. Bei der Vernehmung gab der offensichtlich verwirrte Mann an, seine Waffen für eine bevorstehende Jagd gereinigt zu haben. Dabei hätte sich ein Schuss gelöst. Danach habe er sich schlafen gelegt. An einen zweiten Schuss könne er sich überhaupt nicht erinnern. Werner G. wurde in die Grazer Nervenklinik Sigmund Freud eingeliefert.
In der Wohnung des Pensionisten stellte die Polizei Trofaiach acht Jagdgewehre und eine Pistole sicher. Für alle Waffen besaß der Jäger gültige Papiere. Gegen G. wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Jetzt muss die Behörde entscheiden.

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diepresse.com vom 28.10.2012

Jäger droht Motocross-Fahrer: Waffenverbot

Ein Landwirt und Jäger wehrte sich nach einem Streit vergeblich gegen die Behörde.

Wien/Kom. Einem Jäger, der nach glaubwürdigen Zeugenaussagen gewillt ist, eine Waffe gegen einen Menschen zu verwenden, kann diese verboten werden. Das muss ein Bauer und Jäger hinnehmen, der sich schon lange über eine Motocross-Strecke in seiner Nachbarschaft geärgert hat und eines Tages einem Fahrer ausrichten ließ: Er solle aufhören zu fahren, „sonst schieß ich ihn owa!“ Als der Bauer dann, ebenfalls laut Zeugenaussagen, mit einem Gewehr in den Wald bei der Strecke ging, bekam es der Sportler mit der Angst zu tun und rief die Polizei.

Deren vorläufiges Waffenverbot wurde von der Sicherheitsdirektion bestätigt. Auch vor dem Verwaltungsgerichtshof hatte der Jäger kein Glück. Er drang mit seiner Behauptung, weder gedroht noch eine Waffe geholt zu haben, nicht durch, weil der VwGH die Beweiswürdigung der Behörde nur eingeschränkt kontrolliert. Dem Höchstgericht erschien der Sachverhalt ausreichend ermittelt, die Erwägungen der Behörde waren schlüssig.

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salzburg24.at vom 27.10.2012

Treibjagd: Schrotkugel traf Hauswand 

Der Einschuss einer Schrotkugel nur 30 Zentimeter neben seiner Balkontüre hat Samstagmorgen einem Jugendlichen in Bürmoos (Flachgau) einen gehörigen Schrecken eingejagt.

Der Junge saß in seinem Zimmer hinter der Balkontüre vor einem Computer, als die Kugel mit drei Millimeter Durchmesser in die Fassade des Einfamilienhauses einschlug. Die Polizei vermutet, dass die Kugel von dem Gewehr eines Jägers stammt.

Treibjagd im Wald

Zum Zeitpunkt des Einschlages war eine Treibjagd im benachbarten Waldstück im Gange. Vorerst stand nicht fest, ob es sich um einen “Abpraller” oder um einen direkten Schuss gehandelt hat. Der Einschuss im Obergeschoß des Hauses stamme “mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit” von einem Gewehr eines Jägers, informierte die Pressestelle der Polizei. Die Ermittlungen laufen. Verletzt wurde niemand.

Schütze wird ausfindig gemacht

Die Beamten hätten bereits Kontakt mit dem Jagdleiter aufgenommen, erklärte Polizeisprecher Michael Rausch. Es werde versucht, den Schützen ausfindig zu machen. Die Schrotkugel lag auf dem Deckel einer Truhe, die auf dem Balkon stand. Die Ermittler sicherten die Spuren und nahmen die aufgefundene Kugel unter die Lupe.

Wieviel Gefahr bestand?

Erhoben wird auch, ob die Kugel das Glas der Balkontüre durchbrechen hätte können und den Sohn des 43-jährigen Hausbesitzers dann womöglich getroffen hätte. Der Vater des Burschen hatte die Exekutive gegen 9.45 Uhr über den Einschuss informiert. Die Polizei wird eine Anzeige wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.

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orf.at vom 26.10.2012

Jägerschaft weist Vorwürfe zurück

Nach den schweren Vorwürfen der Tierquälerei, die gegen einen Jäger aus dem Bezirk Braunau erhoben werden, meldet sich jetzt die Jägerschaft zu Wort. Es sei sowohl erlaubt, einen Jagdhund zu nutzen, um Wild zu stellen, als auch ein Messer zum Töten des Wilds zu verwenden.

Der Rehbock, der bei dem Zwischenfall getötet worden ist, sei schon vor gut einem Monat angefahren worden, sagt der Jagdleiter der Gemeinde Schalchen, Walter Schwanda. Vor gut zwei Wochen sei er dann von Bewohnern einer Siedlung gesichtet worden, wonach der jetzt der Tierquälerei beschuldigte Jäger gerufen worden sei.

Abschuss in bebautem Gebiet nicht möglich

Weil der Bock in bebautem Gebiet war, konnte der Jäger nicht einfach schießen, erklärt Schwanda: „Da ich dort nicht schießen kann, muss mir einfach jedes andere Mittel recht sein. Der Hund ist ein geprüfter Hund nach dem oberösterreichischen Jagdgesetz. Er ist auch dazu da, dass ich krankes, angefahrenes oder angeschossenes Wild zustande bringe.“

Auch der Einsatz eines Messers zum Töten des Wildes sei - wenn es keine anderen Mittel gibt - zulässig. Normalerweise werde das Wild „geknickt“ - also durch einen gezielten Stich durch das Rückenmark getötet. Dem Jäger wird aber vorgeworfen, dem Rehbock die Kehle mit einem stumpfen Messer durchgeschnitten zu haben. Das müsse überprüft werden, sagt Schwanda. Ein solches Vorgehen wäre aber auf keinen Fall waidmännisch, so der Jagdleiter.

„Anzeige erst nach ein paar Wochen erstattet“

Seitens der Jägerschaft vermutet man aber auch einen anderen Grund hinter der Anzeige. Vor allem, dass der Mann erst nach ein paar Wochen Anzeige erstattet habe, mache stutzig, sagt Schwanda: „Das ist mir auch etwas schleierhaft, was der Beweggrund ist. Weil, wenn das in den Augen des Anzeigers Tierquälerei ist, dann zeige ich das gleich an. Noch dazu, weil der Anzeiger anscheinend Jäger ist. Da müsste man glauben, dass er ein bisserl Verständnis dafür hat, wie es funktioniert.“

Ermittlungen wegen Tierquälerei

Die Bezirkshauptmannschaft hat jetzt die Polizei beauftragt, Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei durchzuführen. Auch der Österreichische Tierschutzverein hat die Justiz eingeschaltet und fordert den Entzug der Jagdberechtigung für den beschuldigten Waidmann.

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orf.at vom 25.10.2012

Rehbock brutal zu Tode gequält

Einen unfassbar grausamen Fall von Tierquälerei hat der Österreichische Tierschutzverein bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. In Schalchen soll ein Jäger einen kranken jungen Rehbock auf besonders qualvolle Weise getötet haben.

Im Garten seines Hauses im Bezirk Braunau fand ein Jäger den kleinen Rehbock. Er konnte sich dem Tier auf einen halben Meter nähern, um zu sehen, was ihm fehlte. Dabei kam der kleine, apathisch wirkende Knopfbock nur mühsam auf die Beine. Wenige Meter weiter ließ er sich dann gleich wieder nieder. Die vom Tier dabei abgegebene wässrige Losung deutete auf einen parasitären Befall und somit auf eine qualvoll und tödlich verlaufende Krankheit hin.

Da der Mann in der Gemeinde die Jagd aber nicht ausüben darf, verständigte er den Jagdleiter. Dieser schickte einen Jäger - und danach kam es laut Hausbesitzer und Nachbarn zu unvorstellbaren Szenen.

Hund auf kranken Rehbock gehetzt

Mit einem Jagdhund, einem Messer und einem Revolver soll der Jäger angerückt sein. Als der Rehbock den Hund wahrnahm, raffte er seine letzten Kräfte zusammen und versuchte, in den Garten des Nachbarn zu flüchten. Daraufhin soll der herbeigerufene Jäger seinen Hund auf das Tier gehetzt haben. Dieser fiel den Bock an und verbiss sich im Garten der Nachbarn in dessen Körper.

Nach einigen Sekunden hörte man „ein qualvolles Schreien des Knopfbocks“, so der Tierschutzverein in einer Aussendung. Der Nachbar versuchte vergeblich, den Hund von dem wehrlosen Bock loszubekommen, was ihm erst gelang, als er einen Hammer zu Hilfe nahm. Das wiederum soll den Jäger und Besitzer des Hundes so in Rage gebracht haben, dass er seinen Revolver aus der Tasche holte und sie dem auf dem Boden liegenden Bock ansetzte. Der Mann dürfte aber in der Aufregung vergessen haben, die Waffe auch zu laden - zweimal drückte er ab, zweimal klickte es aber nur.

Mit stumpfem Messer Kehle durchgeschnitten

Danach nahm der Jäger sein Messer und versuchte, dem Bock die Kehle durchzuschneiden - alles vor den Augen des entsetzten Hausbesitzers und des Nachbarn. Weil die Klinge offensichtlich stumpf war, musste der Mann mehrmals ansetzen, bis der qualvoll röchelnde Bock schließlich tot war. Zuletzt verbiss sich der Hund neuerlich in das sterbende Tier.

Der Hausbesitzer, der den Jäger holen ließ, erstattete jetzt auf Anraten der Bezirkshauptmannschaft Anzeige wegen Tierquälerei. Der Österreichische Tierschutzverein übermittelte eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis und fordert den Entzug des Jagdscheins für den Jäger.

Landesjägermeister: Fall muss geprüft werden

Landesjägermeister Josef Brandmayer sagte im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich, dass es grundsätzlich erlaubt sei, einen Jagdhund zum Töten eines kranken oder verletzten Wilds auf ein Tier zu hetzen. Auch das „Knicken“, das Töten mit dem Messer, sei in solchen Fällen durchaus möglich. Dabei wird das Tier durch einen Stich in das Genick, bei dem das Rückenmark durchtrennt wird, getötet. Auf jeden Fall sei ein verletztes oder angefahrenes Tier „auf kürzestem Wege zu töten“, so Brandmayer. Ob das in diesem Fall geschehen sei, müsse eingehend geprüft werden.

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orf.at vom 22.10.2012

Schaf auf Weide in Wolfurt erschossen

Sonntagnacht ist auf einer Weide in Wolfurt ein Schaf auf der Weide erschossen worden. Wer die Tierquälerei begangen hat, ist unklar. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Die Tat wurde zwischen 21.10.2012, 14.00 Uhr, und 22.10.2012, 08.00 Uhr, verübt. Das Schaf befand sich auf einer Weide in Wolfurt, Schloßgasse 17. Mit welcher Waffe das Tier getötet wurde, ist laut Polizei ebenfalls noch unklar.

Wer Beobachtungen zu dem Vorfall gemacht hat, möge sich bei der Wolfurter Polizei, Tel. 059133-8137, melden.

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orf.at vom 20.10.2012

Jäger stürzte von Hochstand

Ein 62-jähriger Jäger ist am Samstagmorgen in Umhausen im Ötztal von einem Hochstand gestürzt. Der schwer verletzte Mann konnte noch zu seinem Auto robben und von dort mit dem Handy Hilfe holen.

Der 62-Jährige aus dem Bezirk Imst wollte gegen 6.30 Uhr einen Hochstand besteigen, als die oberste Leitersprosse plötzlich brach, weil sie morsch war. Der Jäger stürzte drei Meter rücklings ab und schlug auf dem harten und felsigen Boden auf. Der Weidmann wurde mit dem Notarzthubschrauber „Christophorus 5“ ins Krankenhaus Zams geflogen.

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orf.at vom 17.10.2012

Toter Luchs in Mautern - Tier wurde erschossen

Jener Luchs, der am vergangenen Wochenende tot auf einem Gleiskörper bei Mautern (Bezirk Leoben) gefunden worden ist, ist erschossen worden. Offenbar wollte der Schütze einen Bahnunfall vortäuschen.

Das achtjährige Luchsweibchen Hera war im März aus der Abenteuerwelt Mautern entlaufen, nachdem eine Lawine das Gehege beschädigt hatte. „Wir hatten immer Kontakt zum Tier. Jetzt im Herbst beginnt die Ranzzeit, außerdem wäre das Futter in freier Wildbahn knapp geworden, weshalb Hera vermutlich von alleine zurückgekommen wäre“, so Reinhard Pichler, zoologischer Leiter des Wildparks.

Luchsjagd strengstens verboten

Am vergangenen Wochenende wurde Hera nun gefunden - auf den Gleisen der nahen Bahnstrecke, von mehreren Zügen überrollt und zerstückelt. Offenbar wurde sie dort abgelegt, um eine Straftat zu vertuschen, denn bei der Obduktion des Kadavers fand man im Lendenwirbelbereich des Tieres ein Halbmantelgeschoß aus Kupfer, Kaliber rund sieben Millimeter, das auch bei der Jagd verwendet wird - und der Abschuss von Luchsen ist strengstens verboten.

„Wir nehmen natürlich an, dass man eine Straftat vertuschen wollte, weil warum legt man ein erschossenes Tier sonst auf die Gleise“, sagt Tierpark-Geschäftsführerin Doris Wolkner-Steinberger. Seit Jahrzehnten steht die schrumpfende Luchspopulation in den heimischen Wäldern unter Schutz.

Projektil dürfte aus Jagdgewehr stammen

Das Projektil dürfte aus einem Gewehr stammen, vermutet der Obmann des Jagdschutzvereines Liesingtal Klaus Koroschetz: „Wahrscheinlich ein Jagdgewehr, wenn ich Wilderer sage, sage ich das bewusst, denn auch einer, der einen Jagdschein besitzt und so eine Tat begeht, ist keine gesetzeskonformer Jäger, sondern als Wilderer zu bezeichnen.“

Hera sollte für Nachwuchs sorgen

Wolkner-Steinberger erstattete inzwischen Anzeige gegen Unbekannt: „Für uns ist das ein großer Verlust. Wir hatten mit Hera und George ein harmonisches Pärchen und eigentlich auch im Frühjahr mit Nachwuchs gerechnet, weshalb wird das Gehege schon entsprechend umgebaut haben.“

1.500 Euro Prämie

Den Täter will man jetzt so schnell wie möglich ausforschen. „Der Jagdschutzverein hat 500 Euro ausgesetzt, die Abenteuerwelt Mautern und die Gemeinde auch. Das heißt 1.500 Euro sind jetzt ausgesetzt, und wir hoffen wirklich, dass wir diesen Wilderer erwischen“, sagt der Bürgermeister von Mautern, Andreas Kühberger.

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dolomitenstadt.at vom 12.10.2012

Sind Jagd und Jäger noch gesellschaftsfähig?

100 Teilnehmer diskutieren bei 16. Wildtiermanagementtagung in St. Jakob.

Von 11. bis 12. Oktober setzen sich Experten und Praktiker bei der 16. Wildtiermanagementtagung der Nationalpark Akademie in St. Jakob unter dem Titel „Jagd und Jäger in Kritik?“ mit der Jagd und ihrem Bild in der Gesellschaft auseinander. Ein heißes Eisen, hat sich doch die Meinung über die Jagd in den letzten Jahrzehnten stark geändert. Das Interesse an der Thematik ist groß – an die 100 Tagungsteilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz beteiligen sich an der zweitägigen Diskussion.


Wildbiologe Hubert Schatz etwa meint: „Es muss wieder die Zeit kommen, wo sich der Jäger nicht mehr von der jagdkritischen Haltung der Bevölkerung verunsichern lässt.“ Das Verständnis für die Jagd nehme tendenziell ab, wenn die Jagd mehr zur persönlichen Freude und Freizeitbeschäftigung als aus Notwendigkeit praktiziert werde. Hege müsse zurückgeschraubt, dafür aber mehr Raum für das Wild öffentlich eingefordert werden, schlägt er vor. Doch Schatz übt auch Kritik und hält die Jägerschaft an, sich wieder vermehrt mit der Jagdethik und Moral auseinanderzusetzen: „Diese Thematik ist in den letzten Jahrzehnten auch in der Jagdausbildung ganz ins Abseits gerückt. Denn als Jäger entscheiden wir schließlich über Leben und Tod!“

Als bedenkliche Entwicklung bezeichnet der Wildbiologe die zunehmende Technisierung durch Schneegeländefahrzeuge, Weitschussgewehre und Wildkameras, welche das Wild kaum mehr zur Ruhe kommen lasse. Er befürchtet, dass die Jagd als Kulturgut auf diese Weise zu Ende gehen könne.

Nationalparkdirektor Hermann Stotter begrüßt die Veranstaltung, die Gelegenheit biete, sich gemeinsam mit den heimischen Jägern und Kollegen aus den Nachbarländern intensiv mit den derzeitigen Jagdpraktiken aber auch künftigen Entwicklungen der Jagd auseinanderzusetzen. Stotter betont die gute Zusammenarbeit mit der heimischen Jägerschaft, ohne die ein Miteinander als Schutzgebiet und Jagd in einer Region nicht möglich wäre. Der Nationalparkdirektor nennt in diesem Zusammenhang erfolgreich umgesetzte Projekte wie etwa die Lebensraumschaffung für das Auerwild im Gebiet Zunigalm, die Steinwildhegemaßnahmen im Großglocknergebiet oder die Wiedereinbürgerung des Bartgeiers. „Die Schaffung von Ruhezonen für das Wild zusammen mit den Jägern war die Grundvoraussetzung für die internationale Anerkennung des Nationalparks Hohe Tauern.“ so Hermann Stotter.

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orf.at vom 08.10.2012

Jäger stürzt bei Hirsch-Abtransport schwer

Ein 47-jähriger Schweizer hat sich am Montag beim Abtransport eines erlegten Hirsches in Buchboden verletzt. Er stürzte im steilen Gelände und brach sich das Brustbein. Sein Kollege alarmierte die Einsatzkräfte, der Verletzte wurde mittels Tau geborgen und ins Spital gebracht.

Die beiden Männer hatten oberhalb der Alpe „Grün“ in Buchboden einen Hirsch erlegt und wollten ihn gegen 9.30 Uhr abtransportieren. Dazu zog einer den Hirsch bergab, der andere schob. Er machte dabei einen ungünstigen Schritt und fiel so unglücklich, dass er sich das Brustbein brach. Er wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

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oe24.at vom 08.10.2012

Jäger traf nur in das Schlafzimmer

Salzburg. Ein Waidmann feuerte auf ein Reh. Doch der Jäger hatte falsches Zielwasser getankt.

"Als ich gegen 23 Uhr ins Schlafzimmer gegangen bin, habe ich das Loch im Fenster und die Kugel in der Wand stecken sehen“, sagt Manfred W. (Name von der Redaktion geändert) aus Seekirchen zu ÖSTERREICH. „Ich habe dann sofort die Polizei gerufen.“

Der Vorfall hatte sich bereits vor mehr als einer Woche ereignet, scheint bisher aber in keinem Polizeibericht auf: „Die Erhebungen sind noch im Gange“, erklärt Polizeisprecher Michael Rausch dazu.

Bambi-Jagd

Fakt ist: Am Abend des 28. September war ein 55-jähriger Frühpensionist aus Seekirchen-Mödlham auf der Pirsch. Gegen 19.15 Uhr saß er auf einem Hochstand, als ein Rehkitz vor ihm auftauchte. Der Jäger feuerte, verfehlte das Tier aber. Dafür schlug die Kugel im nahen Haus des Ehepaares W. ein.

„Unfall“

Der Leiter der Gemeindejagd Johann Eder will „den Vorfall nicht dramatisieren“: „Das war ein Unfall, wie es ihn auch beim Radfahren oder Autofahren gibt. Es ist ein Sachschaden entstanden. Der wird bezahlt.“

Auch wenn die Jägerschaft den Waidmann in Schutz nimmt, drohen ihm ein Verfahren wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und drei Monate Haft. Er selbst sagt: „Ich wollte nur auf das Kitz schießen.“

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orf.at vom 05.10.2012

Umfrage: Jagd verliert an Image

Die Jagd verliert unter den Meinungsführern an Image. Die Elite ist naturverliebt, aber nur 39 Prozent sind gut informiert, was die Jagd betrifft. Zudem befürchten viele einen Akzeptanzverlust der Weidmänner in der Gesellschaft, ergab eine Umfrage.

Das Linzer Marktforschungsinstituts market befragte 320 Meinungsführer aus Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft in ganz Österreich.

55 Prozent sehen Nutzen in der Jagd

Die Notwendigkeit der Jagd, um das nötige Gleichgewicht zwischen Wildbestand und Wald zu gewährleisten, sahen 55 Prozent der Meinungsbildner gegeben. In einer Umfrage aus dem Jahr 2008 unter 1.000 Österreichern waren 67 Prozent vom Nutzen des Weidwerks überzeugt. Jeweils 17 Prozent meinten, die Natur reguliere sich selbst. 27 Prozent der Elite und 17 Prozent in der allgemeinen Befragung präferierten keine der beiden Möglichkeiten.

Was ist Ihre Meinung dazu? Stimmen Sie auch hier darüber ab!
Ist die Jagd in der heutigen Kulturlandschaft notwendig, um das Gleichgewicht zwischen Wildbestand und Wald zu gewährleisten?

44.87%
 Die Natur reguliert sich selbst
44.05%
 Die Jagd ist notwendig, um den Wald vor dem Wild zu schützen
11.09%
  keine davon

Dieses Voting wurde beendet. Angezeigt wird das Endergebnis vom 06.10.2012 um 14:17 Uhr


Explizit für die Jägerei sprachen sich 46 Prozent der Tonangebenden und 37 Prozent der allgemein befragten Österreicher aus, zwölf bzw. 18 Prozent waren eher dagegen, 42 bzw. 45 Prozent zwiegespalten. Über die Hälfte der befragten Meinungsführer bescheinigten der Hatz eine imagemäßige Schieflage, 60 Prozent meinten, dass diese sich in den kommenden 15 bis 20 Jahren noch verstärken werde. 37 Prozent sahen derzeit eine gute Akzeptanz der Wald- und Wildtierpflege, für die Zukunft prognostizierte das nur mehr gut ein Fünftel.

Wie sehen Sie die Akzeptanz der Jagd?
Hat die Jagd in Österreich eine gute oder weniger gute Akzeptanz in der Gesellschaft?

26.67%
  Gute Akzeptanz
70.46%
  Eher weniger gute Akzeptanz
2.87%
  Weiß nicht, keine Angabe

Dieses Voting wurde beendet. Angezeigt wird das Endergebnis vom 06.10.2012 um 14:18 Uhr


61 Prozent fühlen sich schlecht informiert

Wovon sie sprechen, wenn es um die Jagd geht, wissen nur 39 Prozent der Elite und 24 Prozent der Bevölkerung. 61 Prozent der Meinungsbildner und drei Viertel der Österreicher fühlen sich auf diesem Gebiet nicht gut informiert.

Die Begriffe „Sonnenaufgang“, „Artenvielfalt“, „Alm“, „Bergwald“ und „Rehkitz“ rangieren auf der Sympathieskala der Elite wenig überraschend ganz oben - am unteren Ende hingegen „Wildverbiss“, „Borkenkäfer“, „Treibjagd“, „Trophäe“ und „Blattschuss“. Während über 90 Prozent den „Förster“ und die „Hege“ mögen, ist der „Jäger“ nur noch bei knapp 60 Prozent beliebt, der „Jagdpächter“ schafft bei 53 Prozent ein positives Image.

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regionews.at vom 05.10.2012

Saufkumpanen erschossen: Zwölf Jahre Haft für 66-jährigen Mühlviertler

Linz. Zu zwölf Jahren Haft ist Freitagabend ein 66-jähriger Mühlviertler im Landesgericht Linz verurteilt worden, der im April 2012 stark alkoholisiert einen deutschen Saufkumpanen im Streit erschossen hatte.

Der Angeklagte, seit Jahren ein Quartalstrinker, ein passionierter Jäger und als "Waffen-Willi" bekannt, hatte etwa drei Promille Alkohol im Blut, als er am 27. April seinen Trinkgenossen erschoss. Er sei „vielleicht ein Totschläger“, aber kein Mörder. „Ich wollte ihn nicht töten“, so der 66-jährige Mühlviertler vor Gericht.

Der Pensionist hatte am Vormittag des 27. April an einer Tankstelle ausgiebig gezecht. Bei Rotwein und Schnaps lernte er den 43-jährigen Deutschen kennen.
Zu Mittag tranken die beiden in der Wohnung des Beschuldigten weiter. Nachdem sie sich unterhalten und noch eine Flasche Rotwein geleert hatten, wollte der Bekannte nicht mehr gehen und legte sich aufs Sofa schlafen.

„Reiß ab, sonst kracht’s!“, soll der 66-Jährige den Mann aufgefordert haben zu verschwinden. Der soll gesagt haben: „Traust dich eh net schießen.“ Daraufhin traf den 43-Jährigen aus 20 Zentimeter Entfernung ein Projektil in den Kopf. Der Schütze informierte seine Freunde, die die Polizei alarmierten. Der Mann, der sieben Schusswaffen besaß, ließ sich widerstandslos festnehmen. Zum Zeitpunkt der Tat hatte er an die drei Promille Alkohol im Blut.

Ein psychiatrischer Gutachter attestierte dem Mühlviertler trotz starker Alkoholisierung Zurechnungsfähigkeit und zielgerichtetes Handeln. Also keine strafmindernde „volle Berauschung“ mit einer Höchststrafe von bis zu drei Jahren.

Er stehe dazu, was er getan habe, sei aber „sternhagelvoll“ gewesen, erklärte sein Verteidiger. Die Geschworenen sprachen den 66-Jährigen einstimmig des Mordes schuldig und erklärten ihn für zurechnungsfähig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig: Der Angeklagte erbat drei Tage Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.

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noen.at vom 02.10.2012

Bären-Alarm im Bezirk Gänserndorf 

Sensation. Erstmals seit dem Jahr 1984 stieß ein junger männlicher Braunbär bis zur Bezirksgrenze vor. Wenige Kilometer vor Hohenau wurde das Tier von einem Lkw überrollt.

Hohenau, Bezirk Gänserndorf / Vor wenigen Tagen wurde in der Slowakei - nur fünf Kilometer von der Bezirksgrenze entfernt - ein junger Braunbär überfahren. Ein Lkw erwischte das männliche Tier, als es versuchte, die Autobahn D2 zu überqueren. Jetzt schlägt der WWF Alarm.

Das Auftauchen des Bären bezeichnet WWF-Experte Christian Pichler im NÖN-Gespräch schlichtweg als Sensation:
Seit 1984 ist es der erste Braunbär, der in dieser Region gesichtete wurde. Der Jungbär, etwa 60 bis 80 Kilogramm schwer, war auf einer jahrtausendealten Wanderroute von den Karpaten in die Alpen unterwegs: Es ist anzunehmen, dass er irgendwo zwischen Hohenau und Marchegg die March weiter Richtung Alpen überquert hätte.

So leid es Pichler um den Bären tut, gibt er dem WWF auch Rückenwind für sein Alpen-Karpaten-Korridorprojekt. Pichler:
Straßen und Gewerbegebiete zerschneiden zunehmend den traditionell grünen, 150 Kilometer langen Korridor zwischen den Alpen und den Karpaten. Daher arbeiten wir im Rahmen dieses EU-Projekts mit zahlreichen Partnern daran, die Landschaft zwischen den beiden Gebirgsketten offen zu halten und durch Landschaftsbänder wieder zu vernetzen.

Der Mensch als Feind des Braunbären 

Der WWF will damit schrittweise dem europaweit geschützten Braunbären seine Wanderrouten erleichtern. Lebensraumzerstörung und Bejagung bedingten einen starken Rückgang der Population - heute gibt es nur noch rund 50 Bären in den Alpen.

Nur wenn diese Bären mit den benachbarten Populationen der Karpaten im Austausch stehen, können sie neue Lebensräume besiedeln, sich untereinander vermehren und somit dauerhaft überleben.
200 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze entfernt, leben im Zentrum der Slowakei rund 700 bis 900 Bären, so Pichler.

Wildtierkorridore seien jedoch auch für die Sicherheit der Menschen wichtig, erklärt Pichler: Verkehrsunfälle mit großen Wildtieren - wie etwa jetzt an der D2 - stellen eine große Gefahr für Autofahrer dar. Grünbrücken ermöglichen Menschen und Tieren ein gefahrloses Passieren.

Trotzdem: Müssen sich Bewohner im Bezirk Gänserndorf jetzt vor Bären in Acht nehmen?
Nein, in Zukunft wird es womöglich häufiger der Fall sein, dass ein Bär auftaucht, aber das wird vielleicht alle paar Jahre passieren. Der Mensch müsse sich vergegenwärtigen, dass auch der Braunbär ein Recht auf seinen Lebensraum - so wie auch früher - habe: ?Man vergisst leider oft, dass der Braunbär Tausende Jahre hier war. Dennoch nehme der WWF die Sorgen der Menschen ernst: Vor allem Aufklärung ist hier sehr wichtig.

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kleinezeitung.at vom 01.10.2012

Jagdhund ging im Wald auf Pensionisten los

Schwammerlsucher und dessen Hund wurden in Waldgebiet im Bezirk Feldbach von einem Jagdhund gebissen. Der schwer verletzte Mann musste im LKH Feldbach sofort operiert werden. Hundebesitzer wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt.

GNAS. Man könne in diesem Fall schwer jemandem einen Vorwurf machen, heißt es bei der Polizei Gnas. "Es war viel Pech dabei." Ermittelt wird dennoch gegen einen 39-jährigen Jäger wegen fahrlässiger Körperverletzung. Sein Jagdhund hatte am Sonntag im Wald einen Schwammerlsucher und dessen Hund attackiert und schwer verletzt. Bei dem erbitterten Kampf erlitt auch der Jagdhund schwere Verletzungen.

Der pensionierte Polizeibeamte Josef M. (61) aus Gnas nützte den verregneten Sonntag zum Schwammerlsuchen in einem Waldgebiet bei Krusdorf (Bezirk Feldbach). Seinen Golden Retriever hatte er mit, vorschriftsmäßig führte er ihn an der Leine. Auf seiner Tour kam der Pensionist auch an der Hütte der örtlichen Jagdgemeinschaft vorbei, wo die Jäger gerade Arbeiten durchführten. Einer der Jäger (39) hatte seinen Hund, einen Deutschen Drahthaar, in seinem Auto eingesperrt. Erst rund 20 Minuten, nachdem der Schwammerlsucher und dessen Hund die Hütte passiert hatten, ließ er ihn heraus.

"Beide Hunde sind Rüden, womöglich ging es da um einen Revierkampf", versucht ein Polizist zu erklären, warum der Jagdhund die Fährte des "Konkurrenten" aufnahm und ihn durch den Wald verfolgte. Bald hatte er Josef M. und seinen Golden Retriever aufgespürt, dann muss es zu einem heftigen Kampf gekommen sein. Der Pensionist erlitt schwere Bisswunden an beiden Armen und dem rechten Oberschenkel, sein Hund leichte Verletzungen am Kopf - und auch der Jagdhund humpelte am Ende verletzt zu seinem Herrchen zurück. Dieser hatte von dem Kampf gar nichts mitbekommen.

Josef M. schleppte sich noch zu seinem Auto, fuhr fünf Kilometer nach Hause und brach dort entkräftet zusammen. Im LKH Feldbach wurde er am Sonntag operiert, er konnte noch nicht näher zum Hergang befragt werden. Der Jäger fuhr mit seinem Hund zum Tierarzt, erst dort erfuhr er von der Polizei, woher die Verletzungen eigentlich stammen.

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orf.at vom 01.10.2012

Mit Gewehr auf Enten geschossen

Mindestens fünf Enten der Pfotenhilfe in Lochen (Bezirk Braunau am Inn) sollen am Sonntag von einem Nachbarn des Tierschutzhauses erschossen worden sein. Der Mann soll mehrere Schüsse mit seinem Gewehr abgegeben haben.

Drei Mitarbeiter der Pfotenhilfe waren am Nachmittag mit mehreren Besuchergruppen auf dem 5,5 Hektar großen Gelände unterwegs. Als gegen 14.30 Uhr plötzlich mehrere Schüsse fielen, dachte man zuerst an eine Treibjagd. Als einer der Mitarbeiter Nachschau hielt, entdeckte er in der Nähe des Tierheimteichs den Nachbarn, der mit einem Gewehr hantierte und auf die Enten schoss, die sich auf seinem Grundstück befanden.

„Kinder haben vor Angst geschrien“

„Es war schlimm. Überall waren Schüsse zu hören, die wir zuerst nicht zuordnen konnten. Mein Kollege ist zum Teich gelaufen und hat uns dann zugerufen, dass der Nachbar mit einem Gewehr auf unsere Enten schießt. Wir sind alle furchtbar erschrocken und die Kinder haben vor Angst laut geschrien“, so Johanna Stadler von der Pfotenhilfe.

Bisher noch keine Probleme

Zunächst habe er bestritten, dass es sich um Vögel aus dem Tierheim handle. Später erklärte er, sie würden Schäden an seinem Gewässer anrichten. „Die toten Tiere hat er dann ohne Erklärung mitgenommen“, sagt Stadler.

Warum er die Tiere erschossen hat, ist für die Tierbetreuer unklar. Bisher habe es keine Probleme mit dem Nachbarn, der selbst Tauben und Hühner hat, gegeben. Die Tierschützer berichten, dass sie schon wiederholt Schüsse in unmittelbarer Nähe ihres Grundstückes gehört hätten und auch Katzen verschwunden seien.

Fall dem Anwalt übergeben

Der Fall wurde dem Anwalt der Pfotenhilfe übergeben. Er will am Montag eine Anzeige wegen Tierquälerei erstatten. Die Polizei wurde nicht gerufen und konnte den Vorfall daher vorerst nicht bestätigen.

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krone.at vom 21.09.2012

Schuss-Attentat mit Schrotflinte auf 19-Jährige in Wien - schwer verletzt  

Dieses feige Attentat auf eine junge Wienerin schockiert: Als sie gerade mit ihrem Freund und dessen Hündin "Sheila" Gassi in Donaustadt ging, wurde die 19- jährige Stefanie B. von 15 Schrotkugeln getroffen. Und dabei hatte sie noch Glück im Unglück: Sie wurde von dem Heckenschützen zwar schwer verletzt, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.

Es war bereits dunkel, als das junge Pärchen am Donnerstag – wie beinahe jeden Abend – "Sheila" auf die nahen Felder brachte. Doch in der idyllischen Wohnsiedlung am Rande der Stadt geht jetzt die Angst um. Treibt hier ein irrer Heckenschütze sein Unwesen?

Wie aus dem Nichts fiel gegen 20 Uhr ein Schuss, Stefanie - sie ist im zweiten Monat schwanger - schrie auf und sackte unter höllischen Schmerzen zusammen. "Im Moment wusste ich gar nicht, was geschehen ist", so der 21- jährige Freund des Opfers (er möchte unbedingt anonym bleiben) zur "Krone".

Mädchen wurde in Kopf und Brust getroffen

Seine Freundin, die nur einen Steinwurf vom Tatort entfernt bei ihrem Opa wohnt, hielt sich Gesicht und Brust. In ihrer Haut steckte mindestens ein Dutzend Schrotkugeln, abgefeuert aus der Finsternis.

Geschockt griff der Freund des Mädchens zum Handy und verständigte die Rettung. "Sie hatte große Schmerzen, war aber beim Eintreffen unserer Sanitäter ansprechbar", erklärt Ronald Packert von der Wiener Berufsrettung. "Die Frau wurde notfallmedizinisch versorgt und sofort ins Spital gebracht."

