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 Jagd in der Presse 2021 

orf.at vom 22.10.2021

Überfahrener Luchs bei Fließ gefunden

In der Nacht auf Freitag ist auf der Reschenstraße bei Fließ ein überfahrender Luchs gefunden worden. Das tote Tier wurde um 2.00 Uhr von einer Milizstreife entdeckt. Damit gibt es neuerlich einen Hinweis auf Luchse im Bezirk Landeck.

Das tote Tier wurde von der Polizei geborgen und dem zuständigen Jagdorgan übergeben. Jetzt soll es in Innsbruck von der AGES untersucht werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist laut Polizei davon auszugehen, dass der im Bereich Pontlatz gefundene Luchs durch die Kollision mit einem Kraftfahrzeug getötet wurde und der Unfalllenker anschließend Fahrerflucht beging. Das am Unfall beteiligte Fahrzeug dürfte dabei stark beschädigt worden sein. Von Seiten der Polizei wird um Hinweise ersucht.

Erster Luchsnachweis 2016 ebenfalls in Fließ

Im Bezirk Landeck gab es laut dem Land Tirol in den vergangenen Jahren mehrmals Nachweise von Luchsen. Der erste Luchs in Tirol wurde im Jahr 2016 in Fließ anhand eines Fotos nachgewiesen. Die nächsten Nachweise im Bezirk Landeck stammen dann aus dem Jahr 2019 in Kappl, Fiss und Grins. Auch 2020 wurde in Kappl zwei Mal ein Luchs fotografiert.

Luchs nach Rehriss genetisch nachgewiesen

Erstmals anhand eines Rehrisses genetisch nachgewiesen wurde ein Luchs heuer im Jänner in Weißenbach im Außerfern. Dabei dürfte es sich um jenes Tier handeln, das sowohl vor als auch nach dem genetischen Nachweis von einer Wildkamera in Vorderhornbach fotografiert wurden. Im Juni dieses Jahres wurde ein Luchs in Trins, ein weiterer im September in Nauders fotografiert. Nutztierrisse von Luchsen sind keine bekannt.

Die in Tirol nachgewiesenen Luchse stammen, soweit bestimmbar, bisher alle von der Luchspopulation in der Nordostschweiz und sind dementsprechend von Westen über Vorarlberg bzw. den an den Bezirk Landeck angrenzenden Kanton Graubünden nach Tirol gekommen.

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orf.at vom 22.10.2021

Tirol bereitet Abschuss von „Problemwolf“ vor

Der als Problemtier geltende Wolf mit der Bezeichnung „118MATK“ ist in Tirol erneut als Urheber von Schafrissen nachgewiesen worden. Das Land Tirol bereitet deshalb einen Abschuss des Wolfes vor, der entsprechende Bescheid werde jetzt ausgearbeitet. 53 Schafe sollen von dem Wolf bisher getötet worden sein.

Der Wolf ist laut den Untersuchungen des Landes seit Ende Juni für eine Reihe von Schafrissen in Tirol verantwortlich. Mit DNA-Untersuchungen wurde er nach Rissen im Gemeindegeibet von Oetz, Silz, Stams, Rietz und zuletzt auch in St. Sigmund im Sellrain nachgewiesen. Dort war der Wolf offenbar Anfang Oktober aktiv.

Wie der für Landwirtschaft zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) am Freitag nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse betonte, habe das für derartige Fälle eingesetzte Fachkuratorium kürzlich bei einem neuerlichen Nachweis von Tierrissen durch den Wolf 118MATK eine „Entnahme empfohlen“.

Der Bescheid dafür werde jetzt vorbereitet, damit werde dieses Tier für 60 Tage von der ganzjährigen Schonzeit für Wölfe ausgenommen. Basis dafür ist laut Geisler die Gefährdungsverordnung, die die Landesregierung erst am vergangenen Dienstag beschlossen hatte.

Anhand der ausgewerteten DNA-Proben ist für das Land klar, dass der Wolf 118MATK in Tirol für 53 getötete und zwei verletzte Schafe verantwortlich ist.

Agrarlandesrat: Jägerschaft ist am Zug

Beim geplanten Abschuss des Tiers agiere die Jägerschaft im Auftrag der Behörde. In deren Reihen gab es in der Vergangenheit aber Bedenken und auch Widerstand – nicht zuletzt aus Furcht vor Anfeindungen durch Tierschützer. Geisler bat deshalb am Freitag die Jagdberechtigten „um Solidarität mit der Landwirtschaft und um aktive Unterstützung“.