Hatte es Schütze auf den Hund abgesehen?

Stefanie erholt sich derzeit im SMZ Ost, die Projektile stecken aber zum Teil immer noch unter ihrer Haut. Es grenzt an ein Wunder, dass sie nicht schwerer verletzt wurde. Der Freund: "Ich verstehe es nicht. Vielleicht hat es der Schütze auf den Hund abgesehen. Aber wir hatten bisher überhaupt keine Probleme."

Indes läuft die Fahndung nach dem Täter auf Hochtouren. Ermittelt wird in alle Richtungen, so auch im Dunstkreis der ansässigen Jagdaufsicht. Denn die Waffe lässt darauf schließen, dass es sich um einen Jäger handeln könnte.
"Es wurde Anzeige wegen schwerer Körperverletzung erstattet, der Täter ist aber flüchtig", so Polizeisprecher Roman Hahslinger.

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regionews.at vom 14.09.2012

Mining: Jäger stürzte von Hochstand

Innviertler wurde schwer verletzt, als er gegen Baumstumpf prallte

MINING. Auf dem nassen Holzboden eines Hochstandes ist am Donnerstag ein 81-jähriger Jäger ausgerutscht und abgestürzt. Er zog sich dabei schwere Verletzungen zu.

Der Mann aus Gunzing war mit einem 65-jährigen Bekannten in den Abendstunden im Bereich Frauenstein zur Jagd unterwegs. Der 81-Jährige saß auf einem Hochstand und wollte gegen 19.15 Uhr aufstehen, als er auf dem regennassen Holzboden wegrutschte und rund drei Meter zu Boden stürzte.

Durch den Sturz prallte er gegen einen Baumstumpf und erlitt schwere Verletzungen im Bereich der Hüfte. Per Handy verständigte er seinen Bekannten, der in zirka 300 Meter Entfernung auf einem Hochstand saß. Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung durch den Gemeindearzt aus Altheim von der Rettung ins Krankenhaus Ried eingeliefert.

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kurier.at vom 12.09.2012

Anzeige wegen Hirschgehege

Verkeilte Skelette im Geweih, keine artgerechte Haltung: Ein Bauer steht im Visier der Tierschützer. Wieder einmal.

Marion Löcker vom Tierschutzverein Robin Hood klagt an: In einem Hirschgehege am Rande von Bad Vöslau (Bez. Baden) ortet sie Vergehen gegen das Tierschutzgesetz. „Uns sind Fotos zugespielt worden, wie ich sie noch nicht gesehen habe. Die Unterstände sind einsturzgefährdet, der Boden ist mit Schutt übersät. Von artgerechter Haltung kann keine Rede sein.“ Ein Bild schockierte sie besonders. „In einem Hirschgeweih haben sich Überreste eines Jungtieres verfangen“, klagt Löcker. Die Tierschützer zeigten den Betreiber (Name der Red. bekannt, Anm.) bei der Badener Bezirkshauptmannschaft an.

Dort ist der Mann kein Unbekannter. Bereits im November 2011 machten die Grünen auf Zustände in einem Damhirsch-Gehege aufmerksam, der KURIER berichtete. Zu viele Tiere wurden gehalten, rund 100 Stück Wild tummelten sich auf der zu kleinen Fläche.

Mangelnde Sorgfalt

Bezirkshauptmann Heinz Zimper bestätigt die Anzeige. Noch gestern rückte der Amtstierarzt aus, um das Gehege unter die Lupe zu nehmen und den Hirsch unter Narkose von seiner Last zu befreien. „Wir haben umgehend reagiert. Der Betreiber hat einen Auflagenkatalog bekommen, der zu erfüllen ist“, sagt Zimper. So muss etwa der wackelige Unterstand saniert werden. „Der Betreiber hätte den Hirsch gleich von den Läufen des toten Tieres befreien müssen“, heißt es bei der Behörde. Dort spricht man von „mangelnder Sorgfalt“. Jedoch dürfe man den optischen Eindruck des Geheges nicht falsch interpretieren. „Nur weil etwas nicht schön ist, muss es nicht automatisch gegen das Tierschutzgesetz sein“, hält Zimper fest.

Gänzlich anders beurteilt der Betreiber die Lage. „Die Tiere sind gut versorgt. Wir werden mehrmals im Jahr kontrolliert. Ich glaube, einige haben es sich zum Sport gemacht, uns Landwirte anzuzeigen.“ Auf den Vorwurf der mangelnden Sorgfalt angesprochen, meint er: „In der freien Natur hätte den Hirsch auch niemand von den Läufen befreit. Ich wollte ihm die Narkose ersparen. Irgendwann hätte er das schon abgestreift.“

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orf.at vom 02.09.2012

Jäger schoss sich selbst in die Hand  

Ein 59-jähriger Jäger hat sich Sonntagfrüh in Molln (Bezirk Kirchdorf) selbst in die Hand geschossen. Er rutschte auf einem feuchten Steig aus, dabei löste sich ein Schuss.

Der Unfall passierte gegen 7.30 Uhr im Bereich des Schobersteins auf Mollner Seite. Der Jäger ging gerade auf Pirsch, als er auf dem Jagdsteig ausrutschte und mit der Waffe stürzte. Dabei löste sich aus dem Jagdgewehr ein Schuss und traf ihn an der linken Hand.

Zu Wohnhaus abgestiegen

Der verletzte Waidmann stieg noch zu einem Wohnhaus, das etwa eine halbe Stunde entfernten lag, ab. Von dort wurde die Rettung verständigt. Der 59-Jährige wurde ins Krankenhaus Kirchdorf eingeliefert, er musste sofort operiert werden. Fremdverschulden kann laut Polizei ausgeschlossen werden.

Immer wieder ereignen sich Jagdunfälle, bei denen sich Jäger selbst verletzten.

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nachrichten.at vom 29.08.2012

„Dehenhof“ ist mit dem Jägerlatein am Ende: Firma hat 1,2 Millionen Schulden

ST. PETER IN DER AU. Der Vermögensverfall bei einem Handelsunternehmen aus St. Peter in der Au ist ungewöhnlich hoch.

Franz Losbichler, der im Bauerndorf St. Johann/Engstetten aufgewachsen ist, kennt das, wenn man als Waidmann kaum noch die nötige Muße fürs Revier findet, wenn einen die Geschäftigkeit von einem Termin zum anderen treibt. Der passionierte Jäger und Geschäftsmann hat für ebenfalls von randvollen Kalendern geplagte Grünröcke als Erster automatische „Jagdhelfer“ nach Österreich gebracht. Sein Handelsunternehmen „Dehenhof-Werbung-Promotion Handels GmbH“ verkauft als Spezialartikel Fotofallen, die jeden Wildwechsel festhalten, ohne die Rehe, Hasen und Hirsche durch einen aufzuckenden Kamerablitz zu verschrecken.

Eine große Strecke hat das Unternehmen, das neben Kapperln, Taschen, Bekleidung auch heizbare Sitzunterlagen als Werbemittel verkauft und für Feinschmecker vakuumverpackten Hirschschinken vermarktet, den Büchern zufolge nach 15 Jahren nicht gelegt. Nach dem Versuch, das angeschlagene Handelshaus nach der Insolvenz im Vorjahr in Eigenregie wieder in Gang zu bringen, hat Losbichler den Gläubigern nur die erste Rate auszahlen können. Weshalb nun der neuerliche Konkurs auf dem Fuß folgte.

Ein Konkurs, der ein Blattschuss ist: Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) stehen Passiva von 1.203.100 Euro lediglich Aktiva von 3.900 Euro gegenüber. „Das sind die Büromöbel, Fax und Computer“, heißt es aus der Kanzlei des Masseverwalters Walter Eisl aus Amstetten. Weitere Vermögenswerte scheinen nicht auf. Laut AKV stehen nun die Schließung der mit 1.199.200 Euro überschuldeten Gesellschaft und die bestmögliche Verwertung des Unternehmens an.

Wofür die Handelsgesellschaft, die zuletzt fünf Mitarbeiter hatte, derart hohe Schulden aufgetürmt hat, war gestern nicht zu klären. Losbichler wollte dazu am Telefon nicht Stellung nehmen. Hauptgläubiger ist jedenfalls die Vorarlberger Landes-Hypobank mit ihrer Filiale in Wels. Der Betrieb bei „Dehenhof“ geht aber unbeeinträchtigt weiter. Die Website, die eine Visitenkarte ist, zeigt neben Losbichler dessen Tochter und eine neue Einzelfirma als Inhaber.

1,19 Millionen Euro
beträgt die Überschuldung der Degenhof-Werbung-Promotion Handels GmbH aus St. Peter in der Au laut Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbandes AKV. Vermögen hat die Firma mit Aktiva von nur 3900 Euro praktisch keines. „Degenhof“ verkauft unter anderem Kamerafallen für Jäger.

High-Tech für die Pirsch:

1. Fotofallen: Kästchen an Bäumen sind die besten „Jagdhelfer“: Mit Kamerafallen wissen Jäger, welches Wild sich im Revier befindet. Die Kamera nimmt ohne störenden Blitz auf.

2. Entfernungsmesser: Mit Lasergeräten von Dehenhof können Waidmänner peilen, wie weit Tiere entfernt sind.

3. Sitzkissen: Das mit einem Handgriff aufheizbare Sitzkissen ist als Werbeartikel für Firmen gedacht, ist aber auch auf dem Hochstand angenehm.

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heute.at vom 28.08.2012

"Alpen-Mogli" - Tiroler Bub spricht mit Murmeltieren

Eigentlich wollen die scheuen Murmeltiere am Großglockner in Kärnten mit Menschen nichts zu tun haben. Eigentlich – denn da gibt es noch Matteo Walch (8) aus Innsbruck.

Wie Mogli aus dem "Dschungelbuch" spricht der Tiroler Bub mit den Tieren. Die Nager laufen dem Schüler zu, lassen sich von ihm sogar stundenlang streicheln und füttern. "Er liebt die Murmeltiere und sie haben gar keine Angst vor ihm", sagt Mutter Michaela.

Die tierische Freundschaft begann vor vier Jahren, als die Familie zum ersten Mal am Großglockner urlaubte. Seither sind die Walchs jedes Jahr für zwei Wochen zu Gast bei den Murmeltieren. "Ich könnte Matteo stundenlang zusehen", sagt Mama Michaela. Seit Beginn der Freundschaft knipst sie ihre Buben und seine tierischen Freunde  – die Fotos des "Alpen-Mogli" gehen nun um die Welt.

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orf.at vom 22.08.2012

Wanderer tot: Hund hielt Wache  

Wanderer haben am Dienstag die Leiche eines 73-jährigen Mannes gefunden, der seit 15. August im Gebiet von Roßleithen (Bezirk Kirchdorf) vermisst wurde. Der Jagdhund wich nicht von seiner Seite und hielt die ganze Zeit Wache.

Der Pensionist aus Roßleithen dürfte sich beim Abstieg über den „Leitersteig“ in der Dunkelheit verirrt und in das steile Gelände der „Saurüsselmauern“ geraten sein. Laut Polizei soll der Mann dort 20 bis 50 Meter in den Tod gestürzt sein.

Durch Gebell auf Leiche gestoßen

Die Wanderer, die den Toten gegen 19.00 Uhr gefunden haben, wurden durch Hundegebell aufmerksam gemacht. Der Jagdhund des Mannes blieb eine Woche an der Seite seines toten Besitzers. Der Leichnam wurde mit dem Polizeihubschrauber aus Linz geborgen.

Groß angelegte Suchaktion brachte keinen Erfolg

Der passionierte Jäger, der sich bestens in dem Gebiet ausgekannt hat, galt seit 15. August als verschwunden. Zahlreiche Einsatzkräfte mit Seilschaften und Suchhunden machten sich auf die Suche nach dem Mann.

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vol.at vom 20.08.2012

Batschuns: Schweizer Jagdtourist tötet Dorfhirsch „Heinrich den XIV.“

Zwischenwasser – Trauer und Wut in Batschuns: Ein Schweizer Jagdtourist erlegte am Donnerstagabend nahe einer Wohnsiedlung den Dorfhirsch „Heinrich den XIV.“ Das Pikante dabei: Die Wiese, auf der sich die Szene abspielte, wird oft von Kindern durchquert.

Vergangenen Donnerstag gegen 21.00 Uhr fiel der tödliche Schuss auf das Tier, das von Anrainern liebevoll „Heinrich der XIV.“ genannt wurde – wegen der vierzehn Enden seines prächtigen Geweihs. Unter die Trauer um das geliebte Maskottchen mischt sich Wut über die Vorgehensweise der Jäger. Denn der „Tatort“ befindet sich nahe einer Wohnsiedlung, und wird oft von Kindern durchquert.

„Pietätloses“ Vorgehen der Jäger

Rund 20 Kinder leben in den Häusern, die an die Wiese angrenzen, erzählt Markus Marktaler. Er selbst wohnt dort mit seiner Frau und drei Kindern. Als „pietätlos“ empfindet er das Verhalten der Jäger. Es gehe schließlich nicht nur um die unmittelbare Gefahr, der die Anrainer und ihre Kinder ausgesetzt werden. Auch müsse man den Kindern nun erklären, wo „Heinrich“ abgeblieben ist. Dass tatsächlich etwas passiert, sei zwar unwahrscheinlich – „aber das war Fukushima auch.“

„Anderen Schussort“ gewünscht

Bürgermeister Josef Mathis sieht zwar keine rechtliche Verfehlung der Jäger, hätte sich aber trotzdem „einen anderen Schussort gewünscht“, als mitten in einer Wohnsiedlung. Die Trauer in seinem Dorf sei tatsächlich groß. Heinrich sei ein Einzelgänger gewesen, habe aber kaum Scheu vor den Menschen erkennen lassen. So hat er sogar Äpfel von den Bäumen in Markus Marktalers Garten gefressen. Dennoch sei es natürlich das Recht des Pächters, Wildtiere auf seinem Grundstück zu erlegen, betont Mathis.

„Heinrich“ als Gefahr für den Straßenverkehr?

Jagdaufseher Rainer Vith versteht die Aufregung um den toten Hirsch nicht so recht. Er war am Donnerstagabend dabei als der Schweizer Jagdgast „Heinrich“ erlegte. Den Vorwurf, dass der Schütze von der Straße aus über die Wiese auf das Tier geschossen hätte, bestreitet er vehement. Seiner Darstellung nach hätten sich die beiden Männer auf der Wiese befunden und dabei die Umgebung sehr genau überprüft. Eine Gefahr für Menschen hätte es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Außerdem hätten viele Dorfbewohner immer wieder gefordert, den Hirsch zu töten: Mit seinen gut 230 Kilogramm sei er eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Straßenverkehr gewesen. Und die Straße hätte er oft und gerne überquert.

Warum aber musste „Heinrich“ nahe einem Wohngebiet sein Leben lassen, anstatt in freier Wildbahn? Darauf weiß auch Vith keine Antwort.

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orf.at vom 20.08.2012

Jagd gestört: Tierschützer festgenommen

Zu zwei Festnahmen ist es am Wochenende bei einer Ententreibjagd in Nickelsdorf gekommen. Mehrere Tierschützer haben laut Aussagen anwesender Jäger die Jagd gestört. Die Aktivisten wiederum sehen die Sache ganz anders.

Franz Bartolich ist ein „Jagdaufsichtsorgan“. Er war gestern Vormittag mit vier weiteren Jagdkollegen zwischen Nickelsdorf und Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) bei einer Ententreibjagd. Nachdem ein Jäger den ersten Schuss abgefeuert hatte, tauchten plötzlich sieben Aktivisten auf und störten die Jagd, sagt Bartolich.

Jäger: „Wie die Wahnsinnigen“

„Als die Aktivisten den ersten Schuss gehört haben, sind sie natürlich in Richtung Schuss gelaufen, wie die Wahnsinnigen. Darauf bin ich hingegangen und habe ihnen gesagt, sie sollen so lieb sein, sie stören die Jagd. Sie haben gesagt, dass sie da spazieren gehen“, schildert Bartolich die Situation aus seiner Sicht.

Tierschützer: „Friedliche Diskussion“

Die Polizei wurde schließlich verständigt. Elmar Völkl, einer der Aktivisten vom „Verein gegen Tierfabriken“, war, wie er sagt, gerade in friedlicher Diskussion mit den Jägern, als er und eine weitere Person festgenommen wurden.

„Die Polizei hat mich dann tatsächlich einfach festgenommen und genau für die Dauer der Jagd auf der Polizeiwache festgehalten, so dass die Jagd dann mehr oder weniger ungestört durch kritische Blicke stattfinden konnte“, sagt Völkl.

Aktivisten wieder auf freiem Fuß

Beide Aktivisten sind mittlerweile auf freiem Fuß. Gegen sie ist Anzeige nach dem Jagdgesetz erstattet worden. Der Tierschutzverein will nun eine „Maßnahmenbeschwerde“ einbringen. In der Nachbargemeinde Zurndorf ist es schon des öfteren zu derartigen Störaktionen gekommen, heißt es von Polizei.

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vgt.at vom 20.08.2012

VGT-Mitarbeiter wegen Gespräch mit Jäger festgenommen

Elmar Völkl war gerade in friedlicher Diskussion mit Jägern, als der Tierschützer von der Polizei festgenommen wurde.

Letzte Woche wurde vom VGT eine umfassende Anzeige wegen mehrerer Übertretungen des Tierschutz-, Wasserrecht- und Naturschutzgesetzes, sowie strafrechtlicher Umweltverschmutzung durch das massenhafte Aussetzen und die Bejagung 10.000er Enten an der burgenländischen Leitha bei der BH Neusiedl eingebracht. Diesen Sonntag fand eine dieser vom VGT heftig kritisierten Ententreibjagden im Gemeindegebiet von Nickelsdorf statt. Elmar Völkl war im Auftrag des VGT vor Ort, um allfällige Gesetzesübertretungen zu dokumentieren.

„Während ich gemeinsam mit einer Biologin auf einer öffentlichen Straße nach allfälligen - aber verbotenen - Bleischrothülsen suchte, stieß ich direkt auf eine Reihe von Schützen, die bereits entladen hatten und vor ihren erlegten Enten standen. Ich begann eine Diskussion mit einem der Jäger, bald stießen weitere JägerInnen dazu. Inmitten des freundlichen Gespräches in dem die Jäger jegliche Gesetzesübertretung abstritten, fuhr plötzlich eine Polizeistreife direkt auf mich zu. Gemäß der Bezirkshauptmannschaft hätte ich mich der 'Jagdstörung' schuldig gemacht, weil ich durch mein 'Herumstehen' die Jäger von der Ausübung der Jagd abgehalten hätte.“, erinnert sich Elmar Völkl, „und dies – so die Polizei - sei im Burgenland verboten“

Im Burgenländischen Jagdgesetz ist tatsächlich vorgesehen, dass 'jagdfremde Personen' das gesperrte Jagdgebiet 'abseits von öffentlichen Wegen oder Straßen' nicht betreten dürfen, und 'nach Aufforderung' das Gebiet unverzüglich zu verlassen haben. Eine Sperre des Jagdgebietes ist bei der BH anzumelden und mit normierten Schildern auszuweisen.

Elmar Völkl dazu: „Anscheinend waren mir die entsprechenden gesetzlichen Regelungen besser bekannt, als den Jägern und sogar der Bezirksverwaltungsbehörde: Nicht nur, dass das gegenständliche Jagdgebiet in keinster Weise gekennzeichnet oder gar abgesperrt war, habe ich zu keinem Zeitpunkt öffentlichen Grund verlassen und wurde auch weder durch Jäger noch durch die Exekutivbeamte jemals aufgefordert das Jagdgebiet überhaupt zu verlassen.“

Trotz ausführlicher rechtlicher Aufklärung seitens Elmar Völkl wurde der VGT-Mitarbeiter nach wenigen Minuten festgenommen und für mehrere Stunden auf der Polizeiwache inhaftiert, sodass die Jagd ohne Kontrolle durch einen lästigen Tierrechtsaktivisten fortgesetzt werden konnte.

„Während sich andere Landesjagdverbände von der Jagd auf ausgesetzte, gezüchtete Tiere distanzieren, betont man im Burgenland die ökonomische Wichtigkeit dieser exklusiven Jagd für die Region. Anstatt gründlich die Rechtmäßigkeit dieser ethisch zweifellos inakzeptablen Jagd zu prüfen, ist sich die Bezirksbehörde nicht zu schade, die zahlenden Jagdgäste vor kritischen Blicken zu schützen, indem sie tierfreundliche BeobachterInnen unter fadenscheinigen Vorwänden schlicht für die Dauer der Jagd wegsperrt.“

Eine Massnahmenbeschwerde wird eingebracht.

Rückfragehinweise: Elmar Völkl, VGT, +43/(0)1/9291498
www.vgt.at

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orf.at vom 18.08.2012

Wirbel um Entenjagd entlang der Leitha

Die Jagdpraktiken entlang der Leitha rufen Tierschützer und Kanufahrer auf den Plan: Denn die Jäger setzen jährlich offenbar tausende gezüchtete Enten vor Beginn der Jagdsaison aus, um die Abschussquote zu erhöhen. Tierschützer haben nun Anzeige erstattet.

Seit Donnerstag ist wieder Entenjagdsaison entlang der Leitha. Das Jagdglück bleibt im Bereich von Nickelsdorf und Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) allerdings nicht dem Zufall überlassen.

„Laut Angaben von Informanten werden hier bis zu 10.000 Enten, die in Ungarn gezüchtet werden, importiert und in geschlossenen Gehegen in der Leitha und am Leithaufer hochgezüchtet und aufgemästet“, sagt Elmar Völkl vom Verein gegen Tierfabriken.

Jäger: „Alles legal“

Tatsächlich waren bei einem Lokalaugenschein im Juli auffällig viele Enten in der Leitha zu sehen und nicht einmal die Jäger bestreiten diese Praktiken. Allerdings sei das alles legal. Tatsächlich erlaubt das burgenländische Jagdgesetz das Aussetzen von Tieren zu Jagdzwecken. Die Tierschützer orten dennoch Übertretungen und haben Anzeige erstattet.

Tierschützer verweisen auf Jagdgesetz

„Die hier ausgesetzte Entenart ist eine Mischung aus der wilden Stockente und der domestizierten Hausente, für die es im burgenländischen Gesetz eine ganzjährige Schonzeit gibt. In diesem Sinne ist der Abschuss zu jeder Jahreszeit verboten“, sagt Völkl.

Begehung des Amtstierarztes

Der Amtstierarzt hat bei einer Begehung in der Vorwoche keine illegalen Machenschaften entdeckt. Die Anzeige der Tierschützer wird laut Bezirkshauptmannschaft aber erst überprüft.

Doch unter einer Leithabrücke bei Nickelsdorf taucht immer wieder auch ein quer über den gesamten Fluss gespanntes Netz auf. „Ich glaube, das ist darum, weil die Jäger Probleme mit den Enten haben, weil ihnen die sonst davonschwimmen“, sagt Helmut Rojac vom Wasserbau Burgenland. Dies sei allerdings nicht legal, weshalb das Netz sofort entfernt worden ist, so Rojac. Auch Kanufahrer haben auf das gefährliche Netz verwiesen.

Tierschützer: Wasserqualität hat sich verschlechtert

Darüber hinaus kritisieren die Tierschützer in ihrer Anzeige auch die Haltungsbedingungen in den Enterien entlang der Leitha und haben nach dem Aussetzen der Tiere auch Wasserproben entnommen. „Wir haben tatsächlich eine massive Verschlechterung der Wasserqualität festgestellt, insbesondere was die Belastung mit Salmonellen und Fäkalkeimen betrifft“, so Völkl.

Cloppenburg verantwortlich?

In ihrer Anzeige nennen die Tierschützer als möglichen Verantwortlichen explizit Harro Uwe Cloppenburg, Eigner von Peek und Cloppenburg Düsseldorf und einer der Jagdpächter in diesem Leithaabschnitt. Er lässt über einen Sprecher ausrichten: „Wir werden uns mit den Vorwürfen detailliert auseinandersetzen. Sollte wider Erwarten etwas nicht in Ordnung sein, wird das abgestellt.“

Es bleibt also spannend, ob und wie sich Tierschützer, Kanufahrer und Jäger an der unteren Leitha arrangieren.

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orf.at vom 10.08.2012

Jäger bei Hirschjagd verletzt

In Ebensee (Bezirk Gmunden) ist am Donnerstagabend ein 56-jähriger Jäger verletzt worden. Der Mann wollte gemeinsam mit einem Jagdkollegen in der Dunkelheit einen Hirsch erlegen.

Die beiden Männer waren gemeinsam gegen 21.00 Uhr auf der Nachsuche. Dabei verfing sich der 56-Jährige in der Dunkelheit mit einem Bein zwischen mehreren Felsbrocken. Er erlitt erhebliche Verletzungen am linken Sprunggelenk. Da er nicht mehr ohne Hilfe gehen konnte, musste von der Bergrettung Ebensee befreit und ins Tal getragen werden.

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kleinezeitung.at vom 03.08.2012

Jäger in Tirol offenbar von Blitz erschlagen 

Ein 58-jähriger Jäger ist am Freitag im Bezirk Kufstein tot auf seinem Hochstand gefunden worden. Laut Polizei wurde der Mann vermutlich durch einen Blitzschlag getötet. Erst Mittwochabend war ein 47-jähriger Einheimischer im Tiroler Kaunertal vom Blitz getroffen und getötet worden.

Ein 58-jähriger Jäger ist am Freitag in Münster (Bezirk Kufstein) tot auf seinem Hochstand gefunden worden. Laut Polizei wurde der Mann vermutlich durch einen Blitzschlag getötet. Donnerstagabend waren zum Teil heftige Gewitter in Tirol niedergegangen.

Die Leiche des Mannes war gegen 11.30 Uhr gefunden worden. Nach der sanitätspolizeilichen Obduktion, gingen die Beamten von Blitzschlag als Todesursache aus.

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krone.at vom 24.07.2012

Schakal streifte mitten durch Ort in Niederösterreich

Seinen Augen hat ein Baumeister aus dem Bezirk Mödling in Niederösterreich kaum getraut, als plötzlich vor ihm ein Goldschakal durch die Hinterbrühl streifte. "Es wird immer häufiger Sichtungen geben, denn diese Tiere erweitern ihr Revier in Richtung Niederösterreich", erklärt ein Experte.

Als Baumeister Wolfgang Hartmann aus Guntramsdorf vor Kurzem in der Dreisteinstraße in der Hinterbrühl unterwegs war, fiel ihm in verbautem Gebiet ein Vierbeiner auf, der die Straße entlang trottete. Das Tier verschwand kurz in einer offenen Garage, trank aus einer Lacke und verschwand im Dickicht.

"Ich dachte zuerst an einen Fuchs. Das Tier hatte aber im Gegensatz zum Fuchs zu lange Läufe", schildert der Baumeister. "Es muss ein Schakal gewesen sein", schoss es ihm durch den Kopf. In nahen Maria Enzersdorf war der flinke Räuber ebenfalls gesehen worden.

"Mehrere Beobachtungen gemeldet"

Schakale bei uns? "Ja", bestätigt Günter Weinkopf aus Mödling, Jagdaufseher am Anninger. "Mir wurden mehrere Beobachtungen gemeldet." Artenschutzexperte Christian Pichler vom WWF pflichtet bei: "Da die Tollwut praktisch ausgerottet ist, erholen sich die Bestände der Goldschakale in Ungarn und auf dem Balkan. Bis 1920 gab es vermutlich auch Tiere rund um den Neusiedler See. Nun kommen sie zurück – und das ist gut für die Artenvielfalt."

Sollte man einem der bis zu 15 Kilogramm schweren Vierbeiner begegnen, heißt es: keine Panik. Die schlauen Tiere sind nicht angriffslustig und trollen sich meist rasch, wenn sie in Kontakt mit Menschen kommen. Pichler: "Bevorzugt fressen die Goldschakale Mäuse und Frösche." Aber auch Rehkitze und Schafe sind auf der Speisekarte des "Canis aureus". Nutztiere von Bauern können mit E- Zäunen effektiv geschützt werden.

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orf.at vom 17.07.2012

Jäger schoss sich selbst in Hand

Ein Jagdausflug hat am Montag für einen Jäger aus dem Bezirk Gmunden im Spital geendet. Der 53-Jährige dürfte sich versehentlich mit einem Gewehr in die Hand geschossen haben.

Der Jäger fuhr am Abend alleine in sein Jagdrevier. Gegen 20.00 Uhr stellte er sein Fahrzeug ab und wollte aussteigen. Dabei löste sich laut Polizei ein Schuss aus der geladenen Waffe, der die linke Hand des Mannes traf und diese schwer verletzte.

Sohn alarmierte Einsatzkräfte

Mit der unversehrten Hand gelang es dem 53-Jährigen, seinen Sohn per Handy zu alarmieren. Der schwerverletzte Waidmann wurde zuerst vom Notarzt versorgt und anschließend mit dem Rettungshubschrauber C6 in das Landeskrankenhaus Salzburg geflogen.

Die Polizei schließt Fremdverschulden derzeit aus. Der genaue Unfallhergang muss jedoch noch ermittelt werden, da das Opfer bisher noch nicht vernehmungsfähig war.

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orf.at vom 11.07.2012

Kampf gegen gefräßige Stare  

Ab sofort dürfen im Burgenland Stare aus den Weingärten vertrieben werden. Die Details dazu regelt die „Stare-Vertreibungsverordnung“. Gemeinden, die einen Antrag gestellt haben, dürfen bis Ende Oktober die Vögel vertreiben.

Zur Vertreibung bedienen sich die Gemeinden und Winzer einer Vielzahl von Methoden. Zum Einsatz kommen Feldhüter, Jäger und Knallgeräte ebenso wie die als „Starfighter“ bekannten Flugzeuge mit ihren waghalsigen Flugmanövern. Manche Weingärten werden auch mit Lauten von Fressfeinden beschallt. Ebenso kommen an einer Stange befestigte „Drachen“ zum Einsatz, die bei Wind aufsteigen und einen Raubvogel imitieren.

Widerspenstige Vögel

Um eine Vertreibung der Stare durch Schussapparate oder Gewehrschüsse, die von der Morgen- bis zur Abenddämmerung erlaubt sind, haben heuer 23 Gemeinden angesucht. Über den Weingärten von zehn Ortschaften werden wieder die „Starfighter“ ihre Kreise ziehen. Ziel der Maßnahmen ist es, den Fraß „vernünftig zu verteilen“, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Denn gänzlich vertreiben, könne man die Vögel nicht.

Eine sehr effektive Methode ist das Einnetzen der Weingärten. Dadurch soll einerseits verhindert werden, dass die Stare an die Trauben gelangen, andererseits bestehe auch ein gewisser Hagelschutz.

Auch Abschuss möglich

Falls alle Maßnahmen nicht fruchten, gibt es noch ein letztes Mittel: den „Abschuss zu Vergrämungszwecken“. Doch keine einzige Gemeinde hat den Abschuss beantragt. Das Kuriose: Stare sind eigentlich Insektenfresser, die Weintrauben sind nur eine willkommene Nahrungsergänzung.

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"Der Spiegel" 27/2012

„Relikt aus der Feudalzeit"

Der Münchner Zoologe Josef Reichholf, 67, über die ökologischen Vorteile jagdfreier Gebiete

SPIEGEL: Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte müssten deutsche Grundstückseigentümer die Jagd auf ihrem Land nicht mehr dulden. Ein überfälliges Urteil?

Reichholf: Unbedingt, das deutsche Revierjagdsystem ist ein Relikt aus der Feudalzeit, denn es beinhaltet die Herrschaft des Jägers über den Grund und Boden anderer. Bislang sind etwa Waldbesitzer gezwungen, die Jagdliche Nutzung ihres Landes an eine Jagdgenossenschaft abzutreten, die das Revier dann an einen Jäger verpachtet. Diesen Anachronismus gibt es so nur in Deutschland und Österreich.

SPIEGEL: Wie ist die Jagd in anderen Ländern organisiert?

Reichholf: Das Wild gehört der Allgemeinheit. Schließlich geht es um frei- lebende Tiere, die niemand persönlich besitzt. In den USA etwa vergibt der Staat zeitlich stark begrenzt Jagdlizenzen für einzelne Tierarten - und verhindert über Abschussquoten, dass zu stark bejagt wird. Bei uns bleiben nicht einmal Nationalparks oder Naturschutzgebiete von der Jagd verschont. Die Jägerlobby in Politik und bei Gerichten ist einfach zu mächtig.

SPIEGEL: Was würde passieren, wenn viele Grundbesitzer die Jagd bei sich verböten? Würden die Wildschäden zunehmen?

Reichholf: Nicht unbedingt, eher gingen sie sogar zurück, denn durch Hegemaßnahmen wie Winterfütterung halten die Jäger die für den Abschuss attraktiven Wildbestände künstlich hoch. Während wenige Arten gepäppelt werden, wird das Raubwild viel zu stark dezimiert. Durch eine weniger intensive Jagd und jagdfreie Gebiete würden sich die Rehe und Rothirsche, die in den Wäldern Verbissschäden anrichten, mehr ins offene Land wagen. Zudem würden die Bestände auf ein natürliches Maß schrumpfen. Seltenere Arten würden profitieren.

SPIEGEL: Wer zählte zu den Gewinnern?

Reichholf: Hasen, die bei uns selten geworden sind, würden in jagdfreien Gebieten schnell entdecken: Hier gibt es Ruhezonen, in denen sie nur noch auf den Fuchs achtgeben müssen. Ähnliches gilt für Rebhühner oder Wachtelkönige. Aber ein zweiter Effekt ist mindestens ebenso wichtig: Das Wild würde in jagdfreien Zonen weniger scheu werden. Die Menschen könnten wieder aus der Nähe unsere heimische Tierwelt bestaunen. Es ist ein schönes Erlebnis, aus der Nähe einem Reh beim Asen oder beim Säugen seines Kitzes zuzusehen, ohne selbst zu stören. Da schmelzen die Leute dahin.

SPIEGEL: Liegt es ausschließlich an dem Geballer der Jäger, dass Fuchs, Hase und Hirsch bei uns so scheu sind?

Reichholf: Leider ja. Wie zutraulich Wildtiere sein können, zeigt sich in Nationalparks in Afrika, Asien oder in den USA, wo nicht gejagt werden darf—und in deutschen Großstädten.

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stern.de vom 26.06.2012

Deutscher Jagdgegner und Waldbesitzer bekommt in Straßburg Recht

Im zweiten Anlauf hat ein deutscher Waldbesitzer, der sich gegen die Jagd auf seinem Grundstück wehrt, vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen Sieg davongetragen. Der Mann könne nicht dazu gezwungen werden, auf seinem Grundstück die Jagd zuzulassen, befand die Große Kammer des Straßburger Gerichts am Dienstag. Sie hob damit ein erstinstanzliches Urteil vom Januar 2011 auf.

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orf.at vom 26.06.2012

Frau mit Jagdgewehr erschossen

In Ötz hat ein Mann am Montagabend mit einem Jagdgewehr einer Frau mitten in die Brust geschossen. Die Frau verstarb kurz darauf in der Innsbrucker Klinik. Zu der Tat war es nach einer Auseinandersetzung in einem Lokal gekommen.