Rechtliche Bedenken der Jägerschaft habe man inzwischen ausräumen können, so der Agrarlandesrat. Ein Abschuss könne demnach keine juristischen Konsequenzen für die betreffenden Jäger haben. Die Vorgaben im Bescheid, was Zeitraum und Gebiet für die Tötung des Wolfes anbelangt, müssten allerdings eingehalten werden.

Erstmals Ausnahmegenehmigung für Wolfsabschuss

Mit dem angekündigten Bescheid wird erstmals eine Abschussgenehmigung für einen Wolf in Tirol erteilt. Geisler verlangte allerdings neue Regeln für große Beutegreifer auf europäischer Ebene. Wölfe genießen aufgrund dieser Vorgaben einen weitreichenden Schutz. Ohne Änderung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (FFH) werde es letztlich aber keine zufriedenstellende Lösung, so der Agrarlandesrat, der die Almwirtschaft durch die Tierrisse in Gefahr sah.

Das Land Tirol hatte heuer die gesetzliche Basis dafür geschaffen, dass in Ausnahmefällen Wölfe auch abgeschossen werden können. Dafür muss aber eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein, ein eigenes Fachkuratorium zur Beurteilung großer Beutegreifer wurde eingerichtet – mehr dazu in Neues Gesetz soll Abschuss ermöglichen. Kritiker sehen allerdings im Abschuss keine Lösung für das Problem.

Hunderte Tiere in Tirol von Wölfen gerissen

Heuer hat das Land bisher 13 verschiedene Wolfsindividuen in Tirol genetisch nachgewiesen. Zuletzt wurde ein neues Tier aus der italienischen Wolfspopulation in Trins nach Rissen festgestellt.

Beim Land liegen bislang Entschädigungsanträge für 275 getötete und 133 vermisste Nutztiere vor. Für 1.300 Schafe, die wegen der Wolfspräsenz vorzeitig von den Almen geholt wurden, haben Bauern ein Ansuchen auf eine Beihilfe für die Futterkosten gestellt. Eine endgültige Schadensbilanz für das heurige Jahr gebe es aber noch nicht, so Geisler.

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orf.at vom 24.08.2021

Land erlaubt Wolfs-Abschuss auf drei Almen

Erstmals erlaubt das Land Kärnten per Bescheid den Abschuss eines Problem-Wolfes. Aber nur, wenn er auf einer von drei Almen gesichtet wird. Das sagte Landesrat Martin Gruber (ÖVP) im ORF-Kärnten-Sommergespräch. Gruber ist der erste Kärntner Jagdreferent, der eine Abschussgenehmigung für einen Wolf erteilte.

Insgesamt 56 Nutztierrisse wurden im Gebiet der Poludnig Alm, der Egger Alpe, sowie der Kirchbach Oberdöbernitzener Wipfelalm und der Nachbaralmen seit 20. Juni nachweislich von Wölfen verursacht. Die betroffenen Almgemeinschaften stellten daher beim Land Kärnten einen Antrag auf Ausnahme von den Schonvorschriften für den Wolf. Die zuständige Behörde beim Amt der Kärntner Landesregierung gab diesem nun nach eingehender Prüfung statt.

„Ich habe immer klar gesagt, dass ich sofort bereit bin, einen Bescheid zum Abschuss eines Wolfes zu unterzeichnen, um die Bauern zu schützen, wenn die Behörde grünes Licht dafür gibt. Das habe ich nun auch umgehend getan“, sagte Jagd- und Agrarreferent Landesrat Martin Gruber am Dienstag im ORF Kärnten Sommergespräch. Es sei eine richtungsweisende Entscheidung, die hier getroffen wurde.

Alternative Maßnahmen laut Experten nicht möglich

Experten und Sachverständige seien im Ermittlungsverfahren um Stellungnahmen ersucht worden. Aufgrund ihrer Einschätzung kam die Behörde zu dem Schluss, dass es keine anderweitige Lösung als die Entnahme des Risikowolfes gibt, um weitere Schäden bei Weidetieren auf den betroffenen Almen zu verhindern. Herdenschutzmaßnahmen seien aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten und der intensiven touristischen Nutzung der Almen faktisch nicht möglich. „Außerdem wären die geschätzten Kosten von über 200.000 Euro für eine durchgängige Zäunung der betroffenen Gebiete so hoch, dass die Weidehaltung für die Tierhalter unwirtschaftlich wäre. Das ist für die Bauern nicht zumutbar“, so Gruber. Auch die Vergrämung des Wolfes wurde als nicht zielführend beurteilt, da es dadurch nur zu einer Problemverlagerung auf umliegende Almen kommen würde.

Das öffentliche Interesse an der Aufrechterhaltung der Almwirtschaft im betroffenen Gebiet sei sehr hoch. Gleichzeitig sei der Abschuss aber das einzige Mittel, um weitere Schäden verhindern zu können. "Deshalb sieht die Behörde die Vorgaben der FFH-Richtlinie für Ausnahmen von den Schonvorschriften hier als erfüllt an“, erklärt Gruber. Durch diese EU-Richtlinie wurde der Wolf in Europa unter strengen Schutz gestellt.

Genehmigung bis Ende September befristet

Stellt sich die Frage, wie treffsicher kann eine solche Maßnahme, sprich der Abschuss, sein? Denn nun gilt es ja, genau den einen Problemwolf mit der Bezeichnung 120 MATK zu erwischen. Das dürfte nicht einfach werden, gelten doch Wölfe als scheu und unterscheiden sich äußerlich kaum voneinander. Den einen Problemwolf vorab zu identifizieren wird also nicht möglich sein. Aufgrund der gefundenen DNA bei den gerissenen Schafen gilt es aber als wahrscheinlich, dass nur dieser eine Wolf die drei Almen durchstreift.

Die Abschuss-Genehmigung wurde nun bis 30. September 2021 befristet erteilt, sie gilt jedoch ab sofort. Die Entnahme des aus Italien stammenden Wolfsrüden darf nur in den Eigenjagden Kirchbacher Wipfel, Poludnig Alm und Eggeralm/Zinia von Jägern mit entsprechender Jagderlaubnis erfolgen.

Der Abschuss ist dem Wolfsbeauftragten des Landes Kärnten unverzüglich zu melden. Roman Kirnbauer, Wildbiologe und Sachverständiger für Jagdwesen: „Wenn ein Wolf zur Strecke kommen sollte, müssen uns die Jagdausübungsberechtigten diesen vorlegen, bzw. ihn 48 Stunden gekühlt halten. Wir werden dann selbstverständlich einen DNA-Abstrich machen, um zu sehen, welches Individuum das war.“ Ob die Jäger im Fall des Falles den sogenannten Problemwolf erwischt haben, weiß man also erst hinterher.

Neue Verordnung in Ausarbeitung

Gruber kündigte indes an, weiterhin alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, um die Bevölkerung und die Almwirtschaft vor Gefährdungen und ernsten Schäden durch Wölfe zu schützen. Er werde auch für Kärnten eine Wolfsverordnung ausarbeiten lassen, wie sie vor kurzem in Salzburg beschlossen wurde.

„Der Wolf hat auf unseren Almen keinen Platz. Deshalb braucht es statt der aufwendigen Bescheidprüfung eine langfristige rechtliche Lösung, an der wir bereits arbeiten, damit wir rascher eingreifen können. Ich werde mich auch weiterhin schützend vor die Kärntner Almwirtschaft stellen“, so der Jagd- und Agrarreferent.

WWF: Konflikte nicht mit Abschüssen lösen

WWF-Wolfsexperte Christian Pichler kritisierte die Wolfs-Abschusspläne: „Rechtswidrige Abschüsse können ungeschützte Schafe nicht dauerhaft schützen. Der nächste Wolf kommt nach und an der Situation für die Almwirtschaft hat sich nichts geändert."

Es müsste von der Politik Unterstützung beim Aufbau von fachgerechtem Herdenschutz geben, der Schafe auch vor Todesursachen wie Unwetter oder Krankheit bewahren. In Österreich leben derzeit etwa 40 Wölfe, in umliegenden Ländern weit mehr – alleine in Italien bis zu 2.700, in Slowenien mehr als 100. „Es werden daher immer wieder Wölfe durch Kärnten streifen, für die ungeschützte Schafherden eine leichte Beute bleiben“, sagte Pichler.