Gegen 23.00 Uhr war es in dem Lokal in Ötz zu der folgenschweren Auseinandersetzung gekommen. Ein 65-jähriger Mann soll nach einem Streit des Lokals verwiesen worden sein. Wenig später kam er mit einem Jagdgewehr zurück und schoss auf eine 30-jährige Angestellte des Lokals.

Christoph Hundertpfund vom Landeskriminalamt sagt, der Mann dürfte die Frau schon zuvor beobachtet haben. Dann sei er nach Hause gegangen und habe sich die Waffe beschafft. Danach sei er in das Lokal zurückgekommen, wo er die Waffe geladen und einen Schuss auf die Frau abgegeben habe. Der Mann konnte noch im Lokal von Gästen überwältigt und der Polizei übergeben werden.

Verdächtiger ist geständig

Die Frau ist in die Klinik Innsbruck gebracht worden, wo sie wenig später verstarb. Der Verdächtige hat die Tat in einer ersten Befragung zugegeben, sagt Christoph Hundertpfund. Da der Mann alkoholisiert gewesen sei, sei eine Vernehmung im Detail aber noch nicht möglich gewesen. Die genaue Beziehung zwischen dem Mann und der Frau ist noch nicht geklärt. Die Polizei geht als Motiv aber von Eifersucht aus.

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wirtschaftsblatt.at vom 22.06.2012

Strafantrag gegen Alfons Mensdorff-Pouilly

Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft Wien hat heute gegen Alfons Mensdorff-Pouilly und Kurt Dalmata Strafantrag wegen des Verdachts der Geldwäscherei und anderer Vergehen erhoben. Im Fall einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Wien. Alfons Mensdorff-Pouilly muss demnächst zu Gericht. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Geldwäscherei, der falschen Beweisaussage in zwei Untersuchungsausschüssen und der Vorlage eines verfälschten Beweismittels im Ermittlungsverfahren nun weiter ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Wien hat nun Anklage erhoben.

Er soll in den Jahren 2000 bis 2008 in Summe rund Euro 12,6 Millionen erhalten haben, die zuvor unter Verwendung von Scheinverträgen aus dem Vermögen der BAE systems plc abgezogen wurden. Mit den Geldern sollten unter anderem Entscheidungsträger in der Politik bestochen werden, damit sie beim britischen Rüstungskonzern Waffen kaufen.

Der Zweitangeklagte, Kurt Dalamat, soll Mensdorff-Pouilly bei den Geldtransfers behilflich gewesen sein. Die tatsächliche Verwendung des Geldes konnte nicht aufgeklärt werden.

Im Fall einer Verurteilung droht den Verdächtigen eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

In einem jahrelangen Ermittlungsverfahren der britischen Justiz konnte sich BAE Systems vor knapp drei Jahren freikaufen. Das Ermittlungsverfahren gegen Mensdorff-Poully und Dalmata, gegen die die britische Justiz ermittelt hatte, wurde in Großbritannien ebenso eingestellt.

Die heimische Justiz hat nach Aussagen von Thomas Vecsey von der Staatsanwaltschaft Wien ein sogenanntes "Doppelverfolgungsverbot" geprüft. Nun wurden festgestellt, dass das Ermittlungsverfahren gegen die beiden Verdächtigen in Österreich fortgeführt werden darf. "Wir dürfen nun ermitteln", sagt Vecsey dem WirtschaftsBlatt.

In den nächsten Tagen wird geprüft, vor welchem Gericht das Verfahren geführt wird.

Tetron-Affäre

Die Ermittlungen in der "Tetron-Affäre" dauern an. Lobbyist Mensdorff-Pouilly steht im Verdacht bei der Neuvergabe Schmiergeldzahlungen verwickelt zu sein. Laut Angaben des US-Konzerns Motorola, die zusammen mit Alcatel die Neuauschreibung gewonnen hatte, soll Mensdorff-Pouilly Bestechungsgelder  erhalten haben. Der ÖVP-nahe Mensdorff-Pouilly wird in der Causa als Beschuldigter geführt.

"Der Jäger"

Motorola und Alcatel hatten gemeinsam mit der Telekom Austria am Aufbau des Behördenfunkprojekts Tetron gearbeitet. Der ÖVP-nahe Mensdorff-Pouilly soll 2004 von den drei Partnern des siegreichen Tetron-Konsortiums 4,4 Millionen € erhalten haben, davon bis zu 2,6 Millionen € von Motorola, 1,1 Millionen € von der Telekom und 720.000 € von Alcatel.

Mensdorff-Pouilly, der von den Tetron-Partnern mit dem Codenamen "Der Jäger" gedeckt wurde, hat von Motorola jedenfalls 1,9 Millionen € erhalten - wie aus Unterlagen hervorgeht, die dem U-Ausschuss vorliegen.

Die Justiz untersucht derzeit, ob das Geld alleine für Bestechungszwecke verwendet wurde. Mensdorff-Pouilly weist alle Korruptionsvorwürfe zurück.

Laut Staatsanwaltschafts-Sprecher Vecsey dauern die Ermittlungen zur Causa Tetron noch an.

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wirtschaftsblatt.at vom 22.06.2012

Alfons Mensdorff-Pouilly - Jäger und Gejagter

Portrait. Der Herr Graf bezeichnet sich selbst schlicht als "Bauer". In der Industrie, bei Politikern und bei Beamten ist der 58jährige mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Windsors gern gesehen.

Wien. Alfons Mensdorff-Pouilly taucht in seiner Funktion als (Rüstungs-)Lobbyist seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen auf. Der "Graf" und Gutsbesitzer sieht sich jedoch eigenen Angaben zufolge nicht als Waffenlobbyist, sondern bezeichnet sich gerne schlicht als "Bauer". Öffentlich bekannt wurde der 58-Jährige vor allem durch seine Ehe mit der ehemaligen ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, der er zum Teil auch seine guten Verbindungen zur Volkspartei verdanken soll.

Päpstlich annullierte Ehe

Der Lobbyist gilt als ÖVP-Intimus, unter anderem wegen seiner seit 1994 währenden, kinderlosen Ehe mit Rauch-Kallat, die für Mensdorff-Pouilly sogar ihre erste Ehe päpstlich annullieren ließ. Als einfachen Bauer schildert sich Mensdorff-Pouilly wohl nur selbst - immerhin nennt der Graf mit Verwandtschaftsverhältnissen zu Adelshäusern wie den Windsors unter anderem ein Anwesen im burgenländischen Luising mit Jagd- und Forstbetrieb sein Eigen, auch hat er ein Schloss in Schottland samt Jagdrevier. Genug Platz also, um seiner großen Leidenschaft, der Jagd, nachzugehen.

Codename "Der Jäger"

Gern gesehen sollen dort auch allerlei Politiker, Beamte und Industrielle sein. Dank seinen Kontakten und Jagdveranstaltungen war Mensdorff auch im aktuellen Korruptions-Untersuchungsausschuss zur Telekom-Affäre zu Gast - am kommenden Dienstag hat er dort auch gleich seinen nächsten Auftritt, diesmal zum Untersuchungsgegenstand Blaulichtfunk.

Ein suspendiertet Motorola-Manager hatte erst am Donnerstag im U-Ausschuss übrigens den - eher weniger originellen - Codenamen für Mensdorff bei Motorola preisgegeben: "Der Jäger".

Der Unternehmer und Funktionär

Die Liste der Tätigkeiten des am 7. September 1953 in Wien geborenen Grafen ist lang: Neben seinen Funktionen als Präsident des Österreichischen Wildegehege-Verbandes und Obmann des Verbands land-und forstwirtschaftlicher Gutsbetriebe im Burgenland soll Mensdorff-Pouilly im Laufe seiner Karriere mehr oder weniger erfolgreich Wildspezialitäten in Konserven verkauft, Strauße gezüchtet oder Jagdreisen vermittelt haben. Neben seiner Land- und Forstwirtschaft verdient der Vater eines Sohnes seinen Lebensunterhalt auch als Eigentümer der Beraterfirma MPA.

Im Zuge seiner Beratertätigkeit wurde Mensdorff-Pouilly schon des Öfteren Korruption, Bestechung oder Geldwäsche in mehreren Staaten vorgeworfen. Ende Februar 2009 wurde der "Graf" wegen Verdachts der Geldwäsche in Luising festgenommen, anschließend saß er rund ein Monat in Untersuchungshaft.

Über diese Zeit berichtete er freizügig in diversen Interviews: "Am zweiten Tag im Häfen hab' ich gleich gefragt, ob sie einen Job für mich haben. Hören Sie, ich kann auch Klo putzen, hab ich dem Wärter gesagt", gab sich der Graf volksnah.

Am Freitag wurde nun bekannt, dass die Staatsanwaltschaft einen Strafantrag eingebracht hat - wegen Geldwäsche sowie falscher Zeugenaussage und der Vorlage eines angeblich verfälschten Beweismittels im gegen ihn laufenden Ermittlungsverfahren. Mensdorff selbst hat alle Anschuldigungen stets zurückgewiesen.

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wirtschaftsblatt.at vom 22.06.2012

Motorola holt den "Jäger" aus seinem Versteck

Korruption. Unter dem Codename "Der Jäger" hatten Motorola-Manager jahrelang Alfons Mensdorff-Pouilly geführt, um Schmiergeldzahlungen zu vertuschen.

Wien. Weitere Puzzlesteine wurden am Donnerstag zu den Schmiergeldzahlungen offenbar, die im Zuge der Neuvergabe des Behördenfunks Tetron geflossen sind. Türöffner für das erfolgreiche Bieterkonsortium Motorola/Alcatel waren die Firma Valurex und eine Kontaktperson mit dem Codenamen "der Jäger", hinter der sich der heimische Lobbyist und Forstwirt Alfons Mensdorff-Pouilly verbirgt.

Das Beratungsunternehmen Valurex hatte sich gegenüber Motorola schon im Frühjahr 2004, gut fünf Monate vor der Neuvergabe, gebrüstet, über beste Kontakte ins Innenministerium zu verfügen. Im Juni 2004 erhielt Motorola/Alcatel mit Tetron den Zuschlag.

Jagd nach Kontakten

"Wir hatten keinen Zugang, Valurex hatte den Zugang", sagte Josef Neureiter, Manager bei Motorola. Der US-Konzern sei damals hierzulande ein "No-Name" gewesen. Neureiter wollte anfangs nicht gewusst haben, dass Mensdorff-Pouilly mit Valurex in Beziehung stand.

Über Valurex und die Budapester MPA hat Motorola rund 1,9 Millionen € Schmiergeld überwiesen. Über vier Millionen € hatte Motorola für Bestechungsgelder budgetiert.

Der Codename "der Jäger" wurde von Tetron-Chef und Motorola-Manager Hans-Joachim Wirth vergeben. Er war am Donnerstag der Ladung vor den U-Ausschuss nicht gefolgt. Eine Stellungnahme dazu wollte Motorola bis Redaktionsschluss nicht abgeben. Wirth soll angeblich wegen Bestechungsvorwürfen derzeit suspendiert sein.

Eine Rolle im Zuge der Ausschreibung spielt auch Verena Karimi. Die Ex-Frau von Christoph Ulmer, dem Ex-Kabinettschef des damaligen Innenministers Ernst Strasser, soll für Tetron die Bewerbungsunterlagen für die Neuvergabe geschrieben haben. Sie wurde dann auch nach dem erfolgten Zuschlag an Tetron weiterbeschäftigt. Pro Monat kassierte sie 7000 € brutto. Nach neun Monaten hatte Motorola Problem ihre Gage weiterhin "unauffällig" zu verbuchen, wie aus einem Schriftverkehr hervorging.

Motorola hat auf Druck der US-Börsenaufsicht SEC intern ermittelt. "Damit wurde ein jahrelanges Alfons-Mensdorff-Pouilly-Versteckspiel" beendet, sagt Grünen-Sprecher Peter Pilz.

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orf.at vom 16.06.2012

Jäger erschoss „versehentlich“ Steinadler

Der Abschuss eines Steinadlers im Ötztal sorgt derzeit für polizeiliche Untersuchungen und Empörung bei Tierfreunden. Eine Wandergruppe hat den Abschuss des geschützten Tieres gesehen, der Jäger stellt den Zwischenfall als „Versehen“ dar.

Vergangene Woche am Mittwoch war die Gruppe deutscher Wanderer auf dem Weg von Vent in Richtung Hochjoch-Hospiz im Rofental.

Adler fiel getroffen auf die Erde

Gegenüber ORF Tirol schildert Bergführer Bernhard Kriner, dass man plötzlich den Steinadler gesehen habe, wie er über der Gruppe seine Kreise zog. Danach landete das Tier auf einem Felsvorsprung. Plötzlich hörten die Wanderer einen Schuss, der Steinadler fiel tot vom Felsen.

„Wir waren fassungslos“, sagte Kriner gegenüber ORF Tirol, „dass da jemand auf den Adler geschossen hat!“ Wenig später habe man zwei Jäger beobachtet, die gerade dabei waren, ein Gewehr in einem Auto zu verstauen.

Jäger gaben sich ahnungslos

Der Bergführer ging nach eigener Darstellung auf die Männer zu und wollte mit ihnen über den Vorfall sprechen. Die Jäger vierhielten sich daraufhin so, als hätten sie nichts mit der Sache zu tun. Der Bergführer verständigte die Polizei, die Stunden später am Ort des Zwischenfalls erschien.

Gegenüber der Polizei gab der Schütze an, er habe das Fiepen eines am Boden liegenden Rehkitzes gehört. Um das Tier zu schützen, wollte er den Adler durch einen Schuss vertreiben. Der Schuss sei 50 Zentimeter am Tier vorbei gezielt worden. Dass das Projektil dann doch den Steinadler getroffen habe, sei nicht beabsichtigt gewesen, so der Jäger gegenüber der Polizei. Die Kugel sei am Felsen neben dem sitzenden Adler abgeprallt, der Querschläger habe den Vogel getötet.

Entzug der Jagdkarte

Der Tod des Steinadlers wird ein Nachspiel haben. Die Polizei erstattet Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und bei der Bezirkshauptmannschaft. Zu klären ist die Schuldfrage. Bei einem bewussten Abschuss drohen dem Schützen mehrere tausend Euro Geldstrafe und der Verlust der Jagdkarte.

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nachrichten.at vom 14.06.2012

Tafeln warnen im Wald vor Fangeisen, die wegen Tierquälerei verboten sind

Windischgarsten. Längst ausgemusterte Schilder im Wald sollen in Windischgarsten Wanderer abschrecken, die Wege zu verlassen. Dem Landesjagdverband missfällt diese Tarnung und Täuschung.

Die Warnschilder gehörten längst zum alten Blech auf den Schrotthaufen. In Windischgarsten sind sie noch immer nicht abgeschraubt. Als Irene R. mit ihrer Familie von der Schaffelmühle die Serpentinenstraße hochwanderte und dann endlich einen Waldweg gefunden hat, traute sie ihren Augen nicht: „Vorsicht, Fangeisen! Wege nicht verlassen!“, stand auf einer Tafel des OÖ. Landesjagdverbandes geschrieben. Nur einen Steinwurf entfernt prangte auf einem Baum ebenfalls eine Plakette, die vor Fallenstellern warnte – die es längst nicht mehr geben darf.

Seit einer Novelle des Landesjagdgesetzes darf wegen der Tierquälerei auch in den oberösterreichischen Revieren kein Fangeisen mehr zuschnappen. Nur noch wenn Seuchen drohen, kann die Behörde bei den Fallen unter strengen Auflagen eine Ausnahme machen. Tollwut geht derzeit aber im Gebirge bei Windischgarsten keine um. „Für eine Ausnahmegenehmigung bestand bis jetzt kein Anlass. Und wir werden auch in Zukunft kaum einem Antrag stattgeben, weil die Sicherheitsgefährdung zu groß ist und diese Form nicht mehr zeitgemäß ist“, sagt der zuständige Abteilungsleiter bei der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf, Karlheinz Aigner.

Der Direktor des Nationalparkes Kalkalpen, Erich Mayrhofer, hat eine Vermutung, warum trotzdem Warntafeln der verbotenen Fallen im Gelände stehen: „Natürlich legt hier niemand illegal Fangeisen aus. Weder in den Randzonen und im Park schon gar nicht.“ Die Tafeln, hätten wohl hiesige Waidmänner mit Absicht im Wald vergessen, weil sie mit dieser „List“ dreiste Wanderer und Mountainbiker abschrecken wollen, durch die Wildnis zu stiefeln.

Landesjägermeister Sepp Brandmayr hat aber keinen Sinn für Täuschen und Tarnen und verlangt von seinen Windischgarstner Waidkameraden, zur Werkzeugkiste zu greifen: „Diese Schilder sind völlig ungültig. Es ist die Aufgabe der Jäger, dass diese Tafeln entfernt werden.“ Schließlich gelte das neue Jagdgesetz schon seit drei Jahren. Natürlich sei es für das Wild ungemein wichtig, dass der Tourist dessen Rückzugsgebiete in Ruhe lasse. Aber die Warntafeln als Schreckschuss hält der Landesjägermeister für einen „wirklich blöden Schmäh“.

Waldesruhe

„Vom 16. Mai bis Mitte August ist Pirschzeit. Die Jägerschaft erfüllt in den Morgenstunden und am Abend den vorgeschriebenen Abschussplan. Bitte um Ruhe!“, steht es auf einer Tafel eingraviert in einem Wald bei St. Peter/Au im Mostviertel. Wir sehr es die Waldruhe stört, wenn die Büchse kracht, steht nicht geschrieben. Tatsache ist, dass lärmende Waldbesucher das Wild verstören und damit in Gebiete treiben, in denen dann Verbissschäden auftreten. Die Waldesruhe zu achten, ist daher ein gelebter Beitrag zum Natur- und Tierschutz.

Außerdem bringen sich laute Waldbesucher selber um die Chance, das Gezwitscher und die Rufe der Vögel zu hören. Wer sich ruhig verhält, kann auch das Glück haben, Wildtiere beobachten zu können, was ein besonderes Erlebnis ist.

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nachrichten.at vom 14.06.2012

Schuss ins Knie 

Mit Warntafeln macht sich Jägerschaft selber schlecht

Im Wald vergessen haben die Jäger in Windischgarsten die Warnschilder vor Fangeisen sicher nicht. Die Tafeln sind halt praktisch, Wanderer einzuschüchtern, einen Fehltritt abseits der Wege zu machen. Wenn zur Strafe ein Fangeisen zuschnappt, spielt sich niemand mehr deppert.

Es stimmt schon, manche Waldbenützer führen sich furchtbar auf, lärmen und grölen, dass sich jedes Wildtier verkriecht. Aber die völlig veralteten und vom Fortschritt des Tierschutzes überholten Tafeln sind als Abschreckung für Radaubrüder im Revier ein untaugliches Mittel, sie als Warnung an den Baumstämmen zu belassen, ist eine schlechte List. Wer sich im Jagdgesetz nicht auskennt, den führen sie in die Irre, dass die Grünröcke noch immer brutaler Fallenstellerei anhängen würden. Tatsächlich waren die vergangenen Jahre vom Bemühen geprägt, die Jagd noch waidmännischer – also fairer dem Tier gegenüber – zu machen. Bei den Tafeln in Windischgarsten geht der Schuss nach hinten los.

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kleinezeitung.at vom 12.06.2012

Wildkameras im Visier der Datenschützer

Das Foto eines liebestollen Kärntner Politikers auf einer Wildkamera hat unerwartete Folgen. Jetzt sind es die Jäger, denen von Datenschützern vorgeworfen wird, die Kameras illegal aufzustellen.

Das heiße Liebesspiel eines Kärntner Kommunalpolitikers, das jüngst von einer Wildkamera mitten im Wald dokumentiert wurde, bringt nun auch die steirischen Jäger in Verlegenheit. Seit einigen Jahren erlaubt es nämlich die digitale Technik, mit im Wald aufgestellten Infrarotkameras zu jeder Tages- und Nachtzeit Fotos von Wildtieren zu machen. Oder eben auch von liebestollen Pärchen, Schwammerlsuchern oder Mountainbikern. Womit den Jägern, die inzwischen viele Hundert Kameras im Wald installiert haben, jetzt aber datenschützerisches Ungemach und ein bürokratischer Hürdenlauf ins Haus stehen.

Denn das systematische Überwachen durch Filmen oder Fotografieren mit digitaler Aufzeichnung ist genehmigungspflichtig. "Da macht es keinen Unterschied, ob eine Kamera ständig läuft oder nur in Betrieb geht, wenn sich etwas bewegt", sagt Datenschützer Hans Zeger von der Arge Daten, der schätzt, dass in Österreich eine Million Überwachungskameras an rund 200.000 Standorten installiert sind. Zur Bewilligung so einer Kamera muss bei der Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt angesucht werden. Und es müssen einige Vorgaben erfüllt werden, wie zum Beispiel, dass "ein gefährlicher Angriff" droht. Gute Chancen hätte laut Eva Souhrada-Kirchmayer von der Datenschutzkommission etwa das Ansuchen um die Überwachung eines Gebäudes, "in das schon eingebrochen wurde oder wo Vandalismus ein Problem ist".

Keine Identifizierung

Alles Beweggründe, die auf eine Wildkamera nicht zutreffen, monieren Datenschützer. Jäger könnten das Problem mit dem Datenschutz allerdings leicht umgehen, indem sie mit geringer Auflösung fotografieren, sodass eine "Identifizierung von Personen nicht mehr möglich ist", so Zeger.

Eine Möglichkeit wäre für ihn die Aufnahme im Infrarot- oder im Falschfarbenmodus: "Dann werden nur die Umrisse dargestellt, was für die Wildbeobachtung reichen muss. Bisher konnte mir sowieso noch kein Jäger erklären, wofür die detailgenauen Aufnahmen überhaupt notwendig sind."

Abgesehen von der Genehmigungspflicht unterliegt jede Überwachung - auch die erlaubte Echtzeitüberwachung ohne Datenspeicherung - der Ausschilderungspflicht. Das heißt, vor jedem Wald mit Wildkamera muss eine Hinweistafel auf die Überwachung aufmerksam machen.

"Wir werden jetzt für die steirischen Jäger mit unseren Juristen Rechtssicherheit herstellen und ihnen zur Aufstellung der Kameras eine Art Gebrauchsanweisung erstellen", sagt Karl Sirowatka, Geschäftsführer der steirischen Landesjägerschaft, der die Sinnhaftigkeit dieser Wildkameras für die Überwachung von Fütterungen oder zur Feststellung von Wildbeständen sehr wohl sieht. "Ich verwahre mich aber dagegen, dass jetzt plötzlich durch den Missbrauch einzelner die Jägerschaft mit einem Fuß im Kriminal steht."

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orf.at vom 11.06.2012

Wildkamera als „Liebesfalle“ für Politiker

Nach einem Fall im Lavanttal ist jetzt wieder ein Kärntner Politiker vor die Linse einer Wildkamera gekommen. Die Überwachungskamera eines Jägers fotografierte den Mann beim Liebesspiel. Datenschützer sehen in diesen Kameras ein großes Problem.

Die Wildkamera erwischte den Oberkärntner Politiker „in flagranti“ in einer eindeutigen Situation. Die Wildkameras werden immer billiger und damit beliebter, sie sollen den Jägern zeigen, welches Wild durch ihr Revier streift. Sie sind unscheinbar, werden meist an Bäumen befestigt und können sogar bei Nacht mit Infrarotlicht Bilder machen, wenn sich vor ihrer Linse etwas bewegt.

Hohe Strafen drohen den Jägern


Sollten inkriminierende Fotos aus Wildkameras öffentlich die Runde machen, könne die Strafe sehr hoch sein, sagt Hans Zeger, Obmann der Arge Daten. Für Fotos, die jemanden bloßstellen, ihm etwa in einer intimen Situation zeigen, drohen bis zu 20.000 Euro Strafe für die Verletzung der Privatsphäre.

Videoüberwachung müsste genehmigt werden


Datenschutzrechtlich seien diese automatischen Kameras generell ein großes Problem, kritisiert Hans Zeger. Jede Videoüberwachung müsse grundsätzlich von der Datenschutzkommission genehmigt werden, das gelte natürlich auch für die Wildkameras. Zumindest sei die Genehmigung nötig, wenn die Kamera technisch dazu geeignet sei, Menschen auf den Bildern zu identifizieren. Bei schlechter Auflösung sei eine Genehmigung nicht zwingend. Bis zu 10.000 Euro Strafen drohen Jägern, die Kameras ohne Genehmigung aufstellen.

Warnhinweise sind verpflichtend

Auf jeden Fall müsse es aber einen Hinweis auf die Videoüberwachung geben, sagt Zeger: „Damit kann ein Besucher oder Spaziergänger sich darauf einstellen und den überwachten Bereich vermeiden.“ Dieser Hinweis müsse in der Nähe der Kamera platziert sein. Wie dieser Warnhinweis auszusehen hat, ob zum Beispiel ein Schild angebracht werden muss, sei im Einzelfall zu klären.

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wirtschaftsblatt.at vom 05.06.2012

U-Ausschuss: Jagdgesellschaft mit Blaulicht

Tetron-Affäre. Unter der Leitung von Motorola, dem Innenministerium und Alfons Mensdorff-Pouilly wurden Jagdgesellschaften organisiert. Eingeladen wurden Polizei, Feuerwehr, ein IV-Funktionär, Abgeordnete und Journalisten.
Für BZÖ-Sprecher Petzner waren Jagdeinladungen von Motorola, Alcatel und Innenministerium quasi ein Art "automatischer Türöffner" für den Tetron-Funk.


Wien. Im Zuge der Einvernahme um die Tetron-Affäre spielen auch Jagdgesellschaften eine besondere Rolle. Christoph Ulmer, Ex-Kabinettchef von Ernst Strasser, räumte ein, zwischen 1999 und 2008 Mitglied verschiedener Jagdgesellschaften gewesen zu sein. ""Ein Jagdeinladung von damals irgendwohin ist etwas völlig anderes als heute", meinte Ulmer.

BZÖ-Sprecher Stefan Petzner zieht ein Zettel heraus. Es geht um eine Einladungsliste zur Jagden. „Mein lieber Ali, lieber Hans-Joachim“, lautet die Anrede. Adressiert an Alfons Mensdorff-Pouilly und Hans-Joachim Wirth. Abgesendet am 14. Mai 2006 von Christoph Ulmer, damals in karenzierter Ex-Mitarbeiter des Innenministeriums.

„Motorola hat bezahlt“

32 Personen stehen auf dem markierten Zettel, den Petzner: „Darauf steht das Who is Who der Sicherheitsorganisationen.“ Es geht um Einladungen nach Schottland und ins Burgenland. „Es gibt unzählige Jagdveranstaltungen, wo es Motorola darum ging, die Blaulichtorganisationen zu überzeugen“, sagt Petzner. „Motorola hat bezahlt.“

Promis auf der Ulmer-Liste

Neben der Tiroler Landtagsabgeordneten Hosp, dem Tiroler Landesrat Christian Switak waren neben hohen Funktionären der verschiedenen Sicherheitsbehörden der Republik auch Markus Beyrer (damals IV-Funktionär, heute ÖIAG-Vorstandsvorsitzender), Harald Himmer (ÖVP-Abgeordneter und Generaldirektor Alcatel-Lucent) sowie Michael Fischer und Michael Jungwirth (beide damals im Verkehrsministerium, ehemals ÖVP, heute Telekom Austria) neben Beamten des BMI auf der Einladungsliste. 

Mit Michael Jeannée (KRONE) sowie Markus Leeb (News) waren auch zwei Journalisten auf der Liste. Ebenso ist laut Petzner der bei der Tageszeitung ÖSTERREICH tätige Geschäftsführer Wolfgang Zekert auf diversen Einladungslisten. „Mich wundert nun nichts mehr, warum Jeanée so gegen den U-Ausschuss schreibt“, sagt Petzner.

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salzburg24.at vom 04.06.2012

Verein Pfotenhilfe: Hunde- und Katzenabschussverbot für Jäger dringend notwendig

Verein Pfotenhilfe: Hunde- und Katzenabschussverbot für Jäger dringend notwendig

Nachdem, wie am Freitag bekannt wurde, zwei Jäger in Thalgau (Flachgau) einen Familienhund erschossen haben, fordert der Verein Pfotenhilfe ein generelles Abschussverbot von Hunden und Katzen durch Jäger.

Das Thema ist in den letzten Tagen durch einen besonders dreisten Fall wieder aktuell geworden: Zwei Jäger aus Thalgau hatten einen Familienhund erschossen und die Tat danach noch vertuscht, indem sie die Leiche in einem Fuchsbau versteckten.

“Katzen und Hunde immer wieder von Jägern verletzt”

„So etwas kann und darf nicht wieder vorkommen.“ fordert Sonja Weinand, Sprecherin des Verein Pfotenhilfe. „Auch uns wurde in den letzten Jahren oft von Fällen berichtet, bei denen Katzen und Hunde durch Jäger stark verletzt wurden.“ meint Sonja Weinand weiter. Dokumentierte Fälle von Katzen mit amputierten Beinen oder aufgerissenen Bäuchen ziehen nicht nur großes Leiden der Tiere, sondern auch Operationskosten von mehreren tausend Euro mit sich.

Leider ist die Jagd aus dem Tierschutzgesetz immer noch fast gänzlich ausgenommen. „Dies muss sich dringend ändern. Die Jagd ist eine Tiernutzungsform wie jede andere und muss daher auch ganz klar dem Tierschutzgesetz unterliegen.“ fordert Sonja Weinand abschließend.

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regionews.at vom 01.06.2012

Jäger erschossen frei laufenden Hund

Waidmänner aus dem Salzburger Flachgau wollten Tat vertuschen

Flachgau. Zwei Jäger aus Thalgau haben einen frei laufenden Hund erschossen und wollten danach die Tat vertuschen.

Am 24. Mai lief den zwei 69-jährigen Jägern auf einem Waldweg in Thalgauegg ein frei laufender Hund über den Weg, den die beiden erlegten. Um ihre Tat zu vertuschen, legten sie den toten Hund in einen bewohnten Fuchsbau, obwohl ihnen der Besitzer des Hundes bekannt war. Als dieser die Waidmänner aus Thalgau nach seinem Hund fragte, gaben sie an, ihn nicht gesehen zu haben. 

Auch der Polizei gegenüber erzählten die beiden Jäger zunächst nicht die Wahrheit. Sie gaben an, den Hund aus Versehen überfahren und ihm dann den Fangschuss versetzt zu haben. Im Laufe der polizeilichen Vernehmung gaben die beiden Waidmänner schließlich den wahren Sachverhalt zu.

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krone.at vom 30.05.2012

Gewehre und Munition aus Jagdklub gestohlen

Dieser Coup trifft den Jagd- und Sportschützenverein Hollabrunn in Niederösterreich mitten ins Herz: Über das Pfingstwochenende stiegen unbekannte Einbrecher in der Schießstätte am Thernerberg ein und ließen Geld, Waffen und Munition mitgehen – 30.000 Euro Schaden. Bereits im Jänner war der Verein auf dieselbe Weise bestohlen worden.

Als der Waffenwart nach Pfingsten die Anlage betritt, kehren unliebsame Erinnerungen zurück: Die Tür war aufgebrochen, die Kassa leer geräumt, der Schlüssel- Safe von der Wand gerissen - wieder waren Gewehre und jede Menge Munition aus den versperrten Waffen- Schränken gestohlen. Doch im Vergleich zum Jänner hat sich der Schaden diesmal auf mindestens 30.000 Euro beinahe verdoppelt.

"Diebe sind sicher schon längst über die offene Grenze"

"Ich nehme an, dass es sich um dieselben Täter handelt", erklärt Vereinsobmann Karl Buchta, "dabei haben wir nach dem ersten Einbruch auf Anraten der Versicherung die Sicherheitsmaßnahmen weiter verbessert."

Für die Kriminellen aber offenbar kein echtes Hindernis: Sie verschafften sich in der Nacht auf Sonntag über die Eingangstür Zutritt zum Klub und ließen neben neun teils hochpreisigen Jagdgewehren (allein die Schulungswaffe für den Landesjagdverband kostet mehr als 4.000 Euro) auch zehn Funkgeräte, Bargeld und sämtliche Schlüssel der Anlage mitgehen. Buchta: "Die Diebe sind sicher schon längst über die offene Grenze. Dort werden die Seriennummern rausgefeilt und die Waffen weiterverkauft."

Kritik an geringer Aufklärungsquote

Die Täter dürften dabei wohl ungeschoren davonkommen. Denn wie BZÖ- Obmann Josef Bucher jetzt anprangert, werden in Österreich nur 9,5 Prozent der Einbrüche geklärt. Laut Statistik des Innenministeriums wird alle 33 Minuten in ein Haus oder eine Wohnung eingebrochen. 71 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen stammen übrigens aus dem Ausland.

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wienerzeitung.at vom 21.05.2012

Zu viele Jäger sind unserer Wälder Tod

In einem Umweltkrimi gerät die traditionelle "Hegejagd" ins Visier der Forstexperten

Nun geht auch einer der profiliertesten deutschen Forstexperten den Jägern an den Kragen. Er zielt aber nicht nur neidig auf deren Privilegien, sondern zeigt praxisnah die dramatischen Folgen der "Hege- und Trophäenjagd" für den Zustand unserer Wälder. Die viel zu hohe Wildpopulation wird gezielt hochgefüttert, damit sich die Waidmänner die prächtigsten Trophäenträger zum Abschießen aussuchen können.

Der 83-jährige frühere hohe deutsche Forstbeamte Georg Meister zeigt in seinem Umweltkrimi ziemlich schlüssig auf, wie in vielen Wäldern aufgrund enormer Verbiss- und Schälschäden kaum noch Bäume von selbst nachwachsen können. Die Schutzfunktionen des Waldes erlahmen; Lawinen- und Hochwasserkatastrophen häufen sich. Meister beschuldigt die "Jägerlobby", diese Folgen aus Eigennutz bewusst zu ignorieren und sogar systematisch Gesetze zu unterlaufen.

Hauptproblem Wildverbiss

"Geo"-Umweltjournalist Claus-Peter Lieckfeld porträtiert in dem spannenden Werk den mehrfach ausgezeichneten, politisch stets unbequemen Georg Meister. Der 1929 in eine bayerische Förster- und Jägerfamilie Geborene frönte in jungen Jahren traditioneller "Trophäenjagd" und wurde Forstbeamter. Angesichts immer deutlicherer Wildschäden an Bäumen begann er mit vergleichenden Wald-Studien in ganz Deutschland und avancierte bald zum größten Mahner der deutschen Forstgeschichte, der dabei oft seine Beamten-Karriere aufs Spiel setzte. Das Buch holt weit aus: Es beschreibt die Hochblüte der Hegejagd unter "Reichsjägermeister" Hermann Göring. Nach dem Krieg galt es, möglichst schnell viel Holz zu produzieren, also pflanzte man großflächig schnell wachsende Fichten. Mit allen Negativ-Folgen von Monokulturen, nämlich erhöhter Krankheits- und Sturmanfälligkeit der Bäume. Und einem weitgehenden Verschwinden anderer Baum- und Pflanzenarten in den von harzigen Fichten-Nadeln verstopften Böden.

In den 1980er-Jahren ortete man schließlich panisch "Waldsterben". Die folgende Entschwefelung der Auto- und Industrieabgase verbesserte zwar die Atemluft, löste aber das Hauptproblem nicht: den zunehmenden Wildverbiss im Wald. Die Jägerschaft hatte in unseren Breiten spätestens Ende des 19. Jahrhunderts alles "Raubzeug" wie Bär, Wolf, Luchs und viele Greifvogelarten rigoros ausgerottet und tut das teilweise bis heute. Das aller natürlichen Feinde entledigte Wild kann sich seither ungehemmt vermehren.