Landwirtschaftskammer begrüßt Abschuss-Bescheid

Von einer überaus wichtigen Entscheidung für die Zukunft der Kärntner Almwirtschaft sprach Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber. Ein ungehindertes Treiben des Wolfes würde dazu führen, dass kein Vieh mehr auf Almen und Weiden aufgetrieben würde und dass diese nicht nur für die landwirtschaftliche Produktion, sondern auch für das Landschaftsbild und damit für den Tourismus so wichtigen Flächen zuwachsen würden, betonte der oberste Bauernvertreter.

Huber begrüßte auch die von Gruber angekündigte Ausarbeitung einer Wolfsverordnung für Kärnten. Diese würde der einstimmig verabschiedeten Resolution der jüngsten LK-Vollversammlung entsprechen, hieß es in einer Aussendung.

Auch die betroffenen Almbauern begrüßten den Bescheid. Auf vier Kärntner Almen hätten die Schafe mitten in der Saison bereits ins Tal abgetrieben werden müssen. Die Almwirtschaft sei ohne Abschuss des Problemwolfs in Gefahr.

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sn.at vom 22.08.2021

Tödlicher Jagdunfall: 65-jähriger Pinzgauer starb

Ein 65-Jähriger aus Saalfelden ist am Samstagnachmittag während der gemeinsamen Jagd mit seinem Schwiegersohn tödlich verunglückt. Nach dem Schuss auf einen Hirsch in einem sehr steilen Gelände im Mühlbachtal in der Gemeinde Niedernsill hielten die beiden Männer Nachschau, wobei der 65-Jährige ausrutschte und auf losem Geröll etwa 50 bis 100 Meter Richtung Bachbett rutschte. Dort blieb er regungslos liegen.

Der Verunglückte wurde mittels Seil von der Besatzung des "Alpin Heli 6" bei schon eintretender Dunkelheit geborgen. Nach der Bergung konnte vom Notarzt nur mehr der Tod festgestellt werden.

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orf.at vom 29.07.2021

Hauskatze erschossen: Zeugen gesucht

Die Polizei in Ramsau am Dachstein im Bezirk Liezen sucht Zeugen, nachdem offenbar eine Hauskatze von einem unbekannten Tierquäler angeschossen und getötet worden ist.

Eine Spaziergängerin fand die tote Katze am Rand eines Forstweges – laut Polizei wurden Schussverletzungen festgestellt; der unbekannte Täter hatte sehr wahrscheinlich mit einem Kleinkalibergewehr auf das Tier geschossen.

Seit neun Tagen vermisst

Der Besitzer der Katze hatte das Tier schon neun Tage lang vermisst – am 19. Juli war die Katze zum letzten Mal bei ihm zu Hause, um zu fressen; gefunden wurde sie dann am Dienstag.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die in der Zeit zwischen Montag letzter Woche und Dienstag dieser Woche Beobachtungen machten, die zur Aufklärung führen können; ermittelt wird wegen des Verdachts von Tierquälerei. Die Polizeiinspektion Schladming ersucht unter der Telefonnummer 059133/6356 um sachdienliche Hinweise.

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Wildbeimwild.com vom 16.07.2021

Referendum für die Abschaffung der Jagd in Italien

Am 1. Juli 2021 begann in Italien die Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren gegen die Hobby-Jagd.

Ziel ist es, 500’000 Unterschriften bis Ende September zu sammeln. Das Erreichen der nötigen Unterschriften würde es ermöglichen, ein Referendum für die Abschaffung der Hobby-Jagd zu beantragen. Vom Vorsitzenden der hauptstädtischen Umweltkommission, Daniele Diaco, bis zum Abgeordneten Claudio Cominardi haben sich bereits viele dem Kampf angeschlossen, den der Abgeordnete selbst als von „transversalem Interesse“ bezeichnete.

Rechte denen zu geben, die keine Stimme haben, ist ein Zeichen der Zivilisation, sagte 2017 Michela Vittoria Brambilla von Forza Italia.

Das Regulierungssystem für die Jagd in Italien hat seine Wurzeln in veralteten und schwammigen Parametern aus dem Jahre 1979.

Rehe, Füchse, Vögel: In Italien töten Hobby-Jäger jedes Jahr fast eine halbe Milliarde Wildtiere. Es werden auch geschützte Arten bejagt oder solche die es sonst schon sehr schwer haben, wegen dem Dichtestress, Landverbrauch, Pestizide und Klimawandel. Viele Arten werden so für immer verschwinden. Die Wilderei wurde auch nie seriös angegangen. Und jede Jagdsaison werden zahlreiche Menschen von Hobby-Jäger erschossen.

Die Hobby-Jagd sei eine Praxis, die Millionen Bleischrote und Patronen der Wildtierkiller auf dem Boden zurücklasse, was enorme Umweltschäden verursache in der Landschaft, Grundwasser und für die Wildtiere selber. Die Natur müsse respektiert werden, erklärt Alice Delicati vom Komitee.

„Lasst uns Wald, Felder und die Natur im Allgemeinen wieder in Besitz nehmen. Schluss mit den Hobby-Jägern, die die Natur vergewaltigen, oft mit Brandstiftung, um Wildtiere zu terrorisieren und sie noch leichter zur Beute zu machen zu können.“
GianMarco Prampolini vom comitato Referendum SI aboliamo la caccia

Über die Jagd in Italien gibt es wenig Positives zu berichten, betrachtet man den Fakt, dass verschiedene Tierarten wegen der Hobby-Jagd ausgestorben oder sehr stark dezimiert wurden. Oder, dass nicht heimische Tierarten von Jagdgesellschaften in die Natur eingeführt wurden und somit das ökologische Gleichgewicht gestört haben, welches schlussendlich auch dem Menschen selbst geschadet hat, zum Beispiel das Wildschwein. Italiens Landwirte, aber nicht nur sie, leiden immer mehr unter der grassierenden Wildschweinplage. Während das Land im Jahr 2010 schätzungsweise rund 500’000 Wildschweine zählte, sollen es heute etwa 2,3 Millionen sein. Italiens Wildschweine verursachen alle 48 Stunden einen Unfall. Allein im vergangenen Jahr habe sich die Anzahl der Wildschweine um 15 % erhöht. Ein Unfall alle 48 Stunden mit 16 Opfern und 215 Verletzten ist die tragische Bilanz vom letzten Jahr. Allein den durch Wildschweine in der Landwirtschaft verursachten Schaden wird auf gut 200 Mio. Euro (238 Mio. Fr.) pro Jahr beziffert!

Aber Jagd heisst in Italien auch Verletzung des privaten Grundbesitzes, wegen Artikel 842 des Zivilgesetzes, welches Hobby-Jäger autorisiert, ohne jegliches Einverständnisses der Besitzer in fremdes Gut einzudringen. Und es ist auch ein Übergriff auf das unantastbare Stimmrecht, welches den Bürgern verbietet, dagegen zu protestieren.

Die Jagd in Italien ist eine Sportart, welche Menschen verletzt und tötet. Wie jedes Jahr stellt der Verband der Jagdopfer am Ende der Jagdsaison (1. September – 31. Januar) ein Dossier mit den Opfern durch Jagdwaffen zusammen.

Im Jahr 2018 gab es zum Beispiel innerhalb des Jagdgebietes 13 Tote und 50 Verletzte (davon 2 Kinder), also 63 Opfer. Ausserhalb des Jagdgebietes gab es 8 Tote und 9 Verletzte, also 17 Opfer. Davon sind 7 Tote und 7 Verletzte keine Hobby-Jäger, sondern Zivilpersonen.

Es ist eine alte Geschichte. Hobby-Jäger haben Einfluss, aber auch die Waffenindustrie mit ihren Lobbyisten im Parlament und in den Regionen. Hobby-Jäger und Waffenindustrie: Eine tödliche Mischung, welcher die Natur schädigt und Menschen tötet.

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orf.at vom 16.06.2021

Familienvater erschoss Schwan

Nachdem am Dienstagabend ein angeschossener Schwan im Irrsee verendet war, war erst völlig unklar, wer auf das Tier geschossen haben könnte. Wenige Stunden später kam aber ein Mann zur Polizei, gestand die Tat und sprach davon, dass er nur seine Familie habe verteidigen wollen.

Mit seinem Boot war ein 31-Jähriger aus dem Bezirk Braunau am Dienstagabend auf dem Irrsee unterwegs. Gegen 18.20 Uhr hörte er plötzlich Schüsse und konnte zwei Männer beobachten, die sich im Uferbereich aufhielten. Kurze Zeit später sah er einen toten Schwan auf dem See treiben. Das Tier war offenbar von einem der Schüsse getroffen worden und dann verendet.