Die Trophäe zählt

Aufgabe der Jäger wäre es also, regulierend einzugreifen und den Wildbestand auf naturverträglichem Niveau zu halten, sprich überzählige Jungtiere abzuschießen. Aber die haben ja noch kein Geweih. Also bleiben sie am Leben. Denn bei der "Hegejagd", der vom Jäger gesteuerten "Aufzucht" von Reh-, Gams- und Rotwild, geht es allein um die Trophäenbeute. Deshalb wird das Wild sogar durch den Winter gefüttert und wächst so lange heran, bis es "abschusswert" ist, also ein möglichst stattliches Geweih trägt.

Das Problem dabei: Ein kapitaler Hirsch benötigt einen "Unterbau" von etwa 70 jüngeren Tieren. Und laut Meister schafft es die Jägerlobby bis heute, sogar ausgewiesene Naturschützer mit der Einladung auf einen "Kapitalen" auf ihre Seite zu ziehen.

Die Rechnung zahlen wir alle. Denn die für Generationen kaputten Wälder gehören großteils ebenso dem "Staat" wie die immensen Kosten für Lawinen- und Hochwasserschutzbauten.

Sachbuch
Tatort Wald.
Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder.
Claus-Peter Lieckfeld
Westend, 272 Seiten, 23,70 Euro


Siehe auch unter Abschaffung-der-Jagd/Literatur

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kleinezeitung.at vom 20.05.2012

Vermisster Jäger tot bei Hochstand gefunden

Seit Samstagabend war ein Jäger abgängig. Die Bergrettung und die Polizei suchten den Mann mit Suchhunden und Hubschrauber. Schließlich wurde der Mann in der Nähe eines Hochsitzes bei Stockenboi tot aufgefunden.

Tot auf dem Boden lag in der Nacht auf Sonntag ein 56-jähriger Jäger aus Stockenboi nahe eines Hochstandes. Dort wurde der gelernte Elektriker nach einer groß angelegten Suchaktion mit Polizei, Bergrettung, Feuerwehr, Rettungshunden und Polizeihubschrauber von den Einsatzkräften gefunden.

"Er hatte seine Hand im Bereich des Herzens", sagt ein Beamter der Polizeiinspektion Paternion. Vermutlich ist er einem Herzinfarkt erlegen. "Der Arzt meinte, der Tod wäre durch eine innere Ursache eingetreten." Laut der Polizei starb der Mann, der in seinem Wald Jungbäume ausfreien wollte, eines natürlichen Todes.

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derstandard.at vom 08.05.2012

Tierschützer-Videoprotokoll - Tierschützer klagen Polizisten wegen "willkürlicher Festnahme"

VgT fordert zudem Schadenersatz für beim Angriff beschädigte Brille, Navi und Videokamera

Anfang Dezember des Vorjahrs filmte David Richter, ein ehemaliger Angeklagter im TierschützerInnenprozess, eine Treibjagd auf Zuchtfasane in der Nähe Laßnitzhöhe in der Steiermark. Die Jäger fühlten sich von der legalen Dokumentation ihrer Jagd jedoch gestört und holten die Polizei dazu. Zu den darauf folgenden Ereignissen gibt es abweichende Aussagen der involvierten Personen. Ein nun aufgetauchtes Video veranlasste den Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) Graz der Maßnahmenbeschwerde des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) nun Recht zu geben.

"Willkürliche Festnahme"

"[Der Tierschützer] wurde durch die willkürliche Festnahme und Anhaltung am Boden in den Grundrechten der persönlichen Freiheit und dem Grundrecht, nicht einer erniedrigenden Behandlung unterworfen zu werden, aufs Gröblichste verletzt", heißt es von Seiten des UVS. Die Tierschützer gaben an, dass die zwei Polizisten das Filmen verhindern wollten, aber ihre Dienstnummern nicht vorzeigten.

Die Tierschützer berichten, dass daraufhin ein Polizist Richter von hinten niederschlug und seine Brille, sein Navigationsgerät und seine Videokamera beschädigte. Anschließend wurde Richter festgenommen und musste 30 Minuten auf dem kalten Boden liegen bleiben. Dagegen erhob der VgT eine Maßnahmenbeschwerde, der vom UVS stattgegeben wurde. "Der VgT forciert jetzt seine Anzeige gegen den Polizisten wegen Körperverletzung und plant eine Amtshaftungsklage auf Schadensersatz", heißt es auf der VgT-Homepage.

"Das Video beweist, wie der Beamte den Tierschützer widerrechtlich angriff und zu Boden riss. Auch die Zeugenaussagen des Jägers und des Kollegen des Täters werden widerlegt, wobei es sehr fragwürdig ist, dass der Kollege des Täters zuerst persönlich den Jäger als Zeugen einvernimmt und dann erst selbst seine Zeugenaussage macht", sagt VGT-Obmann Martin Balluch zur Causa. Auch die Bezirkshauptmannschaft hatte in einem Schreiben an den UVS von einer "emotionalen Fehlleistung" des Polizisten gesprochen und zugegeben, dass der "Maßnahmenbeschwerde Berechtigung zukommt". (jus, derStandard.at, 8.5.2012)

Link 1 zum Video

Link 2 zum Video

Wörtliche Zitate aus dem Urteil

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kleinezeitung.at vom 05.05.2012

Gericht: Polizei nahm Jagdgegner zu Unrecht fest

Die Konfrontation mit Jägerschaft und Polizei im Dezember 2011 nahe Graz hatte dem bekannten Tierschutzaktivisten David Richter (Verein gegen Tierfabriken) eine Festnahme sowie Anzeige wegen Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt beschert.

GRAZ. Fünf Monate darauf kam die späte Genugtuung: Der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) erklärte die Festnahme für rechtswidrig. Das Grundrecht auf persönliche Freiheit wäre verletzt worden. Auch von einer "emotionalen Fehlleistung" seitens der Polizei ist die Rede. Als Konsequenz sind Richter 700 Euro zu zahlen.

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orf.at vom 28.04.2012

Jäger testen bleifreie Munition

Die Osttiroler Jäger sollen bleifrei schießen, das fordert der Nationalpark. Immer wieder kommt es vor, dass Tiere an einer Bleivergiftung sterben, weil sie ein mit Bleiprojektilen erlegtes Tier gefressen haben. Die Jägerschaft ist skeptisch.

Im Jänner ist das Bartgeierweibchen Nicola an einer Bleivergiftung verendet. Das Tier dürfte in einer entlegenen Schlucht Aas von einem mit Blei erlegten Tier gefressen haben. Das Schicksal von Nicola sei kein Einzelfall, weiß man im Nationalpark Hohe Tauern.

Beutegreifer besonders betroffen


Dass Tiere im Nationalpark an Bleivergiftung verenden, sei kein Einzelfall, sagt Nationalparkdirektor Hermann Stotter: „es gibt immer wieder Spuren und Reste von Blei in Wildkörpern. Vor allem die Beutegreifer nehmen das Blei immer wieder auf. Das ist eine ganz starke Belastung für den Kreislauf, für das Leben dieser Beutegreifer.“

Bezirksjägermeister ist zuversichtlich

Die Jäger stehen der bleifreien Munition dennoch skeptisch gegenüber. Blei in der Munition töte das Wild schnell und schmerzlos, heißt es. Und ein flüchtendes Tier blute mit Bleimunition so stark, es könne leichter gefunden werden. Seit Freitag wird von den Jägern am Bundesheerschießstand in Lavant getestet, ob die bleifreie Munition die gleichen Eigenschaften wie die altbewährte Bleimunition hat. Bezirksjägermeister Martin König steht der neuen Munition durchaus positiv gegenüber:

„Wir haben noch keine Erfahrungen. Aber uns wurde von Vortragenden bereits versichert, dass die bleifreie Munition eine ähnliche Qualität wie die Bleimunition hat. Ich denke sogar, dass wir in absehbarer Zukunft konsequent diesen Weg einschlagen werden und dass das ein langsamer Umstellungsprozess werden wird.“ Die Jagd auf Wasservögel ist mit Bleimunition bereits verboten. Es ist also möglich, dass sich der bleifreie Schuss auch in der Jägerschaft durchsetzt.

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orf.at vom 19.04.2012

Video zeigt Bär M13 aus der Nähe 

Der im Grenzgebiet zwischen Schweiz und Tirol vermutete Bär M13 pendelt zwischen den beiden Ländern hin und her. Ein Video zeigt den Bären im Wald herumstreifen. Anlässlich der Wiederansiedlung von Bären fordert der WWF ein besseres Konfliktmanagement.

Der Tiroler Bärenbeauftragte des Landes, Martin Janovsky, sagte am Donnerstag gegenüber der APA, dass Signale eines Peilsenders die Schweiz als Aufenthaltsort des aus dem Trentino stammenden Jungtieres bestätigt hätten.

Ein Augenzeuge aus der Region stellte dem ORF diese Videoaufnahmen des Bären zur Verfügung.

Bärenbeauftragter Janovsky war am Mittwoch gemeinsam mit „Bärenanwalt“ Georg Rauer vom Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde im Tiroler Grenzgebiet unterwegs. Die Wanderungsroute gehe weiter in Richtung Schweiz. Keine Spur gebe es von dem zweiten Bären, der vermutlich der Bruder von M13 ist und keinen Sender trägt.

Ins Unterengadin wanderte M13 in der Nacht auf Donnerstag, wie der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Weil sich der Bär in der Gemeinde Tschlin in der Nähe von Häusern aufhielt, brannte ihm die Wildhut eine Ladung Gummischrot auf den Pelz, um das Tier aus bewohntem Gebiet zu verscheuchen.

WWF fordert vorausschauendes Konfliktmanagement

Besonders ab Sommerbeginn, wenn Tausende Schafe ungeschützt auf den Almen stehen, herrsche erhöhtes Konfliktpotential, so WWF-Experte Christian Pichler am Donnerstag. Um Bärenschäden schon im Vorhinein zu verhindern, brauche es Maßnahmen wie Elektrozäune rund um freistehende Bienenstöcke oder den Einsatz von Herdenschutzhunden in Schafherden.

Außerdem sollte die Abwicklung von Ausgleichszahlungen rascher und unbürokratischer erfolgen, wenn es doch zu einem Schadensfall kommt, fordert der WWF.

Maßnahmen für ein Zusammenleben

Für ein Miteinander brauche es mehr als nur die drei engagierten Bärenanwälte, die Österreich hat. Damit der Bär langfristig eine Chance auf Akzeptanz hat, müssten einige Bedingungen erfüllt sein.

Die Tiroler und die anderen Bäreneinwanderungsländer müssten sich besser auf Bärenpräsenz einstellen, das Konfliktmanagement muss funktionieren und Bären wie M13 müssten lernen, Menschen und Dörfer zu meiden, betonte Pichler in einer Aussendung.

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orf.at vom 19.04.2012

Krähen zum Abschuss freigegeben

Die Saatkrähe ist im Burgenland zur Plage für die Landwirtschaft geworden. Besonders betroffen sind Biobauern, denn die Vögel bevorzugen Biosaatgut. Daher wurden die Krähen, die an sich geschützt sind, zum Abschuss freigegeben.

Im Seewinkel, im Bereich der Parndorfer Platte und im Wulkabecken rechnen die Biobauern heuer mit rund einem Drittel weniger Ertrag. In Pamhagen haben die Saatkrähen bereits einen großen Teil der Weizenkeimlinge gefressen, die Felder der Biobauern weisen zahlreiche nackte Stellen auf, so auch jenes von Erich Leyrer, Biobauer in Pamhagen.

„Die Plage ist heuer in einem Ausmaß, wie es noch nie da war. Wir haben in den letzten Jahren eine Vergrämung durchgeführt, die eigentlich so recht und schlecht funktioniert hat, aber wir konnten sie nicht mehr in dem Ausmaß vertreiben, dass wir keine Schäden haben“, sagt der Biobauer.

Teure, aber nutzlose Abschreckung

Schreckschüsse, Alupapier und Luftballons funktionierten als Abschreckung nicht wirklich und waren zu teuer. Die Förderung der Vogelvergrämung hat das Land rund 80.000 Euro gekostet. Heuer soll es jedoch den Krähen „an den Kragen gehen“. Einem Antrag der Bio Austria, dem Verband der Biobauern, wurde vom Land stattgegeben. Laut Bescheid des Amtes für Natur- und Umweltschutz dürfen in genau festgelegten Gemeinden rund 900 Saatkrähen abgeschossen werden. Auch in der Steiermark greift man zu dieser Maßnahme.

Schutz darf aufgehoben werden


Obwohl es sich dabei um eine europaweit geschützte Tierart handelt, dürfe das Land in Ausnahmefällen diesen Tierschutz aufheben, so Andreas Ranner vom Landesreferat für Natur- und Umweltschutz. „Zum Schutz von landwirtschaftlichen Kulturen ist es gemäß dem burgenländischen Naturschutzgesetz in Übereinstimmung mit der EU-weiten Vorgelschutzrichtlinie möglich, hier Ausnahmen vom Schutz zu erlassen. Wir haben Höchstabschusszahlen für diese betroffenen Regionen festgelegt und gehen davon aus, dass der Bestand der Saatkrähe nicht erneut gefährdet wird“, sagt Ranner.

Protest von Tierschützern

Laut Bescheid haben die Antragsteller, also die Biobauern, darauf zu achten, dass die Jäger nur in den erlaubten Gemeindegebieten die festgelegte Anzahl von Saatkrähen abschießen. Protest kommt von Tierschützern und den Vogelexperten von Birdlife Österreich: Sie kritisieren die hohe Zahl der erlaubten Abschüsse ausgerechnet zur Brutzeit der Vögel.

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heute.at vom 17.04.2012

Frau wollte sich trennen: erschossen!

Nach der tragischen Beziehungstat sitzt der Schock in der ruhigen Siedlung am Harlacherweg in Wien-Donaustadt tief. Walter V. (44), Mitarbeiter einer Pharma-Firma, erschoss seine Frau Elena und dann sich selbst. Das Motiv: Die sportliche Wienerin wollte sich vom Ehemann und Vater ihres Sohnes trennen!

Elena V. (44) zog vergangene Woche aus der gemeinsamen Wohnung aus, hatte sich bereits an ihrer neuen Adresse gemeldet. Um noch ein paar Sachen abzuholen, kam sie vor dem Wochenende noch einmal in ihr früheres Zuhause zurück.

Es war ein tödlicher Fehler. Denn bei einem Gespräch zwischen den Eheleuten im Wohnzimmer dürfte es zum Streit und in Folge zum Drama gekommen sein: Hobby-Jäger Walter V. griff zum Revolver und schoss auf seine Frau.

Mit einer Kugel in der Brust brach die 44-Jährige auf der Couch zusammen. Dann richtete sich ihr Mörder mit einem Kopfschuss selbst. Die Polizei fand ihn mit der Waffe in der Hand am Boden liegend.

Montagfrüh alarmierte die Schwester des Täters die Polizei. Sie hatte weder ihren Bruder noch dessen Ehefrau erreicht.

Der Geruch im Stiegenhaus lässt darauf schließen, dass die Tat schon einige Tage zurückliegt. "Eine Obduktion soll jetzt den genauen Todeszeitpunkt klären", erklärt Polizeisprecherin Michaela Rossmann.

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tt.com vom 15.04.2012

Brisante Studie: Mehrheit gegen Jagd

Das Jägerimage gerät in Schieflage, sagt eine hochbrisante Studie. Der Tiroler Jägerverband sieht sich nun „gefordert“.

Innsbruck, Wien – Die Jägerschaft wird um ihr Image kämpfen müssen. Während derzeit nur ein Fünftel der Bevölkerung die Jagd ablehnt, wird bis 2030 die Mehrheit dagegen sein. Das ist das Kernergebnis einer Studie des market-Instituts, die vom Österreichischen Zentralverband der Jägerschaft in Auftrag gegeben wurde. „In dieser Studie ist sehr viel Wahrheit drinnen und wir müssen sie sehr ernst nehmen. Wir sind nun sicher gefordert“, sagt Tirols Landesjägermeister Karl Berktold. Er glaubt, dass die Jagd zwar einen hohen Stellenwert genießt, „nicht aber die Jäger selbst“. Man müsse nun den Entwicklungen gegensteuern, die die Studie prognostiziert, ist Berktold überzeugt. Handlungsbedarf sieht er unter anderem beim Umgang mit Mountainbikern und Tourengehern. „Die Sensibilität im Dialog sehe ich da noch nicht im erforderlichen Umfang.“ Kein einfaches Unterfangen, wie Berktold meint: „Die Menschen sind in der Freizeit in der Natur unterwegs und viele sind der Meinung, die Natur gehöre ihnen. Dass das Wild durch ihre Freizeitaktivitäten zurückgedrängt wird, wollen sie nicht wahrhaben. Und wenn dann auch noch wir Jäger den Abschussplan erfüllen müssen, ist die Kollision geradezu vorprogrammiert.“ Berktold ist es ein Anliegen, „der Öffentlichkeit verstärkt unseren Auftrag näherzubringen. Wir müssen kommunizieren, dass wir Jäger im Sinne der Natur handeln, dass wir für einen ausgeglichenen und artenreichen Wildbestand sorgen.“

Das sieht auch Klaus Hackländer vom Institut für Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien so: „Die Jäger werden immer mehr als Abschießer gesehen. Man muss den Menschen daher vermitteln, dass Jäger auch Anwälte der Tiere sind und Hege betreiben.“ Innerhalb der Jägerschaft müsse man sich auf ein hartes Durchgreifen einigen, wenn es um die Nutzung illegaler Jagdmittel geht (21 Prozent kennen einen Jäger, der illegale Nachtsichtgeräte verwendet). Damit die „Sonntagsjäger“ nicht überhandnehmen, müsse man zudem verstärkt auf Wissen und Weiterbildung pochen. „Jäger haben wie andere Menschen auch eine knapp bemessene Zeit. Aber Jägern, die sich weniger in der Natur aufhalten, geht die wertvolle Erfahrung ab.“

Studienautor Werner Beutelmeyer – selbst ein passionierter Jäger – rechnet es den Tirolern hoch an, „dass sie die Studie 1:1 in der Zeitschrift des Jägerverbandes veröffentlicht haben. So viel Mut wie Tirol hatte nur die Steiermark.“ Beutelmeyer appelliert auch an die über 14.000 Tiroler Jagdkartenbesitzer, „sich zum Handwerk zu verpflichten. Die Jagd darf nicht zur Freizeitbeschäftigung verkommen und so etwas wie Golfen werden. Wenn es um Hirsch, Gams und Co. geht, ist Professionalität unabdingbar.“ Schon jetzt höre man immer öfter in der nichtjagenden Bevölkerung: „Die Jäger wissen ja nichts, sondern sind nur trophäengeil.“ Dunkle Wolken werden sich laut Beutelmeyer besonders dann am Horizont zeigen, wenn diejenigen das Sagen behalten, „die den Geist der Vergangenheit beschwören und die Entwicklungen in der Gesellschaft nicht sehen wollen“. Akzeptanz werde es auch nur dann geben, wenn die Jagd das Elitäre aufgibt: „Es ist ja klar, dass die Menschen Dinge ablehnen, an denen sie nicht teilhaben können. Die Jägerschaft muss sich öffnen und irgendwann wird man sich wohl auch über die Jagdlizenzen Gedanken machen müssen.“ Doch Beutelmeyer sieht nicht alles dunkel: „Die Auseinandersetzung mit der Studie zeigt, dass es im Jägerverband sehr wohl Leute gibt, die sich mit der Zukunft beschäftigen.“ Und das muss auch heißen: Vereinheitlichung der neun Landesjagdgesetze, fordert Beutelmeyer ein.

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orf.at vom 14.04.2012

17.000 Krähen zum Abschuss freigegeben

Um der vielen Krähen Herr zu werden, dürfen ab Samstag knapp 17.000 Krähen in der Steiermark bejagt werden. Die Landesregierung gab grünes Licht für den Abschuss der Vögel, die vielen Landwirten das Leben schwermachen.

Generell dürfen Nebel- und Rabenkrähen in der Zeit von 1. Juli bis 31. Dezember bejagt werden. Für sogenannte Junggesellentrupps, das sind in Gruppen auftretende Krähen die nicht brüten, gilt die Verordnung der Landesregierung schon ab 14. April bis zum 31. März nächsten Jahres.

Seitinger: Krähen verursachen große Schäden

Für Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) war es bereits höchste Zeit, den Beschluss zu fassen: „Wir hatten im Vorjahr und in den Jahren zuvor sehr hohe Schäden in der Landwirtschaft, der geht in die Hunderttausende. Wir hatten im Vorjahr im Maisbau und im Getreidebau Schäden, die über eine halbe Million Euro ausmachten. Aber wir merken auch, dass Singvogelpopulationen von den Krähen angegriffen werden, dass Krähen sogar bei Gebäuden den Fensterkitt herauspicken.“

Die Verordnung regelt, wie viele Krähen abgeschossen werden dürfen. „Pro Bezirk gibt es eine Abschussquote, die den Jägern bekanntgegeben ist. Die Bauern setzen sich mit den Jägern sehr oft an einen Tisch zusammen und werden gemeinsam diese Bejagung bzw. das Abschrecken der Tiere vornehmen“, erklärte Seitinger.

Landesrat will Ausweitung der Abschussliste

Verärgert zeigte sich Agrarlandesrat Seitinger, dass die Jagd auf Elstern und Eichelhäher, im Gegensatz zu den anderen Bundesländern und ganz Europa, in der Steiermark weiter nicht erlaubt ist, denn auch diese Vögel würden enorme Schäden anrichten.

Die Beamten der Naturschutzabteilung hatten unter Hinweis auf nicht ausreichende Schadensaufzeichnungen aus den letzten Jahren die Bejagung verhindert. Das sollte sich 2013 allerdings ändern, so Seitinger.

Ähnliche Probleme sieht Seitinger übrigens bei anderen Arten wie dem Kormoran, dem Reiher und dem Fischotter, die die heimischen Gewässer ausfischen würden, was sich wiederum auf die Wasserqualität auswirke, so Seitinger.

Tierschützer kritisieren „Krähenhetzjagd“

Die Einschätzung des Landesrats, der selbst Jäger ist, er habe „noch niemanden getroffen, der nicht für eine drastische Reduzierung der Rabenvögel wäre“, wird allerdings von Tierschützern nicht geteilt. So spricht der „Aktive Tierschutz Steiermark“ von einer „Krähenhetzjagd“. Unter Berufung auf Experten heißt es in einer Aussendung, dass die behaupteten Schäden in der Landwirtschaft nicht notwendigerweise immer von Krähen verursacht werden.

Eigentliche Hauptursache hinter den Schäden sei die Zerstörung der Lebensräume der Tiere und der Einsatz von Pestiziden. Gegner zweifeln nicht nur das Ausmaß der Schäden an, sondern bekritteln auch, dass es keine validen Bestandserhebungen gebe.

Der Landtag hatte im Juni 2011 eine Novelle des Naturschutzgesetzes beschlossen. Waren früher Einzelgenehmigungen der Bezirkshauptmannschaften notwendig, kann seither die Landesregierung per Verordnung die Bejagung von Krähen, Raben, Kormoranen und Graureihern gestatten. Grüne und KPÖ stimmten dagegen. 2011 bezog sich die Abschussfreigabe auf bis zu 35.000 Krähen.

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vol.at vom 11.04.2012

Erschossener Hund beschäftigt die Polizei

Höchst – Kadaver wurde in Höchst gefunden. Das Tier stammt allerdings aus Dornbirn.

In den vergangenen Semesterferien verschwand der Schäfermischling einer im Dornbirner Gütle wohnhaften Familie spurlos. Obwohl die Besitzer zahlreiche Vermisstenanzeigen schalteten, gab es keinen Hinweis auf den Verbleib des Hundes. Bis zum 1. April. Da fanden Kinder das vermisste Tier. Tot und zugedeckt auf einem Grundstück in Höchst.

Aufgrund besonderer Merkmale sind sich die Besitzer ganz sicher, dass es sich beim Fund um ihren Hund handelt. Nach Angaben von Alfred Rabatscher von der Stadtpolizei Dornbirn untersuchte ein Tierarzt den Kadaver. Dabei wurde die Todesursache geklärt. „Die Röntgenbilder lassen eindeutig erkennen, dass der Hund erschossen wurde. Daran gibt es keinen Zweifel“, erklärt der Beamte. Das unbebaute Grundstück, auf dem das Tier gefunden wurde, gehört laut Rabatscher einem 51-jährigen Jäger. Dieser weigerte sich allerdings bisher, mit der Polizei zu sprechen. Nun werde die rechtliche Lage geprüft. „Wir hoffen, dass der 51-Jährige zur Vernunft kommt und mit uns redet. Wenn der Hund gewildert hat, darf ein Jäger ihn auch erschießen. Allerdings muss er dies melden und den Kadaver vorschriftsmäßig entsorgen“, meint der Polizist. Es werde in verschiedene Richtungen ermittelt.

Nach Angaben des Hundebesitzers hat ein Jäger bereits vor etwa einem Jahr mit dem Erschießen des Hundes gedroht, sollte das Tier noch einmal frei herumlaufen.

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taz.de vom 10.04.2012

Korruption in Österreich - Jagen auf Kosten der Waffenlobby

Korruption und Vorteilsnahme ziehen immer weitere Kreise. Betroffen ist vor allem die konservative ÖVP. „Mitnahmementalität“ hat die Politik vollends in Verruf gebracht.

WIEN taz | Sollte sich die österreichische Opposition von einer Sondersitzung des Nationalrats am Dienstag Details über amtliche Untersuchungen von Korruptionsfällen erwartet haben, wurde sie enttäuscht. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) berief sich auf die vom Bundesabgabengesetz vorgeschriebene Geheimhaltung, beteuerte aber: „Ich bin für völlige Transparenz und die Aufklärung sämtlicher Vorwürfe.“ Es geht um Finanzflüsse in Millionenhöhe, denen keine nachvollziehbare Leistung gegenübersteht und andere Formen von Vorteilsnahme.

Die FPÖ wollte von Fekter wissen, ob es Ermittlungen gegen den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und den zurückgetretenen Tiroler Finanzlandesrat Christian Switak (beide ÖVP) gebe. Sie stehen unter Rechtfertigungsdruck, weil sie sich von Unternehmern, Gastwirten, Bürgermeistern und ausländischen Gönnern auf teure Jagdausflüge einladen ließen.

Platters empörte Reaktion auf die Enthüllungen, „Es muss für einen Landeshauptmann möglich sein, im eigenen Land auch die Freizeit zu verbringen“, genießt inzwischen fast Kultcharakter. Denn sie beweist, dass manchen Politikern jedes Schuldbewusstsein abgeht, wenn sie sich von Leuten, die einmal eine Gegenleistung erwarten könnten, „anfüttern“ lassen.

Anfüttern ist der Terminus für einen Straftatbestand, der vor wenigen Jahren erst aus dem Gesetz gestrichen wurde. Angefüttert wurden auch ranghohe Beamte des Innenministeriums, der Exgeneralsekretär der Industriellenvereinigung Markus Beyrer und weitere Entscheidungsträger, die zu Jagdausflügen des Waffenlobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly geladen wurden. Sie ließen sich dafür gelegentlich im Learjet zu dessen Schloss in Schottland fliegen.

Das ist spätestens seit den Aussagen von Beyrer und Mensdorff im parlamentarischen Untersuchungsausschuss bekannt. Der tagt seit Februar und befasst sich mit einer wachsenden Anzahl von Korruptionsfällen. Zwar zeigen die Befragten erstaunliche Erinnerungslücken oder verweigern die Aussage. Doch reicht allein das Sittenbild einer politischen Klasse von schamlosen Nehmern, um die Politik als Ganzes in Verruf zu bringen.

Beyrer konnte sich weder erinnern, wie oft er im Jet nach Schottland geflogen sei, noch wer sonst an den exklusiven Wochenenden teilnahm. Sicher ist, dass die Rechnung jedes Mal die Telekom Austria bezahlte. In den von Wolfgang Schüssel (ÖVP) geführten Regierungen mit der FPÖ (2000–2005) bzw. dem BZÖ (2005–2008) diente die Telekom als willige Melkkuh, die dafür ein maßgeschneidertes Gesetz bekam, das ihr die marktbeherrschende Stellung sicherte. Unter Verdacht stehen drei ehemalige Minister des BZÖ.

Doch je weitergeforscht wird, desto mehr erscheint die bürgerliche ÖVP als Korruptionspartei. Zuletzt blieb der Abgeordnete Werner Amon eine Erklärung schuldig, ob eine Zahlung der Telekom von 10.000 Euro als Spende, Druckkostenzuschuss oder für Inserate eingegangen sei. Amon ist Fraktionschef der ÖVP im Untersuchungsausschuss und sieht keinen Grund, diese Funktion zumindest ruhen zu lassen, bis die Sache geklärt ist.

Kein Schuldbewusstsein zeigte auch die Tiroler ÖVP-Abgeordnete Karin Hakl, deren Wahlkampf 2008 die Telekom bezahlt hat. Sie hat nach Drängen der eigenen Parteifreunde zumindest ihre Funktion als Telekom-Sprecherin vorläufig niedergelegt.

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diepresse.com vom 10.04.2012

Einst wachten Göttinnen über die Jagd
An Landesfürsten dachten sie nicht

„Wo Reh und Hirsche springen, wo Rohr und Büchse knallt, wo Jägerhörner klingen, da ist mein Aufenthalt“ (Jagdlied). Notizen zum ewigen Kreuz mit dem Waidwerk.

Es ist ein Kreuz mit dem Waidwerk. Wer zum Stutzen greift, bringt offenbar Unglück über sich und andere. So jüngst der Tiroler Landeshauptmann Platter.

Ausgerechnet er hat mir einen Blattschuss verpasst – nicht, weil er geschossen hat, sondern mit dem, was er erlegt hat: ein Murmeltier. Ausgerechnet einen jener putzigen Gesellen, deren Spiel ich in den Dolomiten gerne zuschaue und von denen ich meiner tierliebenden Gattin immer versichere, dass sie mit der Murmeltiersalbe für meine Bergsteigerfüße nichts zu tun haben. „Auch das Matrosenfleisch“, so mein Argument, „wird ja nicht aus Seeleuten hergestellt!“ Und nun der Volltreffer des Landeshauptmanns! Ab sofort wird keine Murmeltiersalbe, bisher „Tiroler Steinöl“ vom Achensee, mehr gekauft. Wer Pelze ablehnt, cremt sich auch nicht mit Murmeltierresten ein.

Auf der Jagd liegt ein Fluch: Zu groß ist die Diskrepanz zwischen dem Selbstbewusstsein der Jäger und einer empfindsamen Öffentlichkeit. Das Archaische des Tötens, psychoanalytisch vermutet: die unbewusste Lust daran, passt nicht so recht ins entfremdete Leben. Ganz neu ist das nicht.

„Bist du's, der diesen Schwan erlegte?“, fragte Gurnemanz den einfältigen Parsifal. „Gewiss! Im Fluge treff ich, was fliegt!“, prahlte der reine Tor. Das Urteil der Ritter war hart. „Strafe dem Frevler!“ und Verweis aus dem heiligen Hain. Im antiken Griechenland konnte sich ein Jäger aber nicht nur die Verstoßung, sondern gleich den ganzen göttlichen Hass zuziehen. Den der Artemis etwa. Weil Agamemnon ihre Hirschkuh erlegt hatte, sollte er zur Sühne seine Tochter Iphigenie opfern.

Auch in der jüngeren Geschichte hat die Jagd wenig Glück gebracht. Bruno Kreisky machte einen Nimrod namens Karl Lütgendorf zu seinem Verteidigungsminister, der nicht nur von „der innenpolitisch stabilisierenden Rolle des Militärs“ schwadronierte, sondern eine besondere Beziehung zu Waffen(geschäften) hatte und unter mysteriösen Umständen tot in seinem Jagdgut aufgefunden wurde.

Ebenfalls in den 1970er-Jahren schoss ein österreichischer Botschafter bei einer „Gesellschaftsjagd“ irrtümlich den Doyen des diplomatischen Korps zu Tode und rechtfertigte sich, er habe a) die Jagdeinladung nicht ausschlagen können und vermöge b) mit einem Gewehr nicht umzugehen, weil er keinen Waffenschein besitze.

Wäre der Vorfall nicht so tragisch gewesen, man hätte Ferdinand Raimunds „Kurz, in allem Ernst gesagt: 's gibt nichts Dümmers als die Jagd“ anstimmen mögen – ein Couplet, das wiederum Österreichs schießwütigste Jäger, die Habsburger (Franz Joseph und der „1000. Hirsch“; Franz Ferdinand mit abartigen 272.000 Abschüssen) sicher nicht gern gehört haben.

Das Fazit der letzten Wochen lautet: Politiker dürfen nicht jagen, nicht einmal im Tirol. Dabei hat schon Georg Christoph Lichtenberg in seinen „Sudelbüchern“ festgestellt, dass der Mensch nichts anders ist „als ein verworr'nes Bündel Röhren“. Denn: „Die wichtigsten Dinge werden durch Röhren getan: Beweise? Erstlich die Zeugungsglieder, die Schreibfeder und unser Schießgewehr.“ Wenn also das Zeugen, Schreiben und Schießen gefährlich ist, was sollen Politiker dann tun? Nicht auf Murmeltiere schießen, sondern betteln und den Vögeln predigen, wie der heilige Franziskus. Doch darüber mehr das nächste Mal.

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oe24.at vom 07.04.2012

Neue Jagd-Affäre bei der ÖVP

Peter Mitterbauer, Chef des Auto-Zulieferers Miba AG, zahlte jene Jagd in Allentsteig, an der auch Martin Bartenstein teilnahm.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist nicht der einzige aktive ÖVP-Politiker mit Leidenschaft für die Jagd. Auch ÖVP-Verkehrssprecher Martin Bartenstein geht gern auf die Pirsch. Für die Teilnahme an einer Jagdgesellschaft am Truppenübungsplatz Allentsteig am 10. Dezember 2011 zahlte er nichts. Wie ÖSTERREICH erfuhr, beglich der Industrielle Peter Mitterbauer die Rechnung.

„Persönlicher Freund“

Mitterbauer ist Vorstand und Mehrheitseigentümer des Autozulieferers Miba AG mit Hauptsitz in Oberösterreich. Bartenstein sieht dennoch keine Unvereinbarkeit mit seiner Funktion als Verkehrssprecher der ÖVP: „Es war eine private Jagd mit einem langjährigen, persönlichen Freund“, ließ er auf ÖSTERREICH-Anfrage durch einen Sprecher ausrichten. Einen Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit weise er zurück.

„Keine Einladung

Und: Auch wenn Mitterbauer die Rechnung für Allentsteig beglichen habe, sei das „keine Einladung“ gewesen, so Bartenstein. Man habe gemeinsam ein Jagdgebiet der Bundesforste in der Obersteiermark gepachtet. Über dieses seien die Kosten für den Ausflug in Allentsteig „gegenverrechnet“ worden.

2.000 Euro pro Tag

Laut Heeresforstverwaltung kostet die Teilnahme an ­einer Jagdgesellschaft für den Truppenübungsplatz Allentsteig 2.000 Euro pro Person und Tag. Dazu kommen noch die Abschüsse selbst: 180 bis 1.149 Euro für einen Rehbock, 420 bis 1.260 Euro für einen Wildschweineber (je nach Gewicht), 600 bis über 5.500 Euro für einen Hirsch. Details wollte man nicht nennen, es sei aber der volle Preis bezahlt worden.