Durchschuss mit kleinkalibriger Waffe

Die Polizei wurde verständigt, und bald traf auch der Jagdleiter ein, der einen glatten Durchschuss mit einer kleinkalibrigen Waffe bei dem toten Tier feststellte. Wer auf den Schwan geschossen hatte, war allerdings nicht klar. Ein 28-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck kam für die Polizei zwar als Verdächtiger infrage, bei seiner ersten Befragung stritt der Mann aber ab, etwas mit dem toten Tier zu tun zu haben.

Familie von Schwan attackiert

Etwa drei Stunden später dürfte das schlechte Gewissen aber doch die Oberhand bekommen haben, der Mann kam zur Polizei in Mondsee und legte ein Geständnis ab. Es sei eine Kurzschlusshandlung gewesen, so der 28-Jährige. Der Schwan sei aggressiv gewesen und habe schon in der Vergangenheit seine Familie attackiert. Nur um seine Kinder und deren Mutter zu schützen, habe er auf das Tier geschossen. Der Mann konnte übrigens so schnell zur Waffe greifen, weil er Jäger ist und ein Gewehr im Kofferraum seines Autos hatte.

Gegen ihn wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen, und er wird angezeigt.

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nachrichten.at vom 12.06.2021

Landwirt fühlte sich gestört und schoss mit Schrotgewehr auf Drohne

BLEIBURG. Ein 51-jähriger Landwirt aus Kärnten hat am Samstag eine Drohne, mit der Rehkitze in einer Wiese aufgespürt werden sollten, mit einem Schrotgewehr abgeschossen.

Das Fluggerät wurde dabei schwer beschädigt. Der Schütze gab nach anfänglichem Leugnen zu, dass er die Drohne in rund 40 Meter Höhe abgeschossen hat. Ermittlungen ergaben, dass diese aber gar nicht über sein, sondern das Grundstück des Nachbarn geflogen war, hieß es seitens der Landespolizeidirektion Kärnten.

Die Drohne wurde von einem konzessioniertem Unternehmen im Auftrag der Kärntner Jägerschaft über mehreren Feldern und Wiesen in der Gemeinde Bleiburg betrieben. Vor den Mäharbeiten wollte man die Rehkitze in den Feldern finden und diese retten. Doch gegen 8.30 Uhr dürfte sich der Landwirt gestört gefühlt haben. Er schoss die Drohne ab. Gegen ihn wurde nun ein vorläufiges Waffenverbot verhängt und auch seine anderen Jagdwaffen wurden ihm abgenommen.

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krone.at vom 10.06.

Rauris: Jäger wollen Wolf nun abschießen

50 getötete Schafe und viele schwer verletzte Tiere binnen weniger Tage: Im Rauriser Almgebiet dürfte ein Wolf umherstreifen und immens großen Schaden anrichten. Die Jägerschaft stellt nun bei der Bezirkshauptmannschaft einen Antrag auf Abschuss des „Problemwolfes“. Scharfe Kritik kommt von Naturschützern.

Bei den Almbauern in Rauris geht die Angst um. Mittlerweile zählen sie knapp 50 tote Schafe - offenbar gerissen von einem einzigen Wolf. „Das wird nicht aufhören. Es werden immer mehr Tier sterben“, sagt Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof. Die örtliche Jägerschaft bringt nun bei der Bezirkshauptmannschaft den Antrag zum Abschuss ein. Es sei die einzige Möglichkeit, die Lage in Rauris unter Kontrolle zu bringen. Ein Einzäunen des betroffenen Gebietes sei schlicht nicht durchführbar.

Die Bergbauern haben ihre Tiere mittlerweile allesamt ins Tal getrieben. Normalerweise wären 150 Schafe im Almgebiet unterwegs. „Es gibt keinen anderen Weg als den Abschuss“, sagt der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).
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DNA-Analyse noch nicht abgeschlossen

Gemäß den Kriterien des Landes ist ein Abschuss von „Problemwölfen“ möglich - sofern sie mehr als 25 Tiere innerhalb kurzer Zeit gerissen haben. Aber: Den letzten Bescheid über einen Wolfabschuss in Großarl kippten die Landesbehörden juristisch vor knapp einem Jahr.

Naturschutzbund und WWF legten gegen den damaligen Bescheid Einspruch ein. „Es ist völlig sinnlos, jetzt so einen Antrag zu stellen“, sagt Florian Kozak vom WWF. DNA-Analysen hätten noch nicht ergeben, ob in Rauris tatsächlich ein Wolf umgehe. Und: „Der Wolf ist streng geschützt. Dieser Antrag hat keine Erfolgsaussichten.“

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orf.at vom 01.06.2021

Hochsitz ermöglicht Schuss über Straße

In Maria Saal sorgt ein neuer Jägerhochsitz für Wirbel. Weil der Hochsitz am Waldrand neben der Karnburger Landesstraße steht, fürchten Anrainer und Pendler, dass Jäger über die Straße schießen und dabei Menschen gefährden könnten.

Der neue Hochsitz steht in der Gemeinde Maria Saal (Bezirk Klagenfurt-Land) gleich neben der Landesstraße, kurz vor einer Kurve bei Pörtschach am Berg. Hier fahren täglich viele Pendler, Schulbusse und Radfahrer. Anrainerin Claudia Hölbling sagte, es sei ein ungutes Gefühl hier vorbei zu fahren, „weil du kannst ja unmöglich wissen, ob nicht gleich über deinen Kopf hinweg scharf geschossen wird“.

Jäger müssen höchste Vorsicht walten lassen

Der Hochsitz wurde von der Jagdgesellschaft Maria Saal auf privatem Grund errichtet, um der Wildschweinplage auf der gegenüberliegenden Wiese Herr zu werden. Bezirksjägermeister Georg Helmigk sagte, die Eltern bräuchten keine Angst um ihre Kinder im Schulbus haben, gejagt werde in der Nacht: „Man sieht ja die Scheinwerferkegel, wenn ein Auto kommt. Es besteht kein Verbot, über die Straße zu schießen.“

Jeder Jäger habe einen Jagdschein und eine große Verantwortung, sagte Helmigk: „Die Naturnutzung ist momentan enorm und egal wo der Hochsitz steht, muss man höchste Vorsicht walten lassen, um überhaupt einen Schuss abgeben zu können.“

Jägermeister kündigt gemeinsame Lösung an

Eine Baubewilligung der Gemeinde ist für einen Hochsitz nicht nötig, es reicht, wenn der Grundbesitzer einverstanden ist. Der Hochsitz darf auch neben einer Straße stehen. Allerdings steht im Jagdgesetz, dass „die öffentliche Ruhe sowie das Leben und die Sicherheit von Menschen gewährleistet bleiben müssen“.

Ideal gewählt sei der Standort des neuen Hochsitzes daher nicht, räumte der Bezirksjägermeister ein: „Wenn die Sorgen da sind, können wir nicht einfach sagen, wir lassen es stehen, auch wenn es erlaubt ist. Mit gemeinsamen Gesprächen werden wir sicher Lösungen finden, damit alle zufrieden sind.“ Auf Gespräche setzt nach dem Anrainer-Protest auch der Maria Saaler Bürgermeister Franz Pfaller (SPÖ). „Schießen geht hier jedenfalls gar nicht“, sagt er.

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orf.at vom 31.05.2021

WWF: 40 Wölfe, aber kaum Herdenschutz

Die Almsaison beginnt, doch die Schafe und Ziegen seien nicht gut vor den Wölfen geschützt, die aus den Nachbarländern wieder nach Österreich einwandern, sagte Christian Pichler vom WWF am Montag. Er geht von 40 Tieren aus, heuer gab es schon 27 Sichtungen.

Man sollte deshalb das Hirtentum wiederbeleben und Herdenschutzmaßnahmen wie Hunde und Zäune forcieren. Die Wölfe zu vertreiben oder abzuschießen sei keine Alternative, denn sie seien streng geschützt und gut für die Natur, sagte Pichler.

Wolfsnachweise in sieben Bundesländern

Bis zum 17. Mai habe es in sieben Bundesländern mehrere Wolfsnachweise gegeben, so Pichler. Jeweils sechs Tiere wurden in Tirol und Niederösterreich entdeckt, vier in Salzburg, drei jeweils in Vorarlberg, der Steiermark und Oberösterreich; in Kärnten gab es zwei Sichtungen. Oft waren es nur einzelne Individuen, aber in Gutenbrunn und auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich gebe es jeweils ein Paar, das vielleicht für Nachwuchs sorgen könnte.

In Zukunft mehr Wölfe

„Deshalb muss sich Österreich in Zukunft auf mehr Wölfe einstellen“, sagte Pichler. Das Land sei auch eine „Drehscheibe für die Wolfspopulationen aus den Nachbarländern“. Derer gibt es viele: In der Schweiz, in Italien und Slowenien weiß man etwa von elf, 17 und 14 Rudeln und pro Land rund 100 Individuen. In Deutschland und Frankreich gibt es sogar 128 beziehungsweise 100 Rudel und jeweils über 500 Wölfe.