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birdlife.org vom 07.04.2012

Studie belegt: Jagdfreier Kanton Genf hat internationale Bedeutung für den Vogelschutz

Durch die Abschaffung der Jagd im schweizer Kanton Genf 1974 bekam das Gebiet des Genfer Sees und des Flusses Rhône internationale Bedeutung für den Vogelschutz. Dies belegt eine aktuelle Studie des Schweizer Vogelschutzes SVS-BirdLife.

Demnach ist dieser für den Vogelschutz zuvor wenig bedeutsame Gewässerabschnitt heute eine bedeutsames Biotop für überwinternde Tafel- und Reiherenten, Hauben- und Zwergtaucher, Pfeif-, Schnatter-, Krick- und Stockenten. Auch für den Gänsesäger sind die Gewässer im Kanton Genf ist es ein wichtiges Brut- und Überwinterungsgebiet. Besonders der gestaute Bereich bei Peney und oberhalb Verbois sowie die Rade de Genève sind wichtige Ruhegebiete für Wasservögel, wogegen die Nahrungsgebiete auch im fließenden Abschnitt liegen. Teilgebiete sind Limikolenrastplätze, die als besonders wertvoll (Vasières de Peney, Rade de Genève) oder als wichtiges Gebiet (lac de Verbois) eingestuft sind.

Quelle: BirdLife International (2012) Important Bird Areas factsheet: River Rhone: Geneva to Verbois reservoir. Downloaded from http://www.birdlife.org on 07/04/2012
http://www.birdlife.org/datazone/sitefactsheet.php?id=3269

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salzburg.com vom 06.04.2012

Die Jagd nach einem verletzten Biber

Ein Biber hielt die Salzburger Polizei auf Trab. Er widersetzte sich der Festnahme und entkam, ohne seine Personalien bekannt zu geben.

Ein Biber löste Donnerstagnachmittag einen Polizeieinsatz an der Saalach in Wals-Siezenheim aus. Das Exemplar von beachtlicher Größe saß an der Uferböschung. Spaziergänger befürchteten, dass das Tier verletzt sein könnte. Polizeibeamte versuchten, den Biber einzufangen, um ihn der Tierrettung zu übergeben. Doch das Tier ergriff - trotz verletzter Pfote - angesichts der Staatsmacht recht rasch die Flucht. "Justin Bieber", wie er spontan nach dem kanadischen Popstar benannt wurde, huschte an der Polizeibeamtin vorbei, über die Böschung und entkam durch einen eleganten Sprung in die Saalach.

Im Bundesland dürfte es nach Schätzungen zwischen 100 und 140 Biber geben. Gesichtet wurden sie immer wieder in der Saalach im Pinzgau. Hauptsächlich leben sie in den Salzachauen und den angrenzenden Bächen. Im Tennengau reicht ihr Lebensraum bis knapp vor Hallein. Derzeit erfassen Experten in einem Projekt alle Biberreviere im Bundesland. Die Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen.

Hannes Augustin vom Naturschutzbund sagte, dass die Population nach Jahren der Stagnation leicht gestiegen sei. Eine sprunghafte Vermehrung sei nicht zu erwarten. "Sie haben pro Jahr zwei bis drei Junge." Die Tiere ernähren sich rein vegetarisch, auf ihrer Speisekarte stehen 150 Gräser, Knollen und Kräuter. Reichen landwirtschaftliche Nutzflächen bis zum Ufer, stibitzen Biber auch gern Maiskolben oder Zuckerrüben.

Die Tiere leben im Familienverband und verteidigen ihr Revier. "Will ein anderer Biber durch, kann es zu Kämpfen kommen", sagt Augustin. Das ist vor allem für junge Biber schwierig, wenn sie selbst auf der Suche nach einem neuen Lebensraum sind.

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kurier.at vom 31.03.2012

Jagd auf die Jagdgesellschaft 

Die gesponserten Einladungen von Politikern zu Jagden rücken eine ganze Institution und Tradition in ein falsches Licht. Zu Unrecht.

E
rst die Stille. Weidmannsheil. Dann der Schuss. Das Wild erlegt. Weidmannsdank.

Das Privileg, das in Österreich über tausend Jahre lang einzig der Aristokratie vorbehalten war, erst durch die Revolution von 1848 auch Bürgern und Bauern zuteil wurde und gegenwärtig von – statistisch gesehen – rund 1,4 Prozent der Bevölkerung ausgeübt werden darf, ist Gesprächsthema Nummer eins. Das Jagdrecht und insbesondere das Annehmen von Einladungen zur Jagd wird öffentlich diskutiert, kritisiert und skandalisiert.

Viele der 120.305 Österreicher, die laut Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände rechtmäßig Jagdkarteninhaber sind, müssen gegenwärtig sich und die Institution Jagd erklären. Zu Unrecht. Denn: Erklärungsbedarf haben nur eine Handvoll prominenter Jäger. Es sind jene (Ex-)Politiker, Unternehmenssprecher und Lobbyisten, die sich im Untersuchungsausschuss verantworten müssen. Weil sie Jagd-Einladungen von Graf Alfons Mensdorff-Pouilly nachgekommen sind und der Korruption verdächtigt werden. Grund: Eine Einladung zur "Tagestreibjagd von Hochwild" der "Forstverwaltung Mensdorff-Pouilly" kostete beispielsweise im November 2007 laut profil vorliegender Rechnung 70.584,20 Euro, wurde von der Telekom gezahlt und – der Verdacht steht im Raum – nicht ohne Gegenleistung der Gäste angenommen. Ob sich Gäste wie ÖIAG- und Telekomaufsichtsratschef Markus Beyrer, FPK-Politiker Kurt Scheuch, Ex-Innenminister Ernst Strasser oder dessen einstiger Kabinettschef Christoph Ulmer in heimischen oder schottischen Gefilden auf Kosten der Telekom der Korruption schuldig gemacht haben, soll der U-Ausschuss klären.

Anwälte der Natur

Warum es sich während, vor allem aber nach der Erlegung des Wildes, gut reden respektive Geschäfte machen lässt, weiß der Soziologe Roland Girtler. "Bereits Kaiserjagden dienten politischen Zusammenkünften. Im Jagdschloss Kaiser Franz Josefs in Mürzsteg gab es sechs Gästezimmer. Zu seinen Gästen zählte 1903 der russische Zar Nikolaus, der nicht nur 17 Gämsen erlegte, sondern auch mit dem Kaiser über die Balkanpolitik verhandelte. Diese Tradition, bei der feinen Jagd über politische oder auch wirtschaftliche Themen zu diskutieren, dürfte bis heute weitergeführt werden."

Dass heute Jagdgesellschaften insbesondere aus Kostengründen und ob der geheim gehaltenen Einladungslisten der Nimbus des Unerlaubten anhaftet, bekam jüngst auch Günter Platter zu spüren. Tirols Landeshauptmann ließ sich mehrfach einladen und beteuert, dass den Gastgebern dadurch kein Vorteil entstand.

Apropos Vorteil: Den hat in den Augen der Jäger ohnedies nur die Natur, wie CSU-Politiker Franz Josef Strauß die Kritiker einst wissen ließ: "Heute sind die Jäger bei uns und in vielen anderen Ländern dieser Erde die Anwälte eines funktionsfähigen Naturhaushaltes, die die Schätze der Natur in angemessenem Umfang nutzen und auf Bestandschutz achten. Auch der dümmste Bauer kann noch was dazulernen – und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich bin mit Erich Honecker zur Jagd verabredet."

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kurier.at vom 05.04.2012

Ein Jäger als Wildschwein-Papa  

Die Bache wurde angefahren. Seit Februar zieht der Pensionist Karl Koran sieben Frischlinge groß.

Wo sind die Schlümpfe?“: So schnell kann Karl Koran aus Alberndorf, Bezirk Hollabrunn, gar nicht schauen, ist er von seiner Schlumpf-Schar schon umzingelt. Blau sind die Schlümpfe in dem Fall aber nicht. Eher braun-schwarz gestreift. Denn bei den Schlümpfen handelt es sich um sieben muntere Wildschwein-Frischlinge.

Seit Februar zieht der leidenschaftliche Jäger die jungen Wildschweine in einem leer stehenden Bauernhof groß. „Die Bache (weibliches Wildschwein,
Anm.) ist angefahren worden“, erzählt der 64-Jährige. Sie dürfte durch Holzarbeiten im Wald aufgeschreckt worden sein. Schnell erkannten die Jäger:
Sie muss Junge haben. Und so machte sich eine Gruppe auf die Suche und folgte den Spuren im Schnee. Und tatsächlich: Die Männer konnten den Wurfkessel entdecken. Elf Frischlinge waren darin, zwei waren bereits erfroren, zwei weitere starben wenig später. „Die Frischlinge waren vielleicht drei Tage alt und winzig. Sie wären alle gestorben, zu der Zeit hat es ja minus 20 Grad gehabt“, sagt Koran. Also nahm sie der Pensionist mit und ist seither ein liebevoller Ersatz-Papa.

„Zu Beginn haben wir alle drei Stunden mit der Flasche gefüttert“, erzählt der Pulkautaler, der von seiner Frau tatkräftig unterstützt wird. Am Speiseplan stand Babymilch, täglich neun Liter – und die lieben die Frischlinge auch jetzt noch heiß. Obwohl das Futter abwechslungsreicher geworden ist. Neben Getreide, Eicheln, Bucheckern und Gemüse gibt es auch Rosinen. „Da sind sie dann Minutenlang beschäftigt und graben danach“, lacht Koran.

Je fünf Kilo bringen die vier Keiler und drei Bachen derzeit auf die Waage.
„Überlebensfähig wären sie schon“, sagt der Jäger. „Aber ich werd’ sie aufziehen, bis sie 15, 20 Kilo haben.“ Dann werden die jungen Wildschweine an einem geheimen Ort wieder ausgewildert. Dass sie sich zu sehr an die Menschen gewöhnt haben, glaubt Koran nicht. „Ich bin der einzige, mit dem sie jeden Tag Kontakt haben. Und wenn sie etwas nicht kennen, flüchten sie.“

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diepresse.com vom 30.03.2012

Jäger und Strippenzieher

Günther Platters und Karin Hakls Kalamitäten entspringen verluderten Sitten – und einer Tiroler VP in Panik.

Günther Platter lässt sich von Wohlwollenden zur Jagd einladen, Karin Hakl versinkt im Sumpf der Telekom. Der klar Ertappte bleibt im Amt, die bloß Verdächtigte legt es zurück. So ziehen Landeshauptmann und Nationalratsabgeordnete mehr Aufmerksamkeit auf die Politik in Tirol, als es die Innsbrucker Gemeinderatswahl am 15.April zu erreichen vermag.

Doch mit diesem lokalen Ereignis hängen beide Fälle mehr zusammen, als der nationale Bezug zur omnipräsenten Korruption vermuten lässt. Denn alles hat mit allem zu tun: je begrenzter von Bergen, desto enger die Verbindungen – in der Volkspartei.

Wie Platter ist Hakl eine politische Erfindung von Wendelin Weingartner. Hakls Vater, Fritz, überwarf sich als regionaler Raiffeisen-General dann aber mit dem Landeshauptmann; letztlich mussten beide gehen. Doch während der Exbanker heute nirgends mehr eine Rolle spielt, gilt „der Wendel“ als graue Eminenz und einflussreichster Strippenzieher der Schwarzmander-Partie.

VP-Geschäftsführer Martin Mallaun war unter Weingartner Organisationsreferent, dann Mitbegründer ausgerechnet jener Werbeagentur, die auch den Wahlkampf jener Karin Hakl begleitete, die er nun zum Rückzug aufforderte. Deren Liaison mit dem blauen Nationalratsabgeordneten Harald Stefan stempelte sie längst zur unsicheren Kantonistin.

Kommunikator im Umfragetief

Auch Hannes Tratter, der soeben angelobte neue Finanzlandesrat, sammelte vor seiner Fortbildung als Bezirkshauptmann in Kufstein und Bürgermeister von Hall Politikerfahrung im Büro Weingartner. Helmut Krieghofer wiederum war unter dem leidenschaftlichen Schachspieler VP-General, bevor er über Betätigung als Stiftungsrat zum Direktor des Tiroler ORF wurde, wo Platter gerade wortreich und argumentationsarm sein Weidwerk verteidigen durfte.

Für einen Landeshauptmann hatte Platter schon davor erstaunlich schlechte Umfragewerte: Einmal wird die Innsbrucker Bürgermeisterin, Christine Oppitz-Plörer, als mindestens ebenso beliebt abgefragt, dann Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle. Ausgerechnet der Kommunikator Platter liegt also im Popularitätstief. Seit seiner Wiederbestellung zum Bürgermeister von Zams 1998 hat er sich keinem Volksentscheid mehr gestellt, doch spätestens Mitte 2013 ist Landtagswahl. Dafür gibt es keine erkennbare Strategie – und nun leidet zudem die Zugkraft des schwarzen Spitzenmannes, der dann immerhin auch gegen den begnadeten Volksredner Fritz Dinkhauser wird antreten müssen.

In Innsbruck hat solch ein Dilemma zum Austausch des offiziellen ÖVP-Bürgermeisterkandidaten nur 40 Tage vor der Gemeinderatswahl geführt. Seit Christoph Platzgummer gegen die Listenabtrünnige Christine Oppitz-Plörer antritt, deckt dieses Duell alles andere zu. Auch deshalb entspringen die aktuellen Kalamitäten für Platter und Hakl ebenso rot-grünem Bemühen wie inniger Volksparteiverfreundung. Die Mitbewerber zielen damit aber schon auf einen Wechsel im Land ab.

Landesüblich regelt die ÖVP drohenden Machtverlust durch eine Nacht der langen Messer. Doch dazu bräuchte es zuerst eine Personalalternative.

Peter Plaikner lebt als Medienberater und Politikanalyst in Innsbruck, Wien und Klagenfurt.

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derstandard.at vom 30.03.2012

Auf der Jagd  

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Rotwild interessanterweise Grün gut sieht und die Waidmänner besser Braun tragen sollten.

Richtige Jäger tragen seit ewig Lagerhaus-Parkas.

Hubertusmantel und Trachtenjanker sind oben beim Dichterfürsten im Wald natürlich dem Niederadel oder Entscheidungsträgern unter dem Giebelkreuz vorbehalten. Sie dienen nicht der landläufigen Vorstellung, man müsse sich für die Viecherln im Jägergrün tarnen, um sie erlegen zu können. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Rotwild interessanterweise Grün gut sieht und die Waidmänner besser Braun tragen sollten. Aber wer vor dem Pensionsalter trägt schon freiwillig Rentner-Camouflage?

Richtige Jäger, also jene, die zwecks Umweltschutz und Waldpflege oder so Tiere erschießen, weil es aufgrund der winterlichen Zufütterung von Jägern schon wieder viel zu viele wurden und das Wild jetzt die Bäume kapputtmacht, tragen also seit ewig braune Lagerhaus-Parkas.

Wo der Wildbach rauscht

Nur jene Leute, die zwecks Anfütterung zu einem Jagdausflug eingeladen wurden, um ein wenig über Lobbying oder so zu plaudern, gockeln gleich nach dem Frühstück im "Wo der Wildbach rauscht"-Style aus einer Innenstadtboutique durch den Tann.

Der Eingeborene sitzt mit Flachmann schon die Nacht über eisern auf einem der oben im Wald gefühlten 23.000 Hochstände. In der Früh hat er auf der Wildkamera zwar ein Dutzend Fotos drauf, die ein Rehrudel dabei zeigen, wie es fröhlich grinsend den Bewegungsmelder auslöst.

Der Schlaf vor Mitternacht ist aber selbst auf dem Hochstand der gesündeste. Wie ein begossener Pudel torkelt der Waidmann heim und schläft den Flachmann aus. Die Leute im Hubertusmantel wundern sich später, warum sie von den Tieren ausgelacht werden.

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tt.com vom 29.03.2012

Wilderer aus dem Salzkammergut in Salzburg vor Gericht  

Metzger soll seit 1990 rund 60 Wildtiere illegal erlegt haben. Der Angeklagte gestand nur drei Abschüsse.

Salzburg – Wegen Wilderei - im Juristendeutsch: schwerer Eingriff in fremdes Jagdrecht - hat sich am Donnerstag am Landesgericht Salzburg ein 46-jähriger Metzger und Jäger aus dem Salzkammergut am Landesgericht Salzburg verantworten müssen. Rund 60 Wildtiere soll der zurzeit Arbeitslose in den vergangenen 20 Jahren illegal erlegt haben. Der Oberösterreicher gestand nur den Abschuss von zwei Gämsen und einem Hirsch. Ob heute ein Urteil ergeht, steht noch nicht fest.

Das Geweih eines kapitalen 16-Enders - für jedermann sichtbar - in der Garage, eine beachtliche Trophäenschau im eigenen Haus: Irgendjemand schöpfte Verdacht und gab der Polizei Ende 2010 einen anonymen Wink: Und als Beamte den Fleischhauer bei einer Kontrolle anhielten, hatte dieser einen frisch erlegten Gamsbock und ein verbotenes Gewehr mit verkürztem Lauf, Hightech-Zielfernrohr und Schalldämpfer im Wagen. „Es muss ein Kurzschluss gewesen sein. Ich hab‘ die Gams im Schnee gesehen und die Waffe geholt“, schilderte heute der Angeklagte, der nach eigenen Angaben 1985 die Jagdprüfung absolviert und seither bis auf ein Jahr immer eine Jagdkarte besessen hatte.

Bei einer Nachschau im Haus des Metzgers stieß die Polizei damals auf eine beachtliche Zahl Jagdtrophäen. Drei Füchse, 21 Gämsen, sechs Hirsche, drei Mufflons, 25 Rehe und einen Haubentaucher soll der Oberösterreicher von 1990 bis zu seinem Auffliegen illegal im Salzkammergut erlegt haben, so die Anklage der Staatsanwältin Karin Wolfer. Der 46-Jährige gab heute aber nur drei verbotene Abschüsse zu: Neben der Gams, die ihm zum Verhängnis wurde, noch eine weitere Gämse und einen Hirsch. In zwei Fällen habe er den Schaden inzwischen wiedergutgemacht, im dritten sei es nicht gelungen, Kontakt zum Geschädigten herzustellen, informierte der Gmundner Verteidiger Fritz Vierthaler. Außerdem sei der erste Fall bereits verjährt.

Geständig zeigte sich der Angeklagte auch wegen der verbotenen Waffe, die er von einem Arbeitskollegen schon so manipuliert erhalten habe, und zwar mit zehn Stück „unterladener“ Munition: Den Patronen wurde ein Teil des Schießpulvers entnommen, weshalb das Knallgeräusch erheblich leiser wird. Fünf Stück davon habe er verwendet.

Woher aber stammen die vielen anderen Trophäen? Er sei von Kunden seines früheren Arbeitgebers eingeladen worden. Dass auf all diesen Trophäen die Bewertungszeichen der Jagdbeschau fehlt, erklärte Vierthaler damit, dass diese Zeichen auf dem Kiefer angebracht würden, der Beschuldigte aber die Kiefer abgeschnitten habe, um die „Krickerl“ zum Aufhängen auf Holzstücke montieren zu können. „Ich habe die Trophäen erhalten, sie selbst ausgekocht und dann wieder zur Beschau gegeben. Dann habe ich sie wieder zurückbekommen. Ich habe aber nicht geschaut, ob eine Bewertung drauf war“, so der Metzger. Die Bewertungskarten, die er mit der Trophäe erhalten habe, „habe ich nicht aufgehoben“.

Auch für die Herkunft der kapitalen Hirsch-Trophäe in der Garage, die er unter anderem als Hutablage benützt haben will, hatte der 46-Jährige eine Erklärung: Ein inzwischen verstorbener Bekannter habe ihm diese als Geweih eines „Fallwildes“ - also eines Tieres, das durch Sturz ums Leben kam - angeboten. „Sie hat mir auch nichts bedeutet, weil ich den Bock nicht selbst erlegt habe.“

„Ich will die Tat nicht glorifizieren, wir sind hier nicht in einem Heimatfilm“, sagte der Verteidiger, der allerdings seinerseits Anschuldigungen gegen die Ermittler der Polizei erhob: Einer hätte gesagt, „wenn Du nicht mehr gestehst, werden wir Dir alles anhängen, was angefallen ist.“ Vierthaler: „Mein Mandant ist nicht der einzige Wilderer im Salzklammergut in den vergangenen 20 Jahren.“

Richterin Anna-Sophie Geisselhofer hat rund 20 Zeugen für die Verhandlung geladen, die bis 16.00 Uhr anberaumt ist, allerdings wegen des Fehlens eines Sachverständigen erst mit über einstündiger Verspätung begonnen hatte. Ob heute ein Urteil ergeht, ist unklar.

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diepresse.com vom 28.03.2012

Wir wollen nicht Teil einer Jagdgesellschaft sein

Ein Landeshauptmann schießt ein Murmeltier, ein „Krone“-Kolumnist verteidigt die Jäger, die „Presse“ ist großteils jagd- und golfabstinent.

Nicht nur eine Gams und einen Hirsch soll der Tiroler Landeshauptmann auf Einladung geschossen haben, sondern auch ein Murmeltier. Das stand gestern in diesem feinen Blatt, und das hat mich seltsam berührt. Ich dachte immer, auf Murmeltiere schießt man nicht, die fallen unter den Schutz ihrer Herzigkeit, so wie Goldhamster oder Koalabären. Aber das ist ja das Schöne an Enthüllungen, man lernt dazu.

Auch über die politischen Implikationen von Freizeitbeschäftigungen, die dem gemeinen Volk als vornehm gelten. So fragt Kolumnist Jeannée in der „Kronen Zeitung“: „Liebe Jäger, warum eigentlich immer nur ihr und nicht die Golfer? Weshalb also wurden ausgerechnet die Jagd und die Jäger zum Inbegriff von Unlauter- und Unsauberkeit?“ Er antwortet: Schuld sei die „veröffentlichte Meinung“, denn die sei „eine von gewissen Medien linkslink manipulierte“. Und die Golfer, sagt Jeannée, gehören – im Gegensatz zu den Jägern – zur „linken Partie“.

Im Zuge der Überprüfung dieser These habe ich u.a. herausgefunden, dass man im Wiener Karl-Marx-Hof tatsächlich „Indoorgolf“ spielen kann, eine Sportart, die ich mir deprimierend vorstelle. Interessanter ist vielleicht das Ergebnis einer kleinen Umfrage in der „Presse“-Redaktion: Von 53 Teilnehmern erklärten sich 38 (das sind 72Prozent) als völlig golf- und jagdabstinent (etliche mit Zusätzen wie „selbstverständlich“ oder „Und das werde ich auch bleiben“), zehn haben nur Golferfahrungen (von denen allerdings fünf nur einmalige), zwei haben nur Jagderlebnisse (eines davon war einmalig und „grauenhaft“), drei haben sich sowohl an Jagd als auch am Golf versucht (mit Einschränkungen wie „einmal mit dem Opa“ oder „nur als Zaungast“). Das kann man im Jeannée-Modell wohl so lesen, dass die „Presse“-Redaktion zum größten Teil weder zur „linken Partie“ noch zur „rechten Partie“ gehört. Ist okay. (Minigolf wurde nicht gezählt.)

Fehlt noch das Selbstbekenntnis des Autors: Nichtgolfer, Nichtjäger, Nichtlügner. Aufgewachsen in einem Elternhaus, in dem Ferdinand Raimunds „Jagdlied“ (gesungen von Josef Meinrad) ebenso auf der Playlist war wie sein „Hobellied“. „D' Jäger sind ja alle Narrn“, heißt es darin, und „'s gibt nichts Dummers als die Jagd“. So wurde ich schon als Kind linkslink manipuliert, und heute würde ich nicht einmal ein von Platter persönlich erlegtes Murmeltier essen. Schonzeit!

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wienerzeitung.at vom 28.03.2012

"Die Jagd war schon immer in den Händen der Aristokraten"

Laut dem Soziologen Roland Girtler geht es beim Jagen "nur um die Schießerei".

"Wiener Zeitung": Mit Essensbeschaffung hat die Jagd in Österreich ja schon lange nichts mehr zu tun. Seit wann haftet ihr das Image des Elitären an?

Roland Girtler: Die Jagd war schon immer in den Händen der Aristokraten. Sie waren es, die einst alte Bauerngüter aufkauften, diese aufforsteten und zu Jagdgebieten machten. Als Gegenbewegung zu diesen feinen Leuten gab es die Wilderer, die das erbeutete Wild oft wirklich brauchten, um ihre Familien zu ernähren. Wenn man Wilderer erwischt hat, sind sie schwer bestraft worden. "Der schießt die Gams weg", hat es dann geheißen. Für die arme Landbevölkerung waren die Wilderer aber Helden, weil sie gegen den jeweiligen Landesherren revoltierten. Offiziell durften Bürgerliche und Bauern bis 1848 nicht jagen, erst dann fiel das Jagdprivileg des Adels.

Die Jagd blieb dennoch elitär?

Selbstverständlich. Die Bauern konnten es sich ja auch weiterhin nicht leisten, großartig auf die Jagd zu gehen. Sie haben vielleicht ein Stück geschossen und mussten damit zufrieden sein, während die Aristokraten prunkvolle Jagden veranstaltet haben, bei denen es auch ziemlich zugegangen ist. Es waren große Gesellschaften mit Tanz und Musik. Aus diesen noblen Festen sind jene Jagdrituale entstanden, die es bis heute gibt.

Den Aristokraten ging es nur um die Schießerei und den reinen Spaß - das Wort "Hetz" kommt ja von der "Hetzjagd". Die Redewendung "Er ist durch die Lappen gegangen" kommt wiederum daher, dass bei Treibjagden Stofflappen aufgehängt wurden, in die das Wild hineingetrieben wurde. Manche Tiere blieben nicht drin, sie gingen den Jägern durch die Lappen. Kaiser Franz Ferdinand von Österreich war ein erfolgreicher Jäger, er soll 250.000 Stück Wild geschossen haben. Die Kaiservilla war voll mit Geweihen.

Welcher Jagdgedanke steckt hinter solchen Jagden? Will man tatsächlich das Wild jagen - oder will man sich vor allem an Geschäfte heranpirschen?

Stellen Sie sich vor, Sie sind draußen in der Natur gemeinsam auf der Jagd. Man macht Scherze, ist freundlich - da werden die besten Geschäfte abgeschlossen. Vor allem beim anschließenden Essen und Trinken, da lässt sich’s leichter reden. Deshalb werden Politiker zur Jagd eingeladen.

Allerdings waren nicht alle Jäger nette Leute. Siegfried aus der Nibelungensage wurde bekanntlich bei der Jagd getötet. Andere sind so ungeschickte Jäger, dass sie aus Versehen einen Kollegen erschießen, wie es bei Diplomatenjagden bereits öfter passiert ist. Aber generell verbindet das gemeinsame Jagen, das ist richtig.

Erfolgreich eingefädelte Geschäfte sind also wie Trophäen . . .

Ja, es geht ums Trophäensammeln in jeder Hinsicht und um das Jagdvergnügen. Für den besonderen Anlass zieht man sich sogar nobel an, mit feinem Jagdgewand und Hut.

Information:

Roland Girtler
Der österreichische Soziologe und Kulturanthropologe (70) ist außerordentlicher Professor am Institut für Soziologie der Universität Wien. Seit 2000 leitet er das Museum "Wilderer im Alpenraum - Rebellen der Berge" in St. Pankraz in Oberösterreich. Zwei Jahre davor, 1998, erschien zu diesem Thema sein Buch "Wilderer - Soziale Rebellen in den Bergen".

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wienerzeitung.at vom 28.03.2012

"Die Elite macht nur einen Bruchteil der echten Jäger aus"

Der Jäger muss hegen und entnehmen, meint Jäger-Präsident Georg Brandl.

"Wiener Zeitung": Die Jagd ist in den Verruf geraten, Politik und Unternehmertum zu verzahnen. Welche Rolle spielt der Jäger Ihrer Ansicht nach in der Gesellschaft?

Georg Brandl: In Wahrheit hat er überhaupt nichts mit Elite zu tun. Ich bin seit Jahrzehnten Jäger und habe viele einfache Angestellte kennengelernt, die jagen gehen. Ansässige Bauern gründen Jagdgesellschaften, um Hasen oder Fasane zu jagen. Es geht nicht immer um die 16-Ender. Die Elite macht nur einen Bruchteil der echten Jäger aus. Die, die sagen "Wir gehen jagen, weil wir uns das leisten können", sind gar keine Jäger, mit denen identifiziere ich mich nicht. Bei denen geht es nur ums Schießen und nachher ins Wirtshaus.

Aber Jagen ist doch tatsächlich nicht billig . . .

Ja, es ist teuer. Oft aber sind die Revierbesitzer die Jäger, und dann entfallen die Kosten. Wer fürs Jagen zahlen muss, zahlt viel. In Rekawinkel in Niederösterreich etwa, wo ich Jagdaufseher war, kosten 180 Hektar pro Jahr 14.000 Euro - das muss man erst einmal verdienen. Und falls man eine knorrige, dicke Trophäe nach Hause nehmen will, zahlt man noch einmal. Ein guter, alter Hirsch, der zehn Jahre oder älter ist, kostet um die 30.000 Euro. Das ist nur etwas für die Reichen.

Wenn nicht um knorrige, dicke
Trophäen - worum geht es Ihnen dann bei der Jagd?


Jagen ist nicht nur das Sammeln von Trophäen allein. Jagen ist Natur erleben. Und es ist notwendig, um das Gleichgewicht der Natur zu halten. So wie der Bauer sät und erntet, muss der Jäger hegen und entnehmen. Aber wie viel er wovon schießen darf, das ist genau festgelegt. Denn was glauben Sie, was los wäre, wenn es zu viel Wild gäbe? Dann würden sich die Bauern beschweren, dass ihnen die Tiere die Karotten wegfressen - ganz zu schweigen von Baum- und Waldschäden. Erinnern Sie sich nur, welcher Aufstand in Wien-Döbling herrschte, als dort die Wildschweine in die Gärten kamen. Erst jetzt, wo sie erlegt werden dürfen, hat sich die Situation beruhigt.

Ist das Sammeln von Trophäen für den echten Jäger, wie Sie ihn nennen, gar nicht wichtig?

Natürlich geh’ ich auch gern auf Trophäenjagd, und auch das Essen danach gehört dazu. Aber ich esse zum Beispiel das meiste, das ich schieße, selbst.

Tragen Sie, wenn Sie auf die Jagd gehen, das typische Jägergewand? Manch einer behauptet, dass das eine elitäre Kleidung darstelle, mit der einst der Adel den besonderen Anlass der Jagd würdigte.

Das ist unsere Berufskleidung, Jäger sind ja "die grüne Gilde". Ursprünglich sollte sie der Tarnung dienen, mittlerweile weiß man aber, dass das Wild nur schwarz-weiß sieht. Wir könnten also auch knallrot gekleidet sein - was sogar besser wäre, um von Kollegen nicht für Wild gehalten zu werden.

Information:

Georg Brandl
Der ehemalige Personalgruppenleiter im Sozialministerium und heutige Pensionist (72) ist seit zehn Jahren Präsident des Bundes österreichischer Jagdvereinigungen, den es seit 87 Jahren gibt. Mit 26 Jahren ging Georg Brandl das erste Mal auf die Jagd, später war er beeideter Jagdaufseher in zwei Revieren, eines davon bei Rekawinkel in Niederösterreich.

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wienerzeitung.at vom 28.03.2012

"Ein normaler Mensch würde nicht jagen"

Interview mit dem Gründer der "Initiative zur Abschaffung der Jagd". Von Wolfgang Zaunbauer.

"Wiener Zeitung": Wieso sind Sie ein Gegner der Jagd?

Christian Nittmann: Ich habe die "Initiative zur Abschaffung der Jagd in Österreich" im Jahr 2005 gegründet, weil ich selbst ein Tier- und Naturfreund bin. Es gibt keinen Grund, der für die Jagd spricht.

Befürworter argumentieren etwa mit Wild- und Waldpflege.

Da wird viel Schindluder getrieben. Im Winter werden die Wildtiere gefüttert, damit man im Sommer sagen kann: "Es gibt zu viele." Außerdem gehen zum Beispiel die Rehe, die sonst am Waldrand leben, aufgrund des Jagddrucks in die Wälder und knabbern da die Jungbäume an. Das ist also ein selbstgeschaffenes Problem. In Italien gibt es einen Naturpark, in dem seit 80 Jahren nicht gejagt wird - dort gibt es keine Überpopulation.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion über Jagd und Korruption?

Nur 1,4 Prozent der Österreicher sind Jagdscheinbesitzer. Nur 5 Prozent davon sind Berufsjäger, die einen Job zu erfüllen haben. Die restlichen 95 Prozent jagen nur der Hetz wegen. Denen macht es Spaß, Herr über Leben und Tod zu sein. Und das sind auch alles Personen, die wirtschaftlich und politisch sehr gut vernetzt sind.

Sehen Sie einen Automatismus zwischen Hobbyjagd und Korruption in Österreich?

Es gibt Studien, die belegen, dass sich Personen, die sozial bessergestellt sind, rücksichtsloser verhalten. Ein gewisses Einkommen verleitet Leute dazu, gewisse Regeln zu ignorieren. So wie Apple-Chef Steve Jobs, der jahrelang ohne Autokennzeichen herumgefahren ist - einfach, weil es ihm egal war.

Das klingt fast so, als seien wohlhabende Jäger schlechte Menschen.

Wer schießt denn ein Tier? Nur 40 Prozent der Tiere sind gleich tot. Die übrigen muss man nachsuchen, "knicken", ihnen also den Hals durchschneiden oder nachschießen, dann muss man das Tier ausweiden. Da sind die Leute bis zu den Ellbogen in den Gedärmen des Tieres. Wer tut so etwas?

Sind Jäger verroht?

Meines Erachtens ja. Der verstorbene Psychoanalytiker Paul Parin sprach von einer sehr schmalen Grenze zwischen Jagd und Mord. Da geht es um die Lust am Töten. Ein normaler Mensch würde das nicht tun.

Information
Der promovierte Handelswissenschafter Christian Nittmann (51) ist Inhaber und Geschäftsführer eines EDV-Unternehmens in Wien und Gründer der "Initiative zur Abschaffung der Jagd in Österreich".
www.abschaffung-der-jagd.at

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wienerzeitung.at vom 28.03.2012

Promi-Event versus Naturerlebnis  

Die Jägerei ist durch den U-Ausschuss in Verruf gekommen - eine Fährtensuche im österreichischen Waidwerk. Eine sehr städtische Annäherung an ein sehr ländliches Thema.

Wien. Eine Erzählung aus Mittelerde hätte denselben Effekt gehabt. Nur wahrscheinlich wäre "Herr der Ringe" mehr Leuten im Untersuchungsausschuss bekannt gewesen. So aber wirkte es tatsächlich wie eine - ziemlich skurrile - Schilderung einer Parallelwelt, als Alfons Mensdorff-Pouilly vergangene Woche den naturfremden Städtern im Hohen Haus den Unterschied zwischen Gatterjagden und jenen in freier Wildbahn erläuterte. Überhaupt gehören Jäger durch die Erkenntnisse des U-Ausschusses und die jüngsten Einladungen für Neo-Jagdschein-Besitzer Günther Platter derzeit zu einer verrufenen und gemobbten Gesellschaftsschicht.

Doch ist die Jagd wirklich jener Sündenpfuhl, in dem bei derben Sprüchen und frischem Blut Geschäfte gemacht werden und das Interesse an naturnaher Nahrungsaufnahme den Dollarzeichen in den Augen der Beteiligten weichen muss? Natürlich nicht, sagen jene, die es wissen müssen. Aber dazu später.

Zunächst einmal Lektion eins im waidmännischen ABC: Den Begriff "Jagdschein" gibt es nicht. Wer in Österreich jagen gehen will, der muss zunächst einmal die Jagdprüfung abgelegen, erklärt Peter Lebersorger, Geschäftsführer des Niederösterreichischen Landesjagdverbands. Müßig zu erwähnen, dass bei ihm gerade die Telefone heiß laufen. An der Försterschule oder in gewissen Lehrgängen an der Universität für Bodenkultur ist die Jagdausbildung integriert. Bei der Prüfung wird die "jagdliche Eignung" festgestellt - neben den Kenntnissen über die Jagd, die Tiere und die Jägersprache gibt es eine Vielzahl anderer Voraussetzungen für den Erhalt einer sogenannten Jagdkarte. Zivildiener bekamen bis vor kurzem nicht nur keinen Job bei der Polizei, sondern auch keine Jagdkarte. Auch muss ein Strafregisterauszug vorgelegt werden; wer den Führerschein wegen Trunksucht verliert, verliert auch seine Jagdkarte. Diese gilt übrigens immer nur für ein Bundesland, will man in einem anderen jagen, so braucht man eine Gastjagdkarte.

Ohne Gelegenheit auch keine Jagd

hierzulande auf die Jagd zu gehen. So hat jedes Revier einen verantwortlichen Jagdleiter, der unter anderem auf die Tagesverfassung der Beteiligten an der Jagdgesellschaft achtet. Wer allerdings einfach zum Jagdleiter geht und ihn fragt, ob er zum Beispiel einen Abschuss kaufen kann, wird wohl ausgelacht. Denn hier scheint das Jagen doch eher eine elitäre Sache - im Sinne einer geschlossenen Gesellschaft - zu sein. Entweder kauft oder pachtet man selbst eine Jagd, was entsprechende monetäre Mittel voraussetzt. Oder man wird von Freunden eingeladen oder kauft sich einen Abschuss. Selbst das setzt jedoch entsprechende Bekanntschaften, die Mitgliedschaft in einem Jagdklub oder bei einem Jagdstammtisch voraus, so Lebersorger. Dies sei eine "ganz normale" Sache: Segelfliegen oder Tennis spielen könne man ja auch nicht, ohne in einem entsprechenden Klub Mitglied zu sein.

Und damit kommen wir endlich zur Frage, ob die Jagd nun wirklich eine aristokratisch-elitäre Geschichte ist. Nein, sagt Lebersorger: "Es gehen alle Leute jagen, vom unselbständig Erwerbstätigen bis hin zum Primararzt." Das kann auch Lukas Stepanek, Bundesobmann des Staatsförstervereins, bestätigen. Er betreut ein Gebiet mit insgesamt 15 Revieren, die von Kleinunternehmern, Bäckern, Optikern und gelegentlich auch wohlhabenden Personen ("aber keine Promis") gepachtet werden. Stepanek geht auch selbst auf die Jagd - als Förster muss er 25 bis 30 Stück Schalenwild im Jahr erlegen. Gerne macht er das nicht: "Ich habe Tiere grundsätzlich sehr gerne und mir tut es auch sehr leid", sagt er. Im Sinne der Waldpflege müsse man aber regulativ eingreifen, um Wildschäden zu vermeiden.

Argumente wie jene der "Initiative zur Abschaffung der Jagd", dass sich der Wildbestand auch ohne Jagd in der Waage hält, weist Stepanek zurück. Durch das milde Klima bestehe auch ohne Fütterung ein Überangebot an Nahrung; zudem hätten etwa Wildschweine keine natürlichen Feinde in Österreich - die Folgen von Wildschäden wären Verkarstungen und Murenabgänge.

Von "Promijagden" hält Stepanek übrigens wenig: "Mensdorffs Lobbying hat mit Jagd herzlich wenig zu tun", sagt er. Denn wer professionell jagen geht, ist "das ganze Jahr im Wald und lebt mit der Natur mit". Der Abschuss sei da nebensächlich. Wer nur auf einen schnellen Abschuss in ein fremdes Revier fährt, sei meist nur an der Trophäe interessiert, nicht aber am Wildbret.

Vor- und Nachteile der bezahlten Abschüsse

Aber Abschüsse hätten auch ihr Positives, räumt Stepanek ein. Denn die Pacht für eine Jagd ist - vor allem in Niederösterreich - mit 7000 bis 14.000 Euro im Jahr recht hoch. Oft würden die Pächter daher jahrelang ihre Tiere hegen und pflegen und sie dann als Abschuss verkaufen, um Verbesserungen im Revier vornehmen zu können. Die Preise für einen Abschuss variieren je nach Tierart und Gewicht des jeweiligen Geweihs. Ein Rothirsch mit einem Zwei-Kilo-Geweih kostet im Burgenland 650 Euro, bei acht Kilo sind es schon 5500 Euro, Rehböcke sind zu ähnlichen Preisen zu haben - allerdings bei einem Zehntel des Geweih-Gewichts.

"Abschüsse kann man nicht von vornherein verurteilen", sagt Lebersorger dazu. Denn wer zu Hause immer nur Hasen jage, würde sich eben auch einmal einen Gamsabschuss kaufen. Und für Menschen ohne eigene Jagd gebe es oft nur die Möglichkeit, für einen Abschuss zu bezahlen.

Verboten sind übrigens Jagden mit Pfeil und Bogen und Hetzjagden, bei denen die Beute mit Pferden zu Tode gehetzt wird. Die häufigsten Jagdarten sind laut Lebersorger die Ansitz- und Pirschjagden. Vor allem bei Letzteren lassen sich wohl kaum lukrative Geschäfte abschließen. "Wenn Sie zu zweit sind und reden, dann haben Sie zwar Ihren Spaß, aber keinen Erfolg", sagt der Jagdverbandsgeschäftsführer.

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wienerzeitung.at vom 27.03.2012

Jäger-Latein  

Was ist die Jagd eigentlich? Ein Sport? Ein Geschäftsmodell? Eine Freizeit-Betätigung für richtige Männer und Ehrgeizlinge jeglichen Geschlechts? Eine Ansammlung von Bambi-Mördern? Wald-Pflege? Egal, von welcher Seite die Jagd betrachtet wird, diskreditiert ist sie derzeit in jedem Fall. Förster müssen immerhin Wild schießen, um das Gleichgewicht mit dem Wald zu erhalten, aber selbst die nennen sich mittlerweile "Natur-Manager".

Nebenerwerbs-Jäger kaufen sich Abschüsse - oder werden eben dazu eingeladen. Und damit beginnt das Problem generell und für die ÖVP im Besonderen. Die Landesjägermeister (die Jagd ist strikt föderal organisiert) sind in den waldreichen Bundesländern ÖVP-Politiker oder ÖVP-nahe Funktionäre. Und so ein Abschuss ist ganz schön teuer. Ein Jagdbetrieb in der Eisenwurzen etwa verkauft den Abschuss einer "Gams Klasse I" (sechs Jahre und älter) ab 2300 Euro netto. Der Tiroler Landeshauptmann Platter hat sich also bei seinen sieben Jagdeinladungen einen Haufen Geld erspart. Wenn er die Jagd mit einer Skitour mit Freunden vergleicht, hinkt der Vergleich doch ziemlich - wenigstens finanziell.

Das eigentliche Problem ist aber ein tiefenpsychologisches. Die Jagd war über Jahrhunderte das Vorrecht der Aristokratie: Die Fürsten jagten. Wer vom Volk jagte, war Wilderer und vogelfrei. Und etliche Politik- und Unternehmensführer glauben - von langjähriger Macht verwöhnt -, dass sie durchaus absolutistisch herrschen können. Zu den Symbolen solcher Macht gehört historisch betrachtet die Jagd. Wer jagt, hat das Sagen. Ein schönes Gefühl.

Bei Mensdorff-Pouilly trifft sogar alles zusammen: Er organisiert und betreibt nicht nur Jagden, er verfügt darüber hinaus auch noch über einen adeligen Stammbaum.

Mittlerweile ist auch Österreich auf dem unaufhaltsamen Marsch zu einer liberalen, demokratischen Gesellschaft. Mit dem Korruptions-Ausschuss ist dieser Marsch beim Machtinstrument Jagd angelangt. Das Zeitalter des Absolutismus geht zu Ende, und mit ihr die Jagd-Gesellschaft. Ein Abschuss wird nie billig sein, aber viele Jäger werden ihn sich künftig selber zahlen müssen - was wiederum deren Zahl reduziert. Aber keine Sorge: Jäger-Latein wird bei politischen Äußerungen und unternehmerischen Misserfolgen auch weiterhin hoch im Kurs stehen . . .

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oe24.at vom 27.03.2012

"Kontakt-Pflege" - Platter ging sieben Mal auf Gratisjagd

ÖVP-Chef Spindelegger verteidigt Platter: "Kein Problem".
Tirol. „Von einem Spitzenpolitiker wird verlangt, dass er gute Verbindungen hat“, sagt Landeschef Günther Platter (VP) am Montag zu ÖSTERREICH und macht klar: „Diese Kontakte werde ich als Landeshauptmann auch in Zukunft pflegen.“ Trotzdem, „das ganze Jagdfieber“ gehe Platter „dermaßen auf die Nerven, dass vorerst keine weiteren Jagdausflüge geplant“ wären.

Unternehmer und Politiker zahlten

Von sieben nachweisbaren Gratisjagden schreibt Publizist Markus Wilhelm auf seinem Portal www.dietiwag.org. Jagden, die ausnahmslos nicht von Platter selbst, sondern von Tiroler Unternehmern oder Politikern bezahlt worden seien.

3.000 Euro

Treffen mit Freunden, notwendige Kontaktpflege mit Entscheidungsträgern oder Freunderlwirtschaft? „Vor allem als Privatmann mit langjährigen und guten Freunden“ sei Platter unterwegs gewesen, Gratis-Abschüsse im Wert von über 3.000 Euro und freie Unterkunft inklusive – unter Freunden selbstverständlich.

Aber auch „mit der einen oder anderen Persönlichkeit, die für unser Land wichtig ist“, war Platter auf der Pirsch. Problematisch: Auch die Geschäftsbesprechungen waren gesponsert. „Wer immer hier was Unanständiges ortet, soll konkrete Beweise auf den Tisch legen“, meint Platter und verteidigt damit jene politische Praxis, die schon ÖVP-Landesrat Christian Switak zum Verhängnis geworden war.

Opposition fordert Neuwahlen

Der Obmann der größten Oppositionspartei im Landtag, LAbg. Fritz Dinkhauser, hat nun Neuwahlen gefordert. "Das, was helfen würde, wäre ein Ehrensalut und der politische Abgang", sagte der Chef des Bürgerforum Tirol - Liste Fritz am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck: "Neuwahlen wären der einzige und anständige Weg der ÖVP."

Dinkhausers Meinung nach sei die ÖVP politisch und personell am Ende, bei der Partei brenne es hinten und vorne. "Die ÖVP macht niemand mehr katholisch, außer der Wähler", fügte er hinzu. Der Liste Fritz-Chef sei von den Vorgängen persönlich betroffen: "Wenn jemand zwischen Joggen und Jagen keinen Unterschied mehr kennt, braucht er keine Büchse, sondern die Bibel." Er selbst wolle sich nicht an der Treibjagd beteiligen.

Rückendeckung von Spindelegger

Unterdessen erhält Platter Rückendeckung von ÖVP-Chef Spindelegger. Er sieht darin überhaupt kein Problem. Es gehe um die Frage, "ob es etwas Kriminelles gegeben hat", er habe nichts davon gehört. Im Übrigen arbeite die ÖVP an einem Verhaltenskodex, der diese Fragen genau kläre, so der VP-Chef.

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orf.at vom 27.03.2012

„Wird anders beurteilt“  

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gerät nun immer mehr in die Kritik - der Anlass: Platter, der im Vorjahr die Jagdprüfung erfolgreich absolviert hatte, ließ sich mehrmals von Geschäftsleuten auf eine Jagd einladen. Platter verteidigt sich vehement - doch mittlerweile kommen auch aus den eigenen Reihen kritische Worte.

Es geht um mindestens sieben Einladungen zur Jagd. Unter den Einladenden waren Balthasar Hauser, Besitzer des „Stanglwirts“ in Going, der Schweizer Fleischgroßhändler Heiner Birrer und der Osttiroler Unternehmer Anton Pletzer. Platter verteidigte sich am Montag in „Tirol heute“: „Eine Jagdeinladung ist überhaupt nichts Anrüchiges. Der Punkt ist, ob jemand einen Vorteil daraus bekommen hat, und das ist nicht der Fall. Wer das behauptet, soll die Fakten auf den Tisch legen.“

Gute Kontakte „auch notwendig“

Zugleich ließ Platter durchblicken, dass er in Zukunft keine Jagdeinladungen mehr annehmen werde. Bereits in der Vorwoche hatte er sich dafür gerechtfertigt, dass er solche Einladungen angenommen hatte: „Das ist so und das ist auch notwendig. Man erwartet sich von einem Landeshauptmann, dass er gute Kontakte hat. Aber es muss auch erlaubt sein, dass ein Landeshauptmann privat mit seinen Freunden wohin geht, und da muss ich mich nicht rechtfertigen“, so Platter.

Doch auch innerhalb der ÖVP - die derzeit im Zuge des Korruptions-U-Ausschusses immer wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit steht - regt sich Unbehagen. Der frühere ÖVP-Chef Erhard Busek spricht es offen aus: Jagdeinladungen seien „immer gefährlich“. Denn das gehe „in Richtung Anfüttern“, so Busek gegenüber dem Ö1-Radio. Er selbst habe es generell immer so gehalten, „dass man sich gegenüber Einladungen immer sehr zurückhaltend benehmen und diese nicht annehmen soll, weil das eine Menge von Missverständnissen erzeugt“.

Zehn Gebote statt „Verhaltenskodex“

Auch dass einige Abschüsse auf Rechnung von Jugendfreunden Platters gegangen seien, ändert nach Ansicht Buseks nichts am Problem: „Wenn man eine politische Funktion hat, ändert sich auch das Verhalten gegenüber Freunden, weil Sie ja nicht verhindern können - was gegenständlich der Fall ist -, dass das anders beurteilt wird.“

Auch andere ÖVP-Funktionäre würden die Tatsache, dass Platter Einladungen nicht nur von Freunden, sondern auch von Personen mit „handfesten Interessen“ annahm, kritisch sehen, so das Ö1-Morgenjournal. Öffentlich wollten sie sich dazu aber nicht äußern. Busek findet das gesamte Krisenmanagement der Volkspartei verbesserungswürdig: „Das sind die falschen Signale. Ich bin auch kritisch gegenüber dem Verhaltenskodex. Für mich gibt es seit den Zehn Geboten einen Verhaltenskodex, der reicht völlig.“

S
pindelegger: „Gehört zum Job“

Vizekanzler und ÖVP-Obmann Michael Spindelegger verwies darüber hinaus einmal mehr auf den „Verhaltenskodex“, den er für seine Partei plant. Der Kodex werde in „politisch-moralischen Fragen“ Antworten geben, und zwar „eindeutig und sauber“, so Spindelegger. Vorliegen soll er im Juni. Platter stärkte er einmal mehr den Rücken. Viele gesellschaftliche Ereignisse gehörten eben zum Job des Landeschefs - „der niederösterreichische Landeshauptmann wird auch einmal ein Glas Wein trinken müssen“, so Spindelegger.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) drängte einmal mehr auf die rasche Vorlage von entsprechenden Gesetzen. Bis zum Sommer müssten Gesetze vorliegen, „die stark genug sind, diese Spielregeln klarzulegen“, sagte er nach dem Ministerrat. Dann gehe er auch davon aus, dass sich jeder auf der richtigen Seite der Gesetze aufhalten werde.

Strache fordert klare Gesetze

Klarere Gesetze gegen Korruption forderte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in der Debatte über die Jagdeinladungen Platters. Hier könnte ein „Graubereich“ betroffen sein. Die Jagd sei „natürlich ein gesellschaftliches Ereignis“. Sollte es aber etwa um Landesaufträge gegangen sein, würde „die Sache zu stinken beginnen“. Er selbst sei oft zur Jagd eingeladen worden, habe das aber nicht angenommen, sagte der FPÖ-Chef am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Die Tiroler Oppositionsparteien reagierten am Dienstag mit heftiger Kritik und dem Wunsch nach mehr Transparenz auf die Jagdeinladungen. Fritz Dinkhauser von der Liste Fritz fordert überhaupt Neuwahlen - mehr dazu in
oesterreich.ORF.at

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diepresse.com vom 24.03.2012

Jäger-Image: "Das Töten ist das große Problem"

Der Wildbiologe Klaus Hackländer von der Boku Wien spricht mit der "Presse am Sonntag" über das schlechte Image der Jagd und über den Jäger als einzig echten Naturschützer.

Wenn man heute über die Jagd spricht, denken die meisten Menschen an Mensdorff-Pouilly oder an seltsame Jagdeinladungen der Telekom.


Die Jagd ist viel mehr als das. Sie wird durch die öffentliche Darstellung in ein schlechtes Licht gerückt. Die Menschen auf dem Land, wo die Jagd noch mehr in die Gesellschaft eingebunden ist, sehen das größere Bild.

Die Öffentlichkeit bekommt jedenfalls den Eindruck, dass die Jagd in erster Linie dazu dient, Geschäfte zu machen.

Ja, das Bild bekommt man derzeit. In der Realität ist das ganz anders. Wir haben 115.000 Jäger in Österreich, das sind nicht nur alles Menschen, die mit der Jagd Ziele verfolgen, die nichts mit der eigentlichen Jagd gemein haben. Die große Mehrheit der Jäger sind die, von denen man nicht in der Zeitung liest. Sie haben eine viel gesellschaftsverträglichere Rolle. Jagen ist eine Freizeitbeschäftigung – die Menschen gehen auf die Jagd, um sich zu entspannen, sich zu erholen, um die Natur zu genießen und natürlich auch, um von der Natur etwas mitzunehmen: ein schönes Erlebnis, eine Trophäe, ein Wildbret.

Gesellschaftsverträglich ist relativ. Die Jäger haben in Österreich nicht das beste Image.

Das stimmt. Das liegt aber natürlich auch daran, wie die Jagd und die Jäger dargestellt werden. Wenn etwas Positives in der Jagd passiert, ist es keine Meldung wert. Wenn sich einer in das Bein schießt, ist das immer eine Geschichte. Die Jagd hat es aber auch verabsäumt, die positiven Seiten deutlicher darzustellen.

Einige Menschen sehen ja keine positiven Seiten der Jagd, sondern beschimpfen Jäger pauschal als Mörder.

Das Töten ist das große Problem. Es gibt ja wenig Hobbys, bei denen getötet wird – den Angelsport einmal ausgenommen. Der Tod gerade von Säugetieren geht vielen Menschen schon nahe. Aber das zeigt das Unverständnis gegenüber der Jagd. Die Kritik kommt häufig von Menschen, die zwar die Natur lieben und sie konsumieren, aber die trotzdem die Zusammenhänge in der Natur nicht verstehen.

Wie sieht für Sie der ideale Jäger aus?

Es gibt drei Bereiche, in denen die Jagd sinnvoll ist: In unserer Kulturlandschaft kann Jagd die Population von Wildtieren regulieren, um Schäden hintanzuhalten. Ein zweiter Punkt ist, dass durch den Einsatz des Jägers für einen gesunden Lebensraum die Biodiversität insgesamt gesteigert wird. Wenn Hase und Fasan einen besseren Lebensraum haben, profitieren davon auch die Kräuter, die Schmetterlinge, die Feldlerche. Das ist ein wesentlicherer Beitrag als ihn sogar ein Naturschutzverband wie der WWF leisten kann: Der schafft Schutzgebiete und damit Inseln. Aber der eigentliche Naturschutz findet auf der Fläche statt. Der dritte Aspekt ist die Tatsache, dass der Jäger ein sehr wertvolles Produkt liefert, das Wildbret. Mehr „Bio“ beim Fleisch geht nicht.

Wenn wir Menschen auf der Straße fragen, sagt die Mehrheit sicher, den Jägern geht es nur um die Trophäe.

Einigen sicher. Die Trophäe wird dann ein Problem, wenn es das Einzige ist, worauf man sich konzentriert. Aber man darf die Trophäe nicht generell verteufeln, sie ist ja kein Siegessymbol mehr, sondern ein Erinnerungsstück an einen schönen Jagdtag. In einem Jägerhaus hängen nicht nur große und imposante Stücke, sondern oft kleine und unbedeutende.

Lebendes Wild hat aber auf jeden Fall mehr Imagepotenzial.

Diese Chance muss die Jagd erkennen, Menschen gehen ja zum Beispiel sehr gern auf Schaufütterungen. Der Jäger ist schließlich auch ein Naturnutzer, der sich für die Natur starkmacht und nicht nur konsumiert. Jäger wollen große, gesunde Biotope, die dem Wild Nahrungsquellen und Versteckmöglichkeiten bieten, und deswegen setzen sie sich für die Natur ein. Das macht der Schwammerlsucher nicht, und das macht auch der Mountainbiker nicht.

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orf.at vom 21.03.2012

Zwei Seeadler im Weinviertel vergiftet

Im Bezirk Gänserndorf sind in den vergangenen Tagen zwei tote Seeadler gefunden worden. Sie dürften vergiftet worden sein. Laut WWF starben im Weinviertel seit 2007 bereits neun Adler Opfer durch Vergiftungen oder illegale Abschüsse.

Untersuchungen des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie in Wien hätten bei beiden Tieren ergeben, dass der Tod durch das Pestizid Carbofuran eintrat. Obwohl das Nervengift seit 2008 verboten sei, gebe es offenbar noch genügend Lagerbestände, um weiterhin illegal Anschläge auf seltene Wildtiere zu verüben, stellte Christian Pichler, Leiter des WWF-Seeadler-Schutzprogramms, fest.

Das violett gefärbte Pestizid Carbofuran verursacht einen extrem qualvollen Tod und ist auch für Haustiere sehr gefährlich. Bevor 2008 ein EU-weites Verbot in Kraft trat, wurde das Gift in der konventionellen Landwirtschaft gegen Schädlinge verwendet.

Ein toter Seeadler wurde bei einem Windschutzgürtel nahe Ringelsdorf (Bezirk Gänserndorf) von einem Spaziergänger gefunden. Er verständigte BirdLife und den Jagdleiter des Reviers. Bei Loidesthal in der Gemeinde Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) entdeckte ein Landwirt auf einem Acker ebenfalls einen verendeten Greifvogel. Beide Tiere waren etwa zwei Jahre alt.

Seeadler zählt zu gefährdeten Arten


Der Seeadler wurde im 19. und 20. Jahrhundert in Europa fast gänzlich ausgerottet. In Österreich gibt es seit 2001 wieder regelmäßig Bruten von Seeadlereltern - derzeit 14 Paare. Insgesamt 159 Seeadler, darunter 85 in Niederösterreich, überwintern bei uns.

Trotz des positiven Trends steht der Seeadler nach wie vor auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Österreichs. Der Brutbestand ist immer noch sehr klein.

Schon mehrere Adler getötet

Eine der Hauptgefahren für seltene Greifvögel ist laut WWF die illegale Verfolgung durch Giftköder und Abschüsse. So wurden seit dem Jahr 2007 im Weinviertel nachweislich vier Seeadler und ein Kaiseradler - die seltenste Adlerart in Österreich - erschossen. Vier weitere Adler - zwei See- und zwei Kaiseradler - wurden vergiftet.

Betroffen reagiert auch die Jägerschaft auf die beiden aktuellen Fälle. „Der Landesjagdverband hat in den letzten Jahren verstärkt Aufklärungsarbeit im Weinviertel geleistet. Leider lassen sich manche Personen dennoch nicht von ihrem illegalen Handwerk abhalten“, sagt Dr. Peter Lebersorger von der Zentralstelle der Landesjagdverbände. Der seltene Greifvogel ist in den Jagdgesetzen als ganzjährig geschont ausgewiesen.

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orf.at vom 21.03.2012

Platter rechtfertigt Jagdeinladungen

Nach Christian Switak (ÖVP) steht jetzt auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) wegen einer Jagdeinladung in der Kritik. Während Platter dies rechtfertigt, fordern Oppositionsparteien und die SPÖ die Offenlegung solcher Einladungen.

Ein Bericht in der ORF Fernsehsendung „Report“ am Dienstagabend lässt einen Tag später in Tirols Politik die Wogen hoch gehen. Gezeigt wurde dort unter anderem Bilder von Landeshauptmann Platter bei der Jagd mit seinem langjährigen Freund und Unternehmer Erwin Bouvier. Beide machen aus dem gemeinsamen Jagdausflug kein Geheimnis, betonen aber gleichzeitig, dass dieser keinen geschäftlichen Hintergrund hatte.

Seine karge Freizeit verbringe Platter gerne mit Freunden bei einer Skitour, Bergtour oder auch bei einem Jagderlebnis. Dass er deshalb von Teilen der Opposition kriminalisiert werde, sei unerhört.

Opposition ortet unzulässige Geschenkannahme


Es mache sehr wohl einen Unterschied, ob ein Politiker mit Freunden auf den Berg geht oder zu einem Abschuss eingeladen wird, kritisiert Gebi Mair von den Tiroler Grünen. Schließlich sei der Wert eines Abschusses beträchtlich.

Auch Gschwentner sieht Jagdeinladungen kritisch

Für Hannes Gschwentner vom Koalitionspartner SPÖ haben Politiker eine besondere Sorgfaltspflicht, wenn es um Einladungen geht - insbesondere dann wenn der Verdacht entstehen könnte, dass durch die Einladung ein Vorteil für den betreffenden entsteht. Er würde sich - wäre er ein Jäger - nicht gratis auf Abschüsse einladen lassen, so Gschwentner.

Transparenz und Offenlegung gefordert

Die Grünen aber auch die SPÖ fordern mehr Transparenz. Jagdeinladungen des Landeshauptmanns und aller Politiker im Landtag sollten offengelegt werden. Für Landeshauptmann Günther Platter geht das zu weit. Es könne nicht sein, dass er sich für seine Freizeitaktivitäten rechtfertigen müsse. Zudem sei es für einen Landeshauptmann wichtig, sich mit bedeutenden Persönlichkeiten zu treffen, um das Land positiv weiterzuentwickeln.

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orf.at vom 21.03.2012

Jäger können Tierschützer aus Wald weisen

Aufsichtsjäger haben künftig die Möglichkeit, bei Treibjagden Tierschützer aus dem Wald zu weisen. Eine Novelle im Jagdgesetz wurde am Dienstag im Landtag beschlossen. Es gehe auch um die Sicherheit der Demonstranten, so die Begründung.

Die Novelle des Jagdgesetzes, die mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP beschlossen wurde, sieht vor, dass Aufsichtsjäger Tierschützer im Zuge einer Treibjagd nicht nur aus dem Wald weisen können, sie dürfen auch deren Identität feststellen und wenn nötig die Polizei einschalten. In Niederösterreich und im Burgenland gibt es bereits eine solche Schutzbestimmung.

Störaktionen von Tierschützern

Die Novelle sei aufgrund einiger Vorfälle in der Vergangenheit notwendig geworden, hieß es von der ÖVP, die den Antrag zur Gesetzesänderung gestellt hatte. Im Spätherbst 2011 wurden von Tierschützern einige Treibjagden in der Steiermark etwa mit aufgespannten Regenschirmen gestört. Nahe Graz wurde zudem ein Tierschutzaktivist vorübergehend festgenommen, nachdem er eine Treibjagd mit der Kamera dokumentieren wollte. Es kam zu einer Auseinandersetzung, bei der der Tierschützer und ein Polizist verletzt wurden - mehr dazu in Tierschützer bei Treibjagd festgenommen.

Als „völlig verfehlt“ bezeichnete der Grüne Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner den Gesetzesentwurf: „Jetzt wird es so dargestellt, also ob Treibjagden unentwegt durch militante Tierschützer gestört werden würden – das stimmt doch überhaupt nicht.“

Auswilderungsfasanenjagd bleibt erlaubt

Die Grünen fordern hingegen eine weitaus umfassendere Novelle des Jagdgesetzes. „Wir wollen eine nachhaltige und naturnahe Jagdwirtschaft unter Berücksichtigung wildtierökologischer Aspekte“, so Schönleitner: „Und darin muss auch ein Verbot der Auswilderungsfasanenjagd enthalten sein. Unter dem Deckmantel der Bestandsstützung würden LKWweise Fasane importiert, um sie dann zu schießen“, argumentierte Schönleitner. Dieser Antrag wurde wurde jedoch vom Landtag abgelehnt.

Die Grünen kritisieren außerdem die Fütterungsintensität und die Gatterhaltung bei Reh- und Rotwild. In Deutschland gebe es bereits länger einen Öko-Jagdverband und auch in Niederösterreich sei kürzlich ein solcher gegründet worden.

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ots.at vom 20.03.2012

Heute will ÖVP-Jägerschaft Tierschutz-Antijagd-Aktionen in der Steiermark verbieten 

Während Tierschutzvereine seit Jahrzehnten auf Verbesserungen des Jagdgesetzes warten, richtet sich die ÖVP-Jägerschaft im Handumdrehen das Gesetz nach eigenen Interessen

Wien (OTS)
- Heute wollen drei Jäger aus der ÖVP, die Landtagsabgeordneten Karl Lackner und DI Odo Wöhry sowie Landesrat Johann Seitinger, dem steirischen Landtag eine Novelle des Jagdgesetzes vorlegen, nach der Tierschutzaktionen gegen die Jagd kriminalisiert werden sollen. Zusätzlich wird das sogenannte Jagdschutzpersonal ein Wegweisungsrecht gegenüber TierschützerInnen erhalten und deren Identität feststellen dürfen. TierschützerInnen, die die illegalen Machenschaften der JägerInnen dokumentieren, um sie anzeigen zu können, sollen auf diese Weise mundtot gemacht werden. Die Jägerschaft schreibt sich also im Handumdrehen selbst Gesetze, wenn es um ihre Interessen geht, verweigert aber nicht nur die öffentliche Diskussion darüber, sondern auch jede Verbesserung des Jagdgesetzes im Sinne des Tierschutzes. So ist es in der Steiermark bis heute erlaubt, eigens für die Jagd gezüchtete Tiere auszusetzen und aus Jux und Tollerei abzuknallen. Wieder einmal hat durch die ÖVP der tierindustrielle Lobbyismus direkten Zugang zu Macht und Gesetzgebung erhalten, kritisiert der VGT.
 
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: "JägerInnen stechen dadurch aus der Allgemeinbevölkerung heraus, dass sie bei der Tötung harmloser Wildtiere, oftmals noch extra dafür gezüchtet und ausgesetzt, Lust verspüren. Normalerweise würde man derartige ZeitgenossInnen in die Psychiatrie einweisen - bei der ÖVP sitzen sie stattdessen im steirischen Landtag! In dieser Partei, deren mutmaßlich kriminelle Machenschaften gerade eben vom parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Korruption aufgedeckt werden, herrscht offensichtlich nur noch der reine Lobbyismus, anständige Personen mit christlich-konservativer Werthaltung, die auch den Tierschutz umfasst, haben nichts mehr zu sagen. Wie soll sich, bitte schön, der Tierschutzgedanke in einem zeitgemäßen Jagdgesetz niederschlagen, wenn die ewiggestrige Jägerschaft als Todfeindin des Tierschutzes selbst an der Gesetzgebung sitzt? So werden Rabenvögel zum Abschuss freigegeben, die Jagd auf Zuchttiere ermöglicht und gleichzeitig der Tierschutz, der die kriminellen und perversen Machenschaften der Jägerschaft aufdeckt, kriminalisiert."
 
Und DDr. Balluch schließt: "Kein Wunder, dass dieser Gesetzesantrag unter Ausschluss der Öffentlichkeit heimlich durchgezogen werden soll. Das ist so üblich, bei Lobbyismus-Gesetzen korrupter Parteien. Fragen wir doch einmal die Öffentlichkeit, auf wessen Seite sie steht. Fragen wir doch die Mehrheit im Land, was sie von der Jagd auf ausgesetzte Zuchttiere hält. Und fragen wir die Menschen, ob sie Tierschutzaktionen gegen die Jagd verboten sehen wollen. Die Antworten sind klar. Der Lobbyismus regiert gegen die Mehrheit im Interesse einer Machtclique um Raiffeisen, Jägerschaft und Tierindustrie. Das ist der gleiche Dunstkreis, aus dem jene Menschen stammen, die bereits die Tierschutzcausa ausgelöst haben. Es wird Zeit, dass diesen Leuten endlich das Handwerk gelegt wird!"

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tt.com vom 18.03.2012

Gesetzesnovelle sorgt für Frieden in Tirols Wäldern  

Wegen des zu hohen Rotwildbestands waren sich Jäger und Förster im Land lange Zeit nicht grün. Das ist vorbei, jetzt ist Entspannung angesagt.

Innsbruck – In den vergangenen Jahren herrschte Ausnahmezustand in den Tiroler Wäldern. Die Forstleute beklagten einen viel zu hohen Rotwildbestand und sahen sich durch ein Gutachten bestätigt. Univ.-Prof. Friedrich Reimoser vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Universität für Veterinärmedizin Wien kam 2009 zum Schluss, dass tatsächlich um 10.000 Stück Rotwild zu viel durch die Reviere streifen (30.000 statt 20.000). Ein harter Abschussplan war die Folge, der manchen Jäger vor eine unlösbare Aufgabe stellte.

In den Vollmondnächten im Jänner und Feber 2012 fand nun eine Doppelzählung statt, um den aktuellen Tierbestand zu erheben. Das Ergebnis stellt Jäger, Förster und auch die Behörde zufrieden. „Wir haben exakt 20.636 Tiere gezählt. Hochgerechnet ergibt das einen aktuellen Bestand von etwas mehr als 25.000 Stück. Das bedeutet, wir haben die Hälfte des Weges bereits zurückgelegt“, stellt LHStv. Anton Steixner den Waidmännern ein gutes Zeugnis aus.

Sein Plan ist nun, in den kommenden beiden Jahren erneut höhere Abschussquoten als die sonst ausreichende jährliche Zuwachsrate von 8000 Stück vorzuschreiben. Steixner: „Wenn es gelingt, in den nächsten beiden Jahren 10.000 Stück Rotwild zu erlegen, haben wir die erwünschte Reduktion 2014 erreicht.“

Weil durch die Doppelzählung genaue Daten vorliegen, wo sich wie viel Wild aufhält, sind jetzt zielgenauere, ehrlichere Abschusspläne möglich. „Früher waren die Vorgaben ungenau, konnten in manchen Revieren gar nicht erfüllt werden, weil sich dort gar nicht so viel Wild aufgehalten hat“, bestätigt der zuständige Landesbeamte, HR Franz Krösbacher. Das sei jetzt anders – und soll auch so bleiben. In der Novelle des neuen Jagdgesetzes, die am Freitag in Begutachtung ging, ist nicht nur die Fortführung der Zählungen enthalten, sondern auch eine alle drei Jahre zwingend erforderliche Gesamtbeurteilung des Rotwildbestands. „So kommen wir im Laufe der Zeit in allen Revieren zu ehrlichen, erfüllbaren Abschussvorschreibungen“, sind Steixner und Krösbacher überzeugt. Die Zählungen sind dabei jeweils eine Art „Gemeinschaftsproduktion“, an der Jäger genauso beteiligt sind wie Grundeigentümer und/oder Forstvertreter.

Die wesentlichste Neuerung im neuen Jagdgesetz ist allerdings, dass der Tiroler Jägerverband Behördenfunktion übernimmt. „Wir geben sehr viel Verantwortung an den Verband ab“, erklärt Steixner, der das auch im Zuge der immer stärker geforderten Entbürokratisierung durchaus positiv bewertet: „Das ist eine Art Verwaltungsreform, weil wir jedes Jahr ein paar tausend Bescheide weniger brauchen.“

Bisher hatte die jeweilige Bezirksjagdbehörde die Abschusspläne erstellt. Künftig sind dafür der Bezirksjägermeister, der Hegemeister und der jeweilige Jagdpächter verantwortlich. Haben sie das Einvernehmen über die Zahl der zu schießenden Tiere hergestellt, ergeht ein Bescheid. Nur in Streitfällen wird auch künftig das Land entscheiden. Klar ist auch, betonen Steixner und Krösbacher unmissverständlich, dass überall dort, wo der Tierbestand dem Gleichgewicht Wald-Wild schadet, die Jäger zur Verantwortung gezogen werden.

Keine wesentlichen Änderungen enthält das neue Gesetz bei den Eigenjagden. „Wir bleiben im Wesentlichen bei den bestehenden Größen, also 300 Hektar bei Eigenjagden und 500 Hektar bei Genossenschaftsjagden“, erklärt Steixner. Einzige Ausnahme: Wenn jemand über Grund im Ausmaß von mehr als 115 Hektar verfügt, gewisse Anforderungen hinsichtlich des Tierbestands (zum Beispiel muss ganzjährig Schalenwild vorhanden sein) erfüllt und bisher keine Eigenjagd angemeldet hat, so kann er das jetzt nachholen. Steixner geht davon aus, dass von den in Frage kommenden rund 40 Grundstücken zwischen 20 und 30 die gestellten Anforderungen erfüllen. „Das bedeutet, dass wir statt derzeit 1260 künftig halt an die 1290 Jagdreviere in Tirol haben werden.“

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nachrichten.at vom 17.03.2012

Aus Angst um Nachwuchs: Jäger aus der Region Wels werben für ihr Hobby

Wels/Wels-Land. „Von Tag zu Tag wird bei uns der Raum für das Wild kleiner. Wir müssen den Wildbestand regulieren, mehr Tiere als früher schießen.“ So beschreibt Bezirksjägermeister Alexander Biringer (61) aus Gunskirchen die Situation der Jagd in den beiden Bezirken.

Dennoch bewegen derzeit ganz andere Probleme die Gemüter der Weidmänner: „Es gibt sehr wenig Nachwuchs“, sagt der Bezirksjägermeister im Gespräch mit der Welser Zeitung, der Regionalausgabe der OÖNachrichten. „Jetzt gibt es eine Werbekampagne an den Landwirtschaftsschulen in Oberösterreich. Die Jugendlichen können bereits mit 17 und nicht erst mit 18 Jahren die Jagdprüfung ablegen.“ Allerdings hält der Gunskirchner Jäger nicht hinter dem Berg: „Die Erfolge bei den Schulen im Zentralraum sind sehr bescheiden – ganz im Gegensatz zu denen im Mühlviertel.“

Einen Grund sieht Biringer im Leistungsdruck unserer Gesellschaft. „Weder der Nebenerwerbs- noch der Vollerwerbslandwirt hat heute noch Zeit, sich der Jagd zu widmen. Das ist nun mal ein intensives Hobby, das man nicht nebenbei oder nur ein bisschen ausüben kann.“

Damit tue sich aber für das Weidwerk ein weiteres Problem auf: „Landwirten ohne Jagdprüfung fehlt das Verständnis für unsere Anliegen. Deren Denken über uns ändert sich. Die Haltung uns gegenüber wird kritischer, besonders von der jungen Generation“, malt Biringer keine rosigen Aussichten.

Von Ausstellung bis Jägerball

Daher gehen die Jäger in die Offensive und rühren auch außerhalb der Schule die Werbetrommel. „Am 3. November 2011 gab es in der Stadthalle die Präsentation ,Gelebte Jagdkultur‘: Es kamen mehr als 800 Besucher zu der erstmals durchgeführten Ausstellung.“ Zum Jubiläum „30 Jahre Jagdhornbläser Bad Wimsbach“ organisieren die musizierenden Jäger mit Franz Kastenhuber an der Spitze im August einen „Bezirksjägerball“.

Tradition hat die Jagdschau „Revier“ bei der Welser Herbstmesse. Sie wird auch heuer durchgeführt. In welchem Ausmaß sich das Weidwerk künftig bei den Herbstmessen präsentiert, wenn diese ab 2014 ohne die Agrartechnik auskommen müssen, ist nach Biringers Angaben noch völlig offen.

Sportler contra Jäger

Auf knapp 50.000 Hektar gibt es in beiden Bezirken 30 Genossenschaftsjagden (davon drei in Wels) und fünf Eigenjagden, die sich alle im Umlandbezirk befinden. Durch die ständige Verbauung werde der Druck auf das Wild immer größer. „Dazu kommt die Freizeitgestaltung der Menschen: Ich sage nur Joggen, Walken und Mountainbiken – sie alle bewegen sich in der Natur, im Lebensraum der Tiere“, sagt Biringer.

Freilich sind Reh, Fasan und Co. anpassungsfähig, dennoch werden die Konflikte mit den Landwirten nicht weniger – Stichwort Wildverbiss. „Wir haben unseren Abschlussplan im vergangenen Jahr erfüllt“, ist Biringer zufrieden. Ob sich das auch positiv auf die Schäden an den jungen Bäumen ausgewirkt hat, wagt der Bezirksjägermeister jetzt noch nicht zu sagen. „Die Begehungen in den Jagdgebieten stehen in den nächsten Tagen an. Behörde, Jäger und Vertreter der Landwirte vergleichen die Entwicklung des Waldes, der für Tiere zugänglich ist, mit jenen Flächen, die eingezäunt sind.

Noch ein Blick auf die Abschusszahlen: Sie stiegen im Vorjahr im Vergleich zu 2010 an: Rehwild 4208 Stück (2010: 3943); Hasen: 2827 (2144); Fasane: 4675 (1897); Waldschnepfen 63 (44); Füchse: 246 (210); Rückgänge gab es bei folgenden Tieren: Wildenten 2159 (2647); Dachse: 69 (85); Steinmader 118 (166).

Die Jagd in Zahlen

5 Jagdhornbläsergruppen gibt es in Wels-Stadt und Wels-Land. Eine Gruppe hat ihre Heimat in der Stadt Wels. Im Umlandbezirk gibt es Jagdhorngruppen in Bad Wimsbach-Neydharting, Gunskirchen, Sipbachzell und Sattledt. Letztere umrahmte Sonntag Nachmittag den Bezirksjägertag in der Welser Stadthalle.

11 Jahre ist Bezirksjägermeister Alexander Biringer bereits in dieser Funktion tätig. Der „Moar z´ Grünbach“ aus Gunskirchen wurde 2001 erstmals gewählt. Eine Periode dauert sechs Jahre. „Ich bin bereits in der Zielgeraden“, sagte der 61-jährige Jäger im Gespräch mit der Welser Zeitung, der Lokalausgabe der OÖNachrichten. Er werde 2013 für eine Kandidatur nicht mehr zur Verfügung stehen. Wer sein Nachfolger wird, ist offiziell noch nicht bekannt.

14 Personen traten 2011 zur Jagdprüfung an. Konkret waren es im Hoheitsgebiet des Magistrates Wels vier Männer. Im Revier der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land zielten zwölf Herren und zwei Frauen auf die Prüfung – und sie alle bestanden. Bezirksjägermeister Alexander Biringer lobt die Frauen: „Dass eine Frau bei der Jagdprüfung durchfällt, gibt es fast gar nicht. Sie sind perfekt auf die Prüfung vorbereitet.“

800 Besucher kamen Anfang November 2011 zur Ausstellung „Gelebte Jagdkultur“ in die Welser Stadthalle. Biringer ist mit der Premiere zufrieden, soll sich doch das Weidwerk künftig mehr als bisher öffentlich präsentieren.

978 Jagdkarten wurden 2011 in Wels-Stadt und Wels-Land gelöst. Es gibt in den beiden Bezirken aber mehr Jäger, denn nicht alle lösen jedes Jahr eine Jagdkarte. Die Zahl der Jägerinnen wird in Wels nicht separat erfasst.
Biringer sagt: „Der Frauenanteil ist bei uns sehr gering.“

Ehrungen

Beim Bezirksjägertag am Sonntagnachmittag wurden auch mehrere Jäger vor den Vorhang gebeten. Heinz Freimüller (Buchkirchen, 131,6 Punkte) erhielt die „Goldene Rehbocktrophäe“ für den besten im Bezirk Wels-Land erlegten Rehbock; die Silberne Trophäe ging an Johann Hubinger (Steinerkirchen, 129); die Bronzene nahm Martin Rohrer (Gunskirchen, 115,6) in Empfang.Geehrt wurden auch langjährige Weidmänner: Leopold Eder (Holzhausen, 60 Jahre).

Den „Goldenen Bruch“ für 50 Jahre erhielten Helmut Dickinger (Bad Wimsbach), Josef Kraxberger (Pichl), Alois Grillmair, Johann Mauhart sen., Josef Zauner, Johann Gutbrunner (alle Sipbachzell), Alois Holzinger (Thalheim), Franz Weiss sen., Ernst Putz (beide Wels-Puchberg) und Franz Sperrer (Steinerkirchen).

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orf.at vom 16.03.2012

Organisation von „strategischen Events“

Mit Spannung ist der Auftritt von Michael Fischer, beurlaubter Public-Affairs-Manager der Telekom Austria (TA) und ehemaliger ÖVP-Organisationsreferent, vor dem Korruptionsuntersuchungsausschuss erwartet worden. Bei den entscheidenden Aussagen entschlug er sich am Donnerstag zwar der Aussage, doch zeichnete er ein Sittenbild der Vernetzung von Wirtschaft und Politik in Österreich.

Vor allem Jagden und Stammtische dürften bei dieser Vernetzung eine wesentliche Rolle spielen. Fischer bestätigte zwar im Magazin „News“ veröffentlichte Mails mit Wünschen von Politikern an die TA. Als Beschuldigter entschlug er sich aber der Aussage zur Frage nach finanziellen Wünschen, die von SPÖ, Grünen, BZÖ und FPÖ an ihn herangetragen worden seien. Er habe keine Akteneinsicht gehabt und kenne daher die Details nicht, begründete Fischer seine Entschlagung.

„Was tun wir, damit uns nichts passiert?“

Den Vorwurf des BZÖ-Abgeordneten Stefan Petzner, dass sich Beschuldigte in der Causa TA im Rahmen des Niederösterreicher-Stammtisches, bei dem Fischer Obmann ist, absprechen würden, wies Fischer zurück. Petzner zitierte einen Teilnehmer des letzten Stammtisches Anfang März, dass das einzige Thema gewesen sei, „was tun wir, damit uns nichts passiert“. Das dementierte Fischer vehement: „Die Gespräche, die Sie suggeriert haben, haben dort nicht stattgefunden.“

Er sei aber - im Auftrag des früheren TA-Vorstands Gernot Schieszler - zuständig gewesen für die Organisation von Jagden und in Kooperation mit Schieszler für die Erstellung der Einladungslisten, berichtete der „Standard“. Fischer betonte, dass er in der TA ein breites Arbeitsspektrum habe und er „Schnittstelle zu allen anderen Parteien und zu Interessenvertretern“ gewesen sei. Dazu gehörte eben auch die Organisation von strategischen Events auf Wunsch von Vorständen.

Jagdausflug nach Schottland

Er sei auch als „Betreuer“ bei einem TA-Jagdausflug auf das Schloss des Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly in Schottland dabei gewesen, so Fischer. Die TA habe diese Jagd bezahlt. Der Flug kostete rund 22.000 Euro und wurde von Hochegger im Auftrag der TA übernommen.

„Ich nehme an, dass sich meine Erfahrung und mein politisches Netzwerk positiv ausgewirkt haben“, sagte Fischer im Rahmen seiner Aussage im Hinblick auf seinen Posten als Public-Affairs-Manager bei der TA. Bei dem Jagdstammtisch seien jedes Mal 100 bis 120 Teilnehmer dabei gewesen. Auch TA-Aufsichtsrat Franz Geiger habe „hin und wieder“ teilgenommen. Er sei eben auch ein Jäger. Auch ÖIAG-Chef Markus Beyrer und Casinos-Austria-Chef Karl Stoss sind Mitglieder des Stammtisches.

Geld für SV Sierning?

Petzner warf Fischer zudem vor, er habe für ÖVP-Interessen in der TA regelmäßig Geld aufgestellt. So zeige die Unterstützung des SV Sierning, Fußballklub der Heimatgemeinde von Ex-Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP), wie „dieses ÖVP-Netzwerk in der Telekom“ funktioniert habe. Zwei Rechnungen von in Summe über 40.000 Euro über die Valora Hocheggers „zu Handen von Michael Fischer“ präsentierte Petzner im U-Ausschuss.

„Der Fußballverein braucht a Geld, man bestellt’s beim Fischer in der Telekom“, meinte Petzner. Fischer wies die Vorwürfe zurück. Die TA habe viele Sportvereine gesponsert

Drohung aus Innenministerium?

Thematisiert wurde auch eine angebliche Drohung des Kabinettschefs von ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Michael Kloibmüller, gegenüber TA-Managern, sollte die TA weiterhin die Rolle Mensdorff-Pouillys und des Lobbyisten Peter Hochegger aktiv beleuchten. Fischer meinte, er habe Kloibmüller darauf angesprochen. Dieser habe gesagt, die Kommunikation der TA habe Verärgerung bzw. Verunsicherung mit sich gebracht, weil sich ein 400-Seiten-Bericht der TA teilweise in den Medien wiedergefunden habe.

Unter den Fraktionsführern des U-Ausschusses wurde insbesondere von Walter Rosenkranz (FPÖ) und Peter Pilz (Grüne) gefordert, Hausdurchsuchungen bei der TA durchzuführen. Es sei ein „Skandal der Extraklasse“, was die TA mache, so Rosenkranz.

Vorwürfe innerhalb des Ausschusses

Abseits der Befragungen rund um die TA-Affäre waren die Abgeordneten am Donnerstag im U-Ausschuss auch stark mit sich selbst beschäftigt. Neben den Vorwürfen gegen ÖVP-Fraktionsführer Werner Amon brachte Petzner Anschuldigungen gegen Pilz aufs Tapet. Dieser werde als Beschuldigter in der Causa Novomatic geführt - ohne Auslieferungsantrag. Petzner ortete eine Umgehung der Immunität, stellte aber auch die Frage, ob Pilz noch tragbar sei.

Der grüne Politiker reagierte gelassen, handle es sich dabei doch um eine Privatklage wegen Verleumdung von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Das sei für ihn kein Grund nachzudenken, ob er in diesem Ausschuss weiterarbeiten könne.

TA-Geld für ÖVP-Wahlkampf?

Etwas mehr Licht in die Verwicklungen rund um Parteienfinanzierung konnte am Donnerstag die Prokuristin und Miteigentümerin der Werbeagentur White House, Gabriela Stimpfl-Abele (ehemals Ullmann), bringen. Sie bestätigte, dass die Valora von Hochegger den von ihrer Agentur durchgeführten Jugendwahlkampf der ÖVP im Jahr 2008 gezahlt habe. Sie habe aber nicht gewusst, dass dafür TA-Gelder verwendet wurden, beteuerte Stimpfl-Abele, sondern sie sei von einem Vertragsverhältnis der Valora mit der ÖVP ausgegangen.

White House hatte der Valora eine Rechnung über 96.000 Euro für „Kreativleistungen“ und anderes gelegt. Von einer „Scheinrechnung“ wollte Stimpfl-Abele heute trotz mehrfacher Vorhalte von Abgeordneten jedoch nicht sprechen. Ursprünglich hatte White House der ÖVP bereits 15 Rechnungen über insgesamt rund 62.000 Euro gelegt. Dann habe aber „jemand in der Bundes-ÖVP“ den Auftrag gegeben, dass eine Gesamtrechnung über 96.000 Euro an die Valora zu legen sei. „Ich habe die Rechnung auf Wunsch der ÖVP geändert“, sagte sie. Heute wisse sie nicht mehr, wer in der ÖVP ihr diesen Auftrag gegeben habe.

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tt.com vom 16.03.2012

Katzen im Burgenland angeschossen: Tierschutzverein setzt Prämie aus  

Katzen gefunden worden. Ein Tierschützverein setzte eine Prämie aus.

Eisenstadt - Nachdem im Burgenländischen Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) in den vergangenen Wochen drei Katzen mit einer Schrotflinte angeschossen und dadurch schwer verletzt wurden, hat nun der Verein Pfotenhilfe eine Ergreiferprämie ausgesetzt. „Für den entscheidenden Hinweis gibt es 500 Euro“, so eine Sprecherin am Freitag zur APA. Damit wolle man „diesem Wahnsinn“ ein Ende bereiten, hieß es in einer Aussendung.
Hinweise werden an jeder Polizeidienststelle und vom Verein entgegengenommen.

In der Gemeinde waren drei angeschossene Tiere innerhalb des für die Jagd von streunenden Haustieren verbotenen Radius gefunden worden. Laut Polizei sei jedoch unklar, ob die Flinte auch dort auf die Katzen gerichtet wurde, oder ob die Tiere erst nach der Tat dorthin gebracht wurden. Die Erhebungen laufen.

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orf.at vom 13.03.2012

Tierquäler schießt auf Katzen

Es ist der Albtraum eines jeden Katzenbesitzers: Das Tier wird beim Streunen von einem Tierquäler angeschossen und schwer verletzt. Schon zwei derartige Fälle innerhalb kurzer Zeit haben sich in Müllendorf ereignet, von drei weiteren Katzen fehlt jede Spur.

Eine Warnung vor dem unbekannten Tierquäler hängt bereits vor dem Gemeindeamt in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Immer wieder sind in den letzten Wochen Katzen verschwunden oder schwer verletzt aufgetaucht, angeschossen mit einer Schrotflinte.

Von zehn Schrotkugeln getroffen

Kater Schurli hat noch Glück gehabt - fast 1.500 Euro haben seine Besitzer in der Tierklinik für seine Behandlung bezahlt. „Das Auge war kaputt. Es waren circa zehn Schrotkörner, wie sich beim Röntgen herausgestellt hat. Es waren die beiden Oberschenkel durchschossen und ein gesplitterter, offener Bruch“, sagt Katzenbesitzer Alfred Wiedemann.

„Der ganze Körper war durchsiebt“

Zuletzt ist am Montag vor einer Woche der sieben Jahre alte Kater der Nachbarn dem Tierquäler zum Opfer gefallen. Schwer verwundet hat er sich noch nach Hause schleppen können, sagt die Anrainerin Eva Scheibstock. „Die Knochen waren komplett zersplittert. Im Brustkorb steckten Kugeln durch die zwei Lungendurchschüsse. Es waren Kugeln im Kopf. Es war quasi der ganze Körper durchsiebt“, so Scheibstock.

Unmittelbar neben Wohngebiet

Besonders beunruhigend für die Anrainer ist der Umstand, dass auf die Katzen offenbar in unmittelbarer Nähe, innerhalb der 200 Meter Grenze zum Wohngebiet geschossen wurde, in der laut burgenländischem Jagdgesetz nicht auf streunende Haustiere geschossen werden darf. Die Katzenbesitzer haben gegen den unbekannten Tierquäler bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Laut Beamten der zuständigen Dienststelle heißt es, dass die Ermittlungen laufen.

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orf.at vom 10.03.2012

„Tatort Wald“ erzürnt die Jäger

Für viel Wirbel bei Waldbesitzern und Jägern sorgt momentan das Buch „Tatort Wald“ von Georg Meister. Selbst 40 Jahre lang Förster, wirft er besonders den Jägern vor, den Wald zu einer unkontrollierten Spielwiese für ihr Hobby verkommen zu lassen.

Die Jäger haben keine Ahnung vom Reh, haben es meist nur auf üppige Trophäen abgesehen und lassen den Wald zu einem artenarmen Holzacker verkommen. Das behauptet zumindest der Förster und Begründer des Nationalparks Berchtesgaden, Georg Meister, in seinem Buch „Tatort Wald“. Aber so schnell lässt sich die oberösterreichische Jägerschaft nicht zum Täter machen - und schießt scharf zurück.

„Täter sind Förster und Jäger“

Meister sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Es ist ein Tatort, weil der junge Wald nicht mehr so aufwachsen kann wie er von Natur aus wäre. Was mit dem jungen Wald passiert, ist Waldtod. Die Täter sind einerseits die Förster, weil sie über viele Jahrzehnte zugelassen haben, dass diese Dinge beschönigt oder nicht bekannt werden. Und es sind andererseits die Jäger, die wegen einiger Kilo Horn an ihren Wänden nicht zulassen, dass ein naturnaher und stabiler Wald aufwachsen kann.“

„Natürliche Pflanzenvielfalt stirbt“

Durch den Überbesatz an Wild stirbt laut dem langgedienten Förster Meister, selbst einst Jäger, die natürliche Pflanzenvielfalt. Außerdem verkomme der Wald zu Fichtenplantagen, weil dieser Baum den meisten Profit bringt. Bei den Jägern sei die Sichtweise „Wild vor Wald“ überhaupt der Untergang naturnaher Mischwälder.

Jäger sind verärgert

Die heimische Jägerschaft, allen voran Landesjägermeister Sepp Brandmayr, lässt solche Aussagen aber nicht auf sich sitzen: „Diese Vorwürfe kennen wir, sie sind eindeutig falsch. Wir Jäger wissen ganz genau, dass wir einen guten Waldbestand brauchen, und unser Grundsatz ist immer Wald vor Wild, aber es muss Wild geben und es muss einen Wald geben. Wir in Oberösterreich haben eigentlich dieses Thema sehr gut im Griff.“

Das Buch „Tatort Wald“ sorgt auf jeden Fall für ziemlich viel Gesprächsstoff bei den Förstern und Jägern und wird in der deutschen Presse als „grüner Krimi“ beschrieben.


Anm.d.Red.: Dieses Buch findet sich auch unter unserem Link "Literatur":
www.Abschaffung-der-Jagd.at

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krone.at vom 07.03.2012

Toter Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern entdeckt

Bleivergiftung - Im Nationalpark Hohe Tauern hat das internationale Projekt zur Wiederansiedlung der Bartgeier einen herben Dämpfer erlitten: Ein im Jahr 1991 ausgewildertes Weibchen ist an Blei verendet, das es als Rückstand aus Jagdmunition im Aas aufgenommen hatte. Pilotprojekte mit bleifreier Munition laufen zwar bereits, zufrieden ist die Jägerschaft damit allerdings nicht, wie der Salzburger Landesjägermeister Josef Eder am Mittwoch sagte.

Bereits Ende Jänner wurde "Nicola" im Raum Kals in Osttirol tot aufgefunden, Anfang dieser Woche traf nun das Ergebnis der medizinischen Untersuchung ein. "Die erhobenen Befunde sprechen für eine Bleivergiftung. Die Aufnahme von Blei führt beim Greifvogel zu einer Beeinträchtigung der Blutbildung und einer Schädigung des Nervensystems", heißt es im Gutachten. In der Leber wurden demnach knapp 26 mg/kg und in der Niere 32 mg/kg nachgewiesen, wie bekannt gegeben wurde.

Tödlicher Unterschied zum Menschen

"Durch konventionelle Bleigeschoße verbleibt je nach Treffer am Wildkörper eine mehr oder weniger starke Kontaminierung mit Blei", ist für Nationalparkdirektor Wolfgang Urban klar, wie das Schwermetall in die Nahrungskette gelangte. Und selbst der Landesjägermeister räumt ein: "Im Unterschied zum Menschen wird im Magen der Greifvögel das Blei durch die Magensäure zersetzt und aufgenommen."

Laut Urban wurden schon 2006 bei einem Bartgeier und 2011 bei drei Gänsegeiern Bleivergiftungen diagnostiziert. Die Dunkelziffer sei extrem hoch. Und auch die Direktorin des Salzburger Zoos, Sabine Grebner, berichtet, dass immer wieder geschwächte große Greifvögel mit erhöhten Bleiwerten im Zoo abgegeben werden.

Im Nationalpark wird nur mehr bleifrei geschossen

Die Salzburger Nationalparkreferentin, Landesrätin Tina Widmann, hat daher für die nationalparkeigenen Forschungsreviere Habachtal und Anlauftal die Umstellung auf bleifreie Munition angeordnet. Seit Jahresanfang 2012 wird dort bleifrei geschossen.

"Unsere Berufsjäger werden nun genaue Aufzeichnungen hinsichtlich Ballistik, Schäden an den Gewehrläufen, Nachsuchen, Wildbret- Zerstörung, etc. führen. Ich sehe diese exakten Aufzeichnungen als eine große Hilfe für ein Umdenken beim Munitionsgebrauch", sagte die Landesrätin.

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krone.at vom 05.03.2012

Dumm gelaufen

Hörner von Nashörnern – Liebhaber zahlen ein Heidengeld dafür, angeblich fast 80.000 Euro. Allerdings sicher nicht für jene Hörner, die Einbrecher in der Nacht auf Sonntag aus einem obersteirischen Gasthaus mitgehen haben lassen. Pech für sie: Im Gegensatz zur Beute, die Unbekannte im vergangenen November im Dorotheum gemacht hatten, waren die Objekte beim Coup in der Steiermark nur Attrappen.

"Wer ein Jäger ist, der beherrscht auch Jägerlatein" – so erklärt der 55- jährige Gastwirt Hans Tavolato aus Weißkirchen, warum er den Besuchern des Trophäenzimmers stets einen Nashornkopf gezeigt und ihnen vorgeschwindelt hatte, das Tier vor 20 Jahren in Südafrika erlegt zu haben. Das glaubten offenbar auch die Täter, die Polizei geht von zwei oder drei Personen aus.

Fakt ist: Sie montierten den rund 100 Kilogramm schweren Rhino- Kopf im Schutz der Nacht ab, entfernten außerhalb des Ortes die Hörner und entledigten sich des restlichen Kopfes. Dort fanden ihn Montag früh spielende Kinder.

Als die Polizei am Montag bei Gastwirt Tavolato vorstellig wurde und über Auffindung und Bergung des enthörnten Kopfes informierte, konnte sich der Gastronom das Lachen nicht verkneifen. Er werde mit dem Präparator reden, ob sich eine Reparatur auszahle und dann entscheiden, ob er die Trophäe wieder aufhänge.

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oe24.at vom 04.03.2012

Einbrecher stahlen Nashorn-Kopf aus Gasthaus

120-Kilo-Trophäe: Steirische Polizei vermutet organisierte Horn-Jäger.

Aus einem Gasthaus in Weißkirchen (Bezirk Murtal) haben unbekannte Einbrecher in der Nacht auf Sonntag einen Nashornkopf gestohlen. Der Gastwirt Hans-Peter Tavolato (55), ein passionierter Jäger auch von Großwild, hatte die 120 Kilogramm schwere Trophäe neben anderen Beutestücken in einem eigenen Trophäenraum montiert gehabt. Tavolato hatte das Nashorn selbst vor 20 Jahren in Afrika geschossen. Der Nashornkopf samt Hörnern hat einen Wert von rund 4.000 Euro.

Die Polizei vermutet, dass es sich um eine organisierte Bande handelt, zumal gezielt nur der Nashornkopf gestohlen wurde. Zu zweit oder dritt müssen die Einbrecher die Trophäe abmontiert und in einem größeren Fahrzeug abtransportiert haben. Im Ort waren davor englisch sprechende Personen in einem Van mit deutschen Kennzeichen beobachtet worden, hieß es von der örtlichen Polizeiinspektion.

Aus Wien und aus Deutschland waren in den vergangenen Monaten wiederholt Nashorn-Hörnerdiebstähle gemeldet worden. Der Umweltschutzorganisation WWF zufolge werden in Vietnam für 100 Gramm gemahlenes Horn bis zu 2.000 Euro gezahlt. Das Pulver gilt dort als begehrtes Potenz- und Heilmittel, etwa gegen Krebs, Malaria oder Epilepsie

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nachrichten.at vom 02.03.2012

Leserbrief zu: Rabenkrähen sind für Jäger ein Problem: „Bedrohen andere Tiere“

Schon wieder ein Jägergschichtl

Es war schon immer so, dass eine Tierart eine andere bedroht. Das ist nichs Neues. Lediglich die Jägerschaft meint, dass sie als Regulator eingreifen muss. Dabei schaffen sie es konsequent wissenschaftliche Erkenntnisse, die im Widerspruch zu ihren Absichten (Lust am Töten?) stehen, zu ignorieren.

Der anerkannte Ökologie- und Evolutionsbiologe Prof. Dr. Josef Reichholf von der Zoologischen Staatssammlung München hat schon mehrfach nachgewiesen, dass die Bejagung von Rabenkrähen kontraproduktiv ist und zu einer Bestandserhöhung führt. Selbst ein Totalabschuß im Saarland hat zu keiner Verbesserung des Niederwildes geführt. Wozu dann jagen?!

von Freundlich (2)

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nachrichten.at vom 02.03.2012

Rabenkrähen sind für Jäger ein Problem: „Bedrohen andere Tiere“

LINZ. Seit dem EU-Beitritt entwickeln sich Rabenkrähen für Jäger immer mehr zum Problem. Sie können nicht mehr effektiv gejagt werden und bedrohen andere Tierarten.

Das Thema Krähen ist bei den Jägern in den Bezirken Linz und Linz-Land ein heiß diskutiertes. Die Tiere dürfen nur mit Gewehr gejagt werden.
Bezirksjägermeister-Stellvertreter Peter Kraushofer: „Wir können sie so nicht mehr wirklich in den Griff bekommen.“ In den letzten Jahren sei der Bestand der Rabenkrähen „dramatisch mehr geworden“.

Die EU stuft diese Krähenart als Singvogel ein, daher ist der Einsatz von Fallen verboten. „Zoologisch ist es ja richtig, aber wir sind jetzt sehr eingeschränkt“, sagt der Leondinger. 1630 Rabenkrähen konnten 2011 geschossen werden, aus Sicht der Jäger zu wenig. Eine Lösung sei derzeit nicht absehbar, sagt Kraushofer.

Die Krähen bedrohen andere Tierarten, vor allem Vögel. „Die Krähen fressen die Eier der Fasane, pro Tier sind das 50 bis 60“, erklärt der Jäger. Diese Krähen hätten zudem keine natürlichen Feinde. „Sie werden nicht durch Raubtiere oder Unfälle reduziert, dadurch entsteht ein gewisses Ungleichgewicht.“

Weiteres Augenmerk legen die Jäger auf Füchse und Wildschweine. Bei beiden Tierarten habe es 2011 keine großen Probleme gegeben. „Wir schauen nur, dass nicht zu viele da sind, das haben wir gut im Griff“, sagt Kraushofer.

Beim Bezirksjägertag in St. Marien wurde auch ein weiterer interessanter Punkt diskutiert. Die zunehmende Verschmelzung der Lebensräume von Mensch und Tier werde genau beobachtet. „Rehe, Füchse, Marder und Fasane gibt es auch in Linz“, merkt Kraushofer an. Wenn genug Nahrung vorhanden sei, würden die Tiere sehr gerne in der Stadt leben.

Probleme bereiten lediglich die Marder, sagt Kraushofer. „Wir bekommen laufend Anrufe, dass wir Autos vor den Mardern retten sollen“, sagt er und lacht. „Aber in der Stadt dürfen wir nicht jagen, da können wir also nichts tun.“

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wirtschaftsblatt.at vom 28.02.2012

"Wesentlichste Unterlagen zu Mensdorff-Pouilly fehlen"

U-Ausschuss. Der U-Ausschuss fordert die Steuerakte des Lobbyisten Mensdorff-Pouilly ab dem Jahr 2008 ein

Wien. Für gehörigen Wirbel sorgten gestern zu Beginn des parlamentarischen Korruptions-U-Ausschusses die Schwärzungen in den Steuerakten des Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly. Für die Abgeordneten aller Fraktionen ist die Unkenntlichmachung wesentlicher Teile von dessen Steuerunterlagen aus den Jahren 2000 bis 2007 "völlig unakzeptabel". ÖVP-Fraktionsführer Werner Amon bezeichnet die Vorgangsweise des Finanzamtes Eisenstadt als "sehr eigenartig", SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim sieht dadurch "das Kontrollsystem Parlament - Verwaltung auf den Kopf gestellt". Der Grüne Peter Pilz kritisierte, dass überhaupt die wesentlichsten Unterlagen zu Mensdorff-Pouilly fehlen würden: "Alles ab dem Jahr 2008 fehlt - und das ist der Zeitraum, in den die Zahlungen für die Tetron-Vergabe fallen". Bei Scheinrechnungen für das Tarnprojekt Alpha, zum angeblichen Versuch, einen slowakischen Mobilfunker zu kaufen, sowie der umstrittenen Treibjagd, an der ÖIAG-Chef Markus Beyrer teilgenommen habe, gehe es um "eine Gesamtsumme von 1,2 bis 1,3 Millionen €". Motorola legte für dasselbe Projekt noch einmal 2,2 Millionen €für Mensdorff-Pouilly drauf - zur "Verteilung an Entscheidungsträger", so Pilz.

Keine Betriebsprüfung

Auch sei unklar, ob alle fünf Geldfluss-Kanäle zum Lobbyisten - die österreichische MPA Handelsgesellschaft, zwei Budapester Ableger, Mensdorff-Pouilly selbst und sein Bruder - erfasst worden seien. "Auch die Abrechnung für 2007 liegt nicht vor, lediglich eine Vorschau für Consulting-Tätigkeit für dieses Jahr", sagt Pilz, der es zudem "total unüblich findet, dass es beim Lobbyisten seit Jahren keine Betriebsprüfung mehr gegeben hat: "Obwohl laufend über mögliche Ungereimtheiten berichtet wurde, fand die letzte Betriebsprüfung bei Mensdorff-Pouilly 2006 statt". Pilz glaubt an Schwärzungen in "vorauseilendem Gehorsam", da "Mensdorff-Pouilly im Burgenland ein Riese" sei.

BZÖ-Mandatar Stefan Petzner präsentierte Fotos und Namenslisten von Jagden Mensdorff-Pouillys in Österreich und Schottland, an denen unter anderen ÖVP-Vertreter wie Philip Ita und Michael Fischer oder auch Julius Meinl teilnahmen.

Finanzministerin Maria Fekter sagte indes, dass sie die Schwärzungen der Akten noch einmal durch Beamte des Finanzministeriums prüfen lassen wolle. Trotz des "Schutzes von Dritten", habe sie die verantwortlichen Beamten im Vorfeld des U-Ausschusses darauf aufmerksam gemacht, dass "im Zweifel" die Akten zu übermitteln seien. Verantwortlich für die jeweilige Übermittlung seien die jeweiligen Finanzamtsvorstände, so die Ministerin. Das Finanzamt Eisenstadt wollte sich auf Anfrage nicht äußern und verwies auf die Pressestelle des Ministeriums.

SPÖ-Mandatar Jarolim lehnt eine neuerliche Prüfung der Schwärzungen durch das Ministerium ab; die Unterlagen müssten umgehend ungeschwärzt ans Parlament übermittelt werden. Er habe den Eindruck, dass das Unkenntlichmachen bestimmter Steueraktteile mit Absicht erfolgt sein könnte. Jarolim: "Mensdorff-Pouilly hat seine zweifelhaften Erfolge seinem extremen Netzwerk zu verdanken. Möglicherweise stört es nun die Personen oder ihnen Nahestehende, dass dessen System transparent wird".

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derstandard.at vom 26.02.2012

"Als Politiker soll man auch im eigenen Land auf die Jagd gehen dürfen"  

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sieht Jagen als "gute Verbindung"

Innsbruck - "Mit jemandem auf die Jagd zu gehen oder auf einen Berg darf nicht automatisch kriminalisiert werden. Damit muss Schluss sein", sagte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" (Sonntagsausgabe). Er nahm damit zu den nach Jagdeinladungen laut gewordenen Korruptionsvorwürfen und letztlich dem Rücktritt von Finanzlandesrat Christian Switak (ÖVP) vom Freitag Stellung. Von einem Spitzenpolitiker werde verlangt, dass er gute Verbindungen hat. "Da geht es nicht um persönliche Vorteilnahme oder Begünstigungen für Unternehmer, sondern um den Wirtschaftsstandort Tirol", so Platter.

Platter gab zu, dass die Optik rund um Switak "nicht ideal" gewesen sei. Allerdings habe dieser die Konsequenzen gezogen. "Aber man muss endlich aufhören, Politiker zu kriminalisieren", forderte er in dem Blatt, "als Politiker soll man auch im eigenen Land auf die Jagd gehen dürfen. Wenn ein Politiker heute in ein Café geht, muss er sich schon die Frage gefallen lassen, wer den Kaffee bezahlt hat."

Auf die Frage, ob Platter nicht schon nach der Wohnungsaffäre - Switak hatte in einem Appartement des Zillertaler Seilbahnbetreibers Heinz Schultz residiert - im vergangenen Dezember ein Machtwort hätte sprechen sollen, meinte der Landeshauptmann: "Switak hat selbst gesagt, dass er im Nachhinein einiges anders gemacht hätte. Er hat aber auch nicht das alles gemacht, was ihm vorgeworfen wird. Hier handelt es sich um Anschüttungen, die nicht bewiesen sind. Deshalb habe ich keinen Grund gesehen, Switak den Rücktritt nahezulegen. Es war seine Entscheidung."

Weitere personelle Veränderungen schloss der Landeschef allerdings aus. "Nein, sonst hätte ich im Zusammenhang mit Switaks Rückzug gleich eine große Regierungsumbildung gemacht. Das war nie angedacht", wurde er in der "TT" zitiert.

Eine unter anderem in dieser Causa laut gewordene Regelung des Parteienfinanzierungsgesetzes werde "in Tirol noch vor der Wahl getan, sollte der Bund heuer kein Gesetz beschließen". Platters Aussage nach solle der Anfütterungsparagraf "selbstverständlich klar geregelt" sein. "Aber es macht keinen Sinn, dass es in Österreich neun Regelungen gibt. Deshalb bin ich froh, dass die Bundesregierung auch eine Entscheidung über die Parteienfinanzierung treffen möchte", erklärte er.

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derstandard.at vom 25.02.2012

Die Jagd auf den König der Tiere

Jagdreiseveranstalter ermöglichen Hobbyjägern, Tiere gefährdeter Arten zu erlegen – Bei der Salzburger Jagdmesse werden entsprechende Safaris angeboten und als "unbedenklich" bezeichnet

Salzburg - Ob Löwe, Leopard, Nashorn, Elefant, oder Eisbär - auf der Salzburger Jagdmesse "Hohe Jagd und Fischerei" können Hobbyjäger den Abschuss von gefährdeten Arten buchen. Von Tier- und Artenschutzorganisationen werden diese Jagdsafariangebote heftig kritisiert. Die Veranstalter betonen, die Reisen seien unbedenklich für den Bestand der Tiere und würden sogar zum Artenschutz beitragen.

Beinahe jedes Tier, das auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) steht, kann in manchen Ländern legal gejagt werden. Auch österreichische Hobbyjäger lassen sich die exklusiven Jagdsafaris oft zehntausende Euro Kosten, um eine Trophäe als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. "Durch die Großwildjagd werden gefährdete und international geschützte Arten weiter dezimiert", kritisiert Daniela Freyer von Pro Wildlife.

"Unbedenklich für den Bestand"

Die Vorwürfe der Tierschutzorganisationen seien "unsachlich", kontert Michael Lüke, Geschäftsführer des Jagdreiseveranstalters Blaser Safaris. Die Großwildjagden seien "unbedenklich für den Bestand", weil nur ältere Tiere gejagt werden. Der Bestand von Nashörnern etwa sei durch die Jagd sogar wieder aufgebaut worden, da die Tiere auf eigens eingerichteten Jagdfarmen von Jägern geschützt würden.

"Die Trophäenjäger haben es auf die stärksten und größten Exemplare abgesehen - und damit auf die für die Fortpflanzung wichtigsten Tiere", kritisiert Freyer von Pro Wilflife. Werde etwa ein männlicher Löwe im besten Fortpflanzungsalter getötet, übernimmt ein jüngeres Männchen das Rudel. Der neue Rudelchef tötet die vom Vorgänger gezeugten Jungen.

Es werde versucht genau das zu vermeiden, erklärt Michael Lüke. Bei den Safaris werde darauf geachtet, dass keine Löwen aus einem Rudel geschossen werden, sondern Einzelgänger. Damit bei den Jagden auch alles vernünftig ablaufe, werde jede Safari von einem ortsansässigen Berufsjäger organisiert und auch von einem Nationalparkmitarbeiter begleitet. "Alle Jäger sind Tierfreunde. Wir wollen die Tiere nicht ausrotten, sondern nachhaltig nutzen", bekräftigt Lüke. Zudem würden Wildtiere durch die Jagd von der Bevölkerung akzeptiert werden. "Ganze Familien und Stämme leben vom Jagdtourismus", betont Lüke.

Ein Millionengeschäft

Der Jagdtourismus ist ein lukratives Geschäft. Alleine in Afrika töten rund 18.500 Auslandsjäger 105.000 Tiere pro Jahr. Insgesamt werden so in Afrika 141 Millionen Euro eingenommen. "Nur in Ausnahmefällen wird die örtliche Bevölkerung überhaupt an den Einnahmen aus der Großwildjagd beteiligt", betont Freyer. Wissenschaftliche Studien würden widerlegen, dass die Jagd auf bedrohte Arten der Armutsbekämpfung diene und sie eine Form der Entwicklungshilfe sei.

"Die europäischen Regierungen dürfen die Einfuhr von Jagdtrophäen nicht weiter zulassen", fordert Freyer. Denn die Jäger würden nicht zu einer Jagdreise aufbrechen, wenn sie keine Trophäe mit nach Hause nehmen können. "Für die Jäger ist die Trophäe ein Zeichen der Wertschätzung", erläutert Michael Lüke. Dem Tier werde die letzte Ehre gegeben, wenn es der Jäger als Trophäe an die Wand hängt.

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nachrichten.at vom 23.02.2012

Schärdings Jäger blasen zur Imagepflege: „Auf die Hinterläufe stellen!“  

TAUFKIRCHEN/PR. Obwohl er zufrieden auf das Jagdjahr 2011/12 zurückblickte, schlug Bezirksjägermeister Hermann Kraft auch scharfe Töne an. Die Jäger sollten sich wehren, wenn sie angegriffen werden.

Vor allem den selbsternannten „Grünen“, die ständig die Konfrontation mit der Jägerschaft suchten, stellte Kraft die Rute ins Fenster, indem er seine Weidkameraden aufforderte: „Wir Jäger müssen uns auf die Hinterläufe stellen und wehren und nicht in Gaststuben verstecken.“ Kraft forderte seine Jagdkollegen außerdem auf, so wie er in die Schulen zu gehen und dort Aufklärungsarbeit zu leisten. So könnten schon früh Vorurteile der Jagd gegenüber aus der Welt geschafft werden. Wie Kraft ging auch Landesjägermeister Sepp Brandmayr auf die ab 2013 geforderte „nachweisbare Trefferquote beim Schrotschuss“ ein. Alle Jäger müssen in den Schießstand und dort beweisen, dass sie von zehn Wurftauben zumindest zwei treffen.

Besonders ausführlich ist der Landesjägermeister auf Veränderungen in der Jagd im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform eingegangen: „Wir haben einiges erreicht, einiges nicht“, so Brandmayr. (Details über die neue Abschussplanverordnung können auf Seite 8 in dem Bericht über den Rieder Bezirksjägertag nachgelesen werden.)

Für den guten Ton beim heurigen Jägertag in Taufkirchen sorgten Hilde Neulinger aus Freinberg mit einem Prolog und die Jagdhornbläsergruppe Pramtal. In ihrer Mitte befindet sich mit Gerhard Heinovsky der älteste Jagdhornbläser Österreichs. Für den 92-Jährigen gab es Sonderapplaus beim Schärdinger Jägertag.


Brüche für Jäger, Medaillen für Böcke

Im Jagdjahr 2011/12 im Bezirk Schärding erlegt (in Klammer die Zahlen des
Vorjahres): 2527 (2272) Böcke, 3089 (2801) Geißen und Geißkitze. Dem Verkehr zum Opfer fielen 839 (867) Rehe; 3965 (3927) Hasen. 48 (35) Dachse, 324 (224) Füchse, 268 (301) Marder, 47 (63) Iltisse, 90 (89) Wiesel, 5 (28) Rebhühner, 2599 (1769) Fasane, 1187 (1408) Wildenten, 1085 (960) Wildtauben, 107 (93) Schnepfen.

Goldene Brüche wurden verliehen an: Josef Rumpl (St. Marienkirchen), Alois Steinkress (Rainbach), Franz Stingl und Matthias Wallner (beide Münzkirchen), Josef Litzlbauer (Esternberg).
Für 60 Jahre Jagdausübung wurden geehrt: Franz Huemer (Dorf/Pr.), Alois Froschauer (Rainbach), Josef Stöckl (St. Florian), Josef Riedl (Münzkirchen).

Die besten Rehbocktrophäen im Wuchsgebiet Pramtal erlegten Otto Weyland im Revier Brunnenthal (131,85 Punkte), Michael Hofbauer im Revier Eggerding (131,15), Rudolf Moritz im Revier Rainbach (127,83).

Die besten Rehbocktrophäen im Wuchsgebiet Sauwald erlegten Josef Großfurtner im Revier Schardenberg (139,43 Punkte), Alfred Scheuringer im Revier Waldkirchen (130,68) und Hubert Hager im Revier Enzenkirchen (121,60).

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salzburg24.at vom 23.02.2012

Jägerschaft kritisiert “Hohe Jagd”

Zahlreiche kritische Beiträge in den  Medien, die vermehrt von besorgten, kritischen Jägern selbst initiiert werden, zeigen, dass es mit der Jagd im Argen liegt.

Da kommt die Messe “Hohe Jagd und Fischerei” von 23.-26. Februar in Salzburg zur Imagepolitur gerade recht. Von der neuesten Büchse über den feinen Zwirn, der Safarireise zur Großwildjagd bis hin zur präparierten Trophäe vom (zu kürenden) Weltmeister findet sich hier alles. Das Ganze hat jedoch überhaupt nichts mit Naturliebe sondern mit Geltungssucht zu tun! Diese Veranstaltung als “Spaß für die ganze Familie (Schnitzeljagd mit Jungjägerdiplom für Kinder)” zu bewerben, schlägt dem Fass den Boden aus! Die kommende Generation wird genug zu tun haben, Flora und Fauna zu Gesicht zu bekommen, sie muss sie nicht bejagen und beherrschen!

Hohe Jagd: Jäger als Heger?  – von wegen!


Vereinzelten, beherzten JägerInnen wird Naturschutz tatsächlich ein Anliegen sein. Bei den inzwischen über 100.000 Hobbyjägern in Österreich hingegen sieht die Sache anders aus. Tiere werden schon im Herbst angefüttert, um genügend Trophäen für alle bereit zu stellen. Ein Beispiel aus dem Jagdgebiet ÖBF-Bärnbad zeigt: 2011 wurde von 19 freigegebenen Stück geweihlosem Kahlwild nur ein Kalb erlegt, aber von den sechs Hirschen, die für zwei Jahre freigegeben wurden, alle. Worum also geht es hier wirklich?

Haustiere wegen “Wilderns” erschossen

Mangelt es am Wild zum Abschießen, müssen eben Haustiere herhalten. Alljährlich werden mehrere zehntausend (!) völlig sinnlos aus den Wäldern bzw. dem Leben “geballert”. Genaue Zahlen jedoch kennt niemand (warum eigentlich?). Autofahrer hingegen müssen den kleinsten Wildschaden melden. Und daher weiß man auch, dass am Tod der übergroßen Mehrheit von Wildtieren Unfälle mit Autos und landwirtschaftlichem Gerät schuld sind, keine angeblich wildernden Haustiere!

Der Österreichische Tierschutzverein fordert ein Verbot des Abschusses von Haustieren und eine generelle Reform der Jagd. Was “waidgerecht” ist, sollen nicht länger die Jäger beschließen. Der legalen Lust am Töten muss Einhalt geboten werden!

Der Österreichische Tierschutzverein

Der Österreichische Tierschutzverein ist eine der größten Einrichtungen für den Schutz und die Hilfe für Tiere im Bundesgebiet. Er betreibt nach dem Schutzheiligen benannte “Franz von Assisi-Höfe”, wo ausgesetzte, verletzte und gequälte Tiere ein sicheres Zuhause finden sowie den “Tierfriedhof Waldesruh” vor den Toren Wiens.

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orf.at vom 22.02.2012

Tierpräparatoren: WM in Salzburg

Bereits zum zweiten Mal küren diese Woche die Tierpräparatoren ihren Weltmeister in Salzburg - auf der Messe „Hohe Jagd und Fischerei“ im Messezentrum. Hunderte Präparate sind ausgestellt, zehntausende Besucher werden erwartet.

Die besten Präparatoren der Welt zeigen von Donnerstag bis Sonntag ihre Meisterstücke aus der Tierwelt. Es ist erst das zweite Mal, dass diese Veranstaltung in Europa stattfindet. 2008 lockte die WM in Salzburg rund 42.500 Besucher an.

Vor allem Tierpräparatoren aus Museen

Laut Veranstalter Reed Messen werden beim „World Taxidermy Championship“ (WTC) Tierpräparate keinesfalls nur aus dem jagdlichen Umfeld ausgestellt. Ein Großteil der Präparatoren ist in den jeweiligen Herkunftsländern für Museen tätig. Anmeldungen langten bisher unter anderem aus Israel, Russland, Ungarn, den Niederlanden, Schweden, Italien, der Schweiz, Weißrussland, Belgien, Deutschland und Österreich ein.

Die genaue Zahl der Teilnehmer wird erst kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft feststehen, da oft bis zur letzten Minute an den Exponaten gearbeitet wird. Auch das Naturhistorische Museum in Wien schickt Präparatoren zum Wettstreit nach Salzburg.

Insgesamt 20.000 Euro Preisgelder

Die Jury wird die Besten in drei Klassen küren, wobei der Sieger der Master Klasse den Titel „Weltmeister der Präparatoren 2012“ tragen darf. Insgesamt werden rund 20.000 Euro an Preisgeldern in verschiedenen Kategorien vergeben.

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tt.com vom 21.02.2012

Jagdeinladungen - „Fall für U-Ausschuss“ - Switak erneut im Visier der Opposition

Die neuen Enthüllungen um Christian Switak erzürnen die Opposition. Die Grünen fordern, dass der Finanzlandesrat vor den Korruptions-U-Ausschuss geladen werden soll, für das Bürgerforum ist Switak untragbar. Für die FPÖ ist es für Switak an der Zeit, an Rücktritt zu denken.

Innsbruck - Nachdem Finanzlandesrat Christian Switak Jagdeinladungen durch die Telekom zugegeben hat, gerät er neuerlich ins Visier der Opposition.

„Switak ist ein Fall für den Korruptions-Untersuchungsausschuss“, erklärte der Grüne LAbg. Gebi Mair am Dienstag in einer Aussendung. Er kritisierte, dass Switak geschenkte Abschüsse des Liftunternehmers Schultz als „wertlos“ bezeichnet hat. Dabei koste eine sogenannte „Einser-Gams“ etwa in der Tiroler Landesjagd an die 2000 Euro. „Wenn 2000 Euro Geschenk von Schultz wertlos sind, wie teuer waren dann die Geschenke von der Telekom? Diese bezeichnet ja nicht einmal mehr Switak als wertlos“, meinte Mair.

Mair erwartete, dass Switak angesichts „seiner Verstrickungen“ vor den Korruptions-Untersuchungsausschuss des Nationalrates geladen werde. Er werde dafür beim Grünen Fraktionsführer Peter Pilz intervenieren, kündigte der Landespolitiker an.

Dinkhauser „entsetzt

Bürgerforum-Chef Fritz Dinkhauser fordert Landeshauptmann Günther Platter dazu auf, endlich Konsequenzen zu ziehen. Er sei „entsetzt“ über die „mehrfache Geschenkannahme durch ÖVP-Politiker Switak“.

„Der nächste Korruptionssumpf tut sich auf und Christian Switak steckt mittendrin. Das schlägt dem Fass den Boden aus.“ Switak zeige wieder keinerlei Einsicht, heißt es in der Aussendung des Bürgerforums.

Switak habe sich zu Jagdausflügen samt Gratis-Abschüssen vor seiner Amtszeit als Landesrat einladen und sich eine viel zu billige Wohnung vom „Liftkaiser“ während seiner Amtszeit als Landesrat vermieten lassen. Ein solcher Landesrat ist für Dinkhauser untragbar, zumal die Frage sei, was die Tiroler alles noch nicht wüssten.

FPÖ fordert Bekanntgabe von Gegenleistung

FP-Landesparteiobmann Gerald Hauser fordert unterdessen von Switak die Bekanntgabe einer Gegenleistung für die Jagdeinladungen. „Eingeladen wird man nur, wenn man eine Gegenleistung oder Vorteile für den Einladenden erwartet“, meinte er. Switak solle sagen, ob es „eine Gegenleistung gab und worin diese allenfalls bestanden hat.“

Bevorteilungen, Geld- oder Sachwerte wie Jagdeinladungen müssten offen gelegt, Nahverhältnisse restlos aufgeklärt werden, verlangte der FP-Chef. Andernfalls sei das Maß „für uns“ voll. „Für den Herrn Landesrat Switak ist der Zeitpunkt da, von sich aus an Rücktritt zu denken“, erklärte Hauser.

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tt.com vom 21.02.2012

Telekom-Affäre - Switak gibt Jagdeinladungen zu  

Jagd einladen lassen, erklärt Landesrat Switak. Die Abschüsse in Tirol seien von geringem Wert gewesen.

Innsbruck – Im Zuge der Telekom-Affäre flimmerte der Name von Christian Switak groß über den TV-Bildschirm. Switak sei, so wie andere Entscheidungsträger auch, von der Telekom zur Jagd eingeladen worden. Die intensiven Kontakte und Geldflüsse von Telekom-Managern zu Politikern werden in Tausenden E-Mails belegt, die News zugespielt wurden und nun der Staatsanwaltschaft vorliegen. Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der die Telekom-Affäre durchleuchtet, erhärten sich die Korruptionsvorwürfe.

„Ja“, er sei vom Finanzvorstand der Telekom Gernot Schieszler 2007 zur Jagd ins Burgenland eingeladen worden, erklärte LR Christian Switak gestern gegenüber der TT. 2007 war Switak noch Kabinettschef beim damaligen Innenminister Günther Platter. Die Jagd im Burgenland gehört dem Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly. Dieser soll von der Telekom 1,1 Millionen Euro bekommen haben. Zudem habe die Telekom Jagdausflüge im Wert von über 170.000 Euro geordert. Er sei nicht von Mensdorff-Pouilly, sondern direkt von der Telekom eingeladen worden, betonte Switak. Mensdorff-Pouilly ist der Ehemann von Ex-VP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, mit der Switak eng zusammengearbeitet hat und befreundet ist.

Was er geschossen habe und wie viel der Abschuss wert gewesen sei, wisse er nicht mehr, sagte Switak. „Meine Trophäen liegen im Keller und da müsste ich nachsehen.“ Damals habe er an der Einladung „nichts Anrüchiges“ gefunden. „Wenn man einen Krimi von hinten liest, dann ist das aus heutiger Sicht anders.“

Die Leidenschaft für die Jagd teilt Finanz- und Raumordnungslandesrat Switak auch mit dem Zillertaler Liftkaiser Heinz Schultz. Er habe sich öfter von Schultz zur Jagd einladen lassen, bestätigte Switak. Allerdings seien die Abschüsse nichts wert gewesen. Anrüchiges kann der Landesrat auch hier nicht finden. Einzig die Gemeinde Stans habe ihm einen hochwertigen Abschuss einer Einser-Gams geschenkt, erklärte Switak. Der Wert einer Einser-Gams liegt zwischen 1200 und 1500 Euro.

Schon einmal sorgte die Kombination Schultz/Switak für Empörung. Der Liftkaiser hatte seine 120 m2 große Dachgeschoßwohnung in der Innsbrucker Adamgasse dem Landesrat um wohlfeile 800 Euro Nettomiete im Monat überlassen. Das rief die Opposition, den Landesrechnungshof und letztlich die Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien auf den Plan. Letztere ermittelt noch. „Man versucht mir Korruption zu unterstellen. Von Korruption kann man nur sprechen, wenn es eine Gegenleistung gegeben hat“, sagte Switak. Es habe aber keine Bevorzugung von Heinz Schultz gegeben.

Der VP-Bürgermeister von Stans, Michael Huber, will den nächsten Abschuss einem Betriebsboss zur Verfügung stellen. „Dem Christian haben wir die Einser-Gams zum 40er geschenkt.“ Gegenleistung habe man sich keine erwartet. Die Gemeinde hat laut Huber einen Abschuss bei Schultz frei und musste die Gams nicht bezahlen.

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meinbezirk.at vom 08.02.2012

Zahme Fasane zum Abschießen gezüchtet

In Blumau legt sich Orts-Chef Gernot Pauer mit der Jägerschaft an - und kritisiert eine Fasanen-Zucht.

Es gibt viel Stoff für Zoff in Blumau. Und zwar zwischen der Bevölkerung und der Jägerschaft. Bürgermeister Gernot Pauer (PUL): „Die Leute klagen darüber, dass sie von den Jägern gar nicht zimperlich angepöbelt werden, wenn sie beim Spazierengehen ihre Hunde mal frei laufen lassen, auch dort, wo gar kein Jagdgebiet ist.“ Auch ein Zwist zwischen mit Hunden übenden Blaulicht-Organisationen und der Jägerschaft musste kürzlich am „runden Tisch“ auf der Bezirkshauptmannschaft bereinigt werden. Der Gipfel ist für Orts-Chef Pauer aber eine Fasanen-Zucht. Empört meint er: „Dort werden Fasane in einem Käfig gehalten, gefüttert und zutraulich gemacht. Nur um ein Jahr später dann abgeschossen zu werden!“

Haltung nicht verboten

Laut NÖ Tierschutzgesetz ist die Haltung von Fasanen (Federwild) nicht verboten. Es gibt aber gewisse Vorschriften – sowohl was die Ausstattung der Käfige betrifft als auch die Abschusszeiten. Ebenso müssen die Zuchten behördlich gemeldet sein. Dies ist nicht der Fall, wie Bezirkshauptmannstellvertreter Mag. Markus Sauer, auch zuständig für die Jagdabteilung, den BEZIRKSBLÄTTERN bestätigt. „Wir werden diese Fasanen-Zucht mit unserem Amtsarzt Dr. Sasshofer kontrollieren“, sagt Markus Sauer.
Jagdpächter und Jagdaufseher Engelbert Prenner aus Blumau will sich zu den Problemen gar nicht äußern. „Kein Kommentar“, sagte er den BEZIRKSBLÄTTERN und hängte auf.

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oe24.at vom 01.02.2012

Schakal-Alarm in Österreich 

Tier bei Unfall getötet: Erster nachgewiesener Schakal in Niederösterreich.

Langsam klang es nach echtem Jägerlatein: Erst die Meldungen über Elche, Luchse und Wölfe in Niederösterreich, seit Mittwoch dann auch noch Schakale. Doch es ist die Wahrheit. Ein erstes Exemplar des Wildhundes wurde im Industriezentrum Wr. Neudorf (Bez. Mödling) bei einem Verkehrsunfall getötet und anschließend eindeutig identifiziert. Die Ausbreitung des Goldschakals schreitet immer weiter voran.

Biologisch ist der Schakal zwischen dem Fuchs und dem Wolf anzusiedeln, vom Verhalten her aber mit letzterem viel enger verwandt. Wie der Wolf lebt er in Familienverbänden und jagt im Rudel. Das gefundene Tier war also mit Sicherheit kein Einzelgänger. Er verständigt sich über lautes Heulen. Mit 80 bis 95 cm Länge ist er deutlich größer als der Fuchs. Vom Sozialverhalten her erinnert er ebenfalls an den Wolf. Das Rudel wird von einem Rüden geführt, der männliche Nachwuchs verlässt nach einem Jahr die Gruppe und geht seine eigenen Wege.

Für Menschen ungefährlich

So ein junger Rüde auf der Suche nach einem neuen Territorium könnte jetzt auch der Schakal von Wr. Neudorf gewesen sein. Dies würde aber bedeuten, dass es weitere Vorkommen in der Gegend geben muss.

Vermutlich ist seine Familie über Ungarn und das Burgenland bis nach Mödling vorgestoßen. Schakale sind Raubtiere, die es auf kleinere Tiere abgesehen haben.

„Für den Menschen aber sind sie ungefährlich“, sagt Jagdaufseher Gerald Luef, der den ersten Schakal Niederösterreichs identifiziert hat.

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punkto.ro vom 21.01.2012

Wildschweinjagd: Ion Tiriac und europäischer Loden-Adel rücken der Sau zu Leibe 

Es ist mal wieder soweit: In Rumänien hat Unternehmer Ion Tiriac zur jährlichen Wildschweinjagd geladen, die wie immer in Balc steigt − dem im norwestlichen Landeskreis Oradea gelegenen Jagdrevier des Multimillionärs. Mehr als Hundert Treiber und Dutzende Waidmänner sind nach Angaben der Presse für die diesjährige, achte, Treibjagd angeheuert worden, die am Freitag losging und heute ihren krönenden Abschluss finden soll. Für das jährliche Wildschweingemetztel lässt der begeisterte Jäger Tiriac jährlich extra um die 700 Wildschweine vor Ort züchten.

Zu dem geladenen Lodel-Adel gehören diesmal Prinz Dimitri Sturdza, der Bürgermeister der Stadt Monte Carlo − George Marsan, sodann Erich Hampel − CEO der Unicredit Bank Austria, Ex-Magna-Chef und derzeitiger Aufsichtsratschef des GAZ-Eigners Russian Machines − Siegfried Wolf, Cartier-Juwelier Alfred Baumhauer, Wolfgang Porsche − Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, Klaus Mangold − ehemaliger Chef der DaimlerChrysler Services, Österreichs Fruchtsaftkönig Franz Rauch, der österreichische Industriemanager und Politiker Rudolf Streicher sowie weitere Vertreter der politischen und Wirtschaftsprominenz aus In- und Ausland, berichteten die rumänischen Medien.

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orf.at vom 17.01.2012

Freilaufender Wolf im Lungau geortet 

Im Lungau wurde ein seltener Zuwanderer aus dem Süden geortet. Ein drei Jahre alter Wolf ist aus Slowenien über Kärnten und die Steiermark bis in den Raum Thomatal gewandert.

Seine Reiseroute und sogar seine Fressgewohnheiten sind bekannt, obwohl im Lungau noch nicht einmal seine Fährte gesichtet wurde. Der Wolf namens Slavko ist vorerst nur über Funksignale zu orten - slowenische Wildbiologen hatten ihm zu Forschungszwecken einen GSM-Sender verpasst.

Die Jägerschaft im Lungau bekommt deshalb mit 24 Stunden Verzögerung die Standortdaten von Wolf Slavko übermittelt. Zudem kennt man auch seine Fressgewohnheiten: „Man kann dann auf der Route schauen: Findet man einen Riss? Was bekannt ist, soll er einen Fuchs und ein Reh erbeutet haben“, sagt der Lunger Bezirksjägermeister Stefan Palffy, „Jetzt Bauern zu alarmieren, ist sicher nicht notwendig, weil das Vieh im Stall ist und da der Wolf keine Gefährdung ist. Für Wildfütterungen soll die Jägerschaft schon informiert werden, dass ein Wolf unterwegs ist.“

Von Karawanken durch Kärnten gewandert

Slowenische Wildbiologen hängten dem Karawankenwolf im vergangenen Juli den Sender um. Über Mobilfunkstationen lassen sich so die Stationen seiner Wanderschaft bis nach Thomatal nachzeichnen.

„Es ist ein dreijähriger Rüde. Das ist typisch für einen Wolf mit dem Alter, dass er das Rudel verlässt und Anschluss zu einer anderen Wolfspopulation sucht“, schildert Josef Erber von der Salzburger Jägerschaft, „Er ist am 28. Dezember nach Kärnten eingewandert ist innerhalb einer Woche von Süden nach Norden durch Kärnten gewandert, war letzte Woche im Bezirk Murau und ist diese Woche im Lungau geortet worden.“

Wolf soll bei Wanderung nicht gestört werden

Welche Richtung Slavko am Dienstag einschlug, wird erst am Mittwoch bekanntgegeebn. Die 24-Stunden-Verzögerung ist beabsichtigt, „dass der Wolf nicht gestört wird. Es ist wichtig, dass er in seiner Wanderung nicht behindert wird“, sagt Erber.

Ein Wolf als Gast ist der Jägerschaft willkommen. Ein ganzes Rudel würde hingegen Probleme schaffen, heißt es.

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heute.at vom 16.01.2012

Ein Waidmann wurde in Waidhofen an der Thaya zum Gejagten 

Eigentlich wollte Walter W. (64) bei der Streifjagd in Groß-Siegharts (Waidhofen/Thaya) mit 22 Kollegen einige Hasen schießen. Einen Volltreffer landete der Pensionist schließlich tatsächlich: Er traf Kollegen Christoph L. (27) aus 33 Metern in beide Beinen. Der Elektrotechniker wurde durch sieben Schrotkörner schwer verletzt.

Auf Flughäfen wird Jäger Christoph L. künftig wohl ein Problem haben, wenn regelmäßig der Metalldetektor Alarm schlägt, : "Ich habe alles abgegeben, außer den Schrot in meinen Beinen", könnte dann seine Erklärung lauten.

Die Vorgeschichte: Eine 23-köpfige Jagdgesellschaft war in Groß-Siegharts ausgezogen, um Niederwild zu erlegen. Ein Helfer scheuchte einen Hasen auf und gab Waidmann Walter W. ein Zeichen. Der routinierte Jäger fackelte nicht lange und gab einen Schuss mit seiner doppelläufigen Schrotflinte ab. Dem lauten Knall folgte ein noch lauterer Schmerzensschrei. Christoph L. sackte von sieben Schrotkugeln getroffen zusammen. Nach der Erstversorgung wurde L. ins Spital gebracht, Unglücksschütze W. angezeigt. "Ein dummer Unfall – es war jagdrechtlich alles in Ordnung", so ein Polizeiermittler. Die Schrotkugeln wurden indes nicht operativ entfernt, sie bleiben als unliebsame Erinnerungsstücke auf Dauer im Körper von Christoph L.

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kurier.at vom 11.01.2012

Prozess: Tod des Bären "Roznik" war keine Wilderei 

Mit Freispruch im Zweifel endete am Mittwoch in Klagenfurt der Prozess um den Tod des Braunbären "Roznik": Ein 48-jähriger Jäger und Fleischer aus Bad Eisenkappel, Kärnten, hatte stets bestritten, den geschützten Braunbären im Mai 2009 durch Herzschuss getötet, enthauptet, die Pranken abgeschnitten und das Fell abgezogen zu haben. Der Kadaver war erst nach Tagen im slowenischen Logartal gefunden worden.

Dem Freispruch voraus gingen zweieinhalb Jahre Untersuchungen mit mehr als 20 Zeugen und mindestens 7000 Euro für Gutachten. Auf den Fleischer war man erst nach Auslobung einer Prämie von 10.000 Euro für die Ergreifung des "Bärentöters" durch Hinweise aus der eigenen  nach einer Erbschaft zerstrittenen  Familie gestoßen. 15 Kriminalbeamte fanden auf seinem Gehöft samt Fahrzeugen jedoch keine Spur, die auf einen Bären hindeuten könnte.

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein Einzelner ein 100 Kilo schweres Tier erlegt, aufgebracht und transportiert haben soll, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen", begründete die Richterin den Freispruch. Der Staatsanwalt kann noch berufen.

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kurier.at vom 11.01.2012

Wolf tappte am Schneeberg in Fotofalle 

Puchberg ist die neue Heimat des seltenen Räubers, der aus Italien zugewandert ist. Die Jäger beobachten das Treiben.

Vor Jahren waren es die Bären, deren Wiederansiedelungsversuch für Diskussionsstoff gesorgt hat  und letztendlich gescheitert ist. Nun gibt es ein anderes Raubtier als würdigen Nachfolger. Der Wolf ist nach Jahrzehnten der Absenz zurück in Ostösterreich. Vor wenigen Tagen ist es in Puchberg am Schneeberg erstmals gelungen, ein Beweisfoto des scheuen Tieres zu knipsen.

Es ist ein Schnappschuss mit Seltenheitswert, gemacht von einer Fotofalle bei einer Wildfutterstelle. Nachdem sich seit dem Frühjahr 2010 die Schafsrisse am Fuße des Schneeberges gehäuft hatten, wurden Landwirte und die Jägerschaft misstrauisch. Mehrere DNA-Tests bestätigten schließlich das, was bereits vermutet worden war. Die Risse gehen auf das Konto eines männlichen Wolfes, der von einer italienischen Population zugewandert ist, erklärt Wolfsanwalt Georg Rauer. Durch die unzähligen Schafzüchter findet das Tier in Puchberg einen reich gedeckten Gabentisch. Mehr als zehn Mal hat er bereits zugeschlagen und Dutzende Schafe gerissen. Die Jägerschaft beobachtet das Treiben mit Argusaugen.

Uns ist wichtig, dass keine Panikmache stattfindet. Die Schäden der Landwirte werden vom Landesjagdverband ohnedies abgegolten, erklärt Hegeringleiter Herbert Roisky, der für den KURIER die Hegeringleiter-Stellvertreter und Aufsichtsjäger Franz Arnold, Johann Hausmann und Franz Michäler an einen Tisch gebracht hat.
Noch gibt es keinerlei Erfahrung, wie sich das Treiben des Räubers auf den Wildbestand auswirkt.

Es könnte bei hoher Schneelage problematisch werden, wenn das Wild zu den Fütterungen kommt und dann der Wolf dort nach Beute sucht, so die Weidmänner. Deshalb werden neuralgische Punkte mit Fotofallen kontrolliert: Es ist für uns Jäger sehr wichtig, die Sachlage nach Fakten und nicht nach Vermutungen zu beurteilen.

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