Wenn zu Anfang der Weidesaison die Tiere auf die Alm getrieben werden, seien die Wölfe quasi schon da, so Pichler. Man müsse damit rechnen, dass ungeschützte Schafe, Ziegen und andere Weidetiere von Wölfen gerissen werden. Deshalb plädierte er für mehr Informationen und Förderungen für die Landwirte sowie Schutzmaßnahmen.

Kaum Hirten tätig

„In den Nachbarländern ist man hier schon viel weiter“, sagte Pichler. Hilfreich wären zum Beispiel passende Zäune und Herdenschutzhunde. Außerdem gebe es in Österreich kaum Hirten. Sie wanderten oft ins Ausland ab, weil dort die Bezahlung höher sei.

Der Wolfsexperte forderte daher eine bessere Entlohnung für Hirten, ein Ausbildungsangebot, damit Interessierte in den Beruf einsteigen können, und eine bessere Infrastruktur, um die Aufpasser auf den Almen unterzubringen. Außerdem sei die rechtliche Lage unklar, zum Beispiel was Arbeits- und Ruhezeiten betrifft. Unterstützung sollten sie von Herdenschutzhunden bekommen, derer es aber ebenfalls in Österreich viel zu wenige gibt.

Tiere teils illegal erlegt

Pichler beklagte, dass Wölfe hierzulande wohl teils illegal abgeschossen werden. Sie seien streng geschützt, und es sei auch wichtig, dass ein europaweiter Schutz aufrechterhalten wird. Er bezeichnete die Tiere als Gesundheitspolizei, zudem hinterließen sie Nahrungsreste für andere wichtige Arten. „Es ist also aus Naturschutzgründen gut, dass Wölfe mehr und mehr nach Österreich dringen“, sagte er.

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krone.at vom 27.05.2021

Angeschossener Graureiher in Garten aufgefunden

Ein schwer verletzter Graureiher ist in einem Garten in Lanzendorf in Niederösterreich entdeckt worden. Wie sich im Zuge der Untersuchung herausstellen sollte, war auf den Vogel geschossen worden. Das Projektil eines Luftdruckgewehrs hatte sich in das Schultergelenk des Flügels gebohrt. Dem Graureiher konnte nicht mehr geholfen werden, er musste erlöst werden.

Der Vogel war nicht mehr flugfähig, als er aufgefunden wurde, und ließ sich überdies „nahezu problemlos einfangen“ - das jedoch sei „kein gutes Zeichen“, hieß es am Donnerstag seitens des Tierschutz Austria. Tatsächlich wurde eine schwere Verletzung am Flügel des Graureihers entdeckt. Ein erster Verdacht auf die mögliche Ursache sollte sich bei der Untersuchung des Vogels bestätigen: Auf den Reiher war geschossen worden. „Aufgrund der Schwere der Verletzung konnte der Flügel nicht amputiert werden und das Tier musste leider euthanasiert werden“, hieß es.

Die Organisation erstattete daraufhin Anzeige wegen Tierquälerei sowie wegen eines Verstoßes gegen die NÖ Kormoran- und Graureiherverordnung. „Der Graureiher hätte bloß vertrieben werden dürfen. Sollte sich bestätigen, dass hier ein Jäger oder Fischer versucht hat, das Tier zu erschießen - noch dazu in der Brut und Aufzuchtzeit -, so ist das besonders verwerflich“, sagte Vereinspräsidentin Madeleine Petrovic.

Graureiher auf roter Liste gefährdeter Arten

Aktuell dürfen die Tiere vom 16. August bis zum 31. Jänner bejagt werden, wenn die Vertreibung durch optische und akustische Hilfsmittel nachweislich nicht geholfen hat. Allerdings wird seitens des Tierschutz Austria eine ganzjährige Schonung des Graureihers gefordert, denn er finde sich auch „auf der roten Liste gefährdeter Arten mit dem Zusatz, dass eine Gefährdung droht“, erklärte Petrovic.

Im niederösterreichischen Jagdgesetz jedoch wird er als „jagdbares Tier geführt“. Man fordere daher „die sofortige Streichung des Graureihers aus der Liste der jagdbaren Arten“, so die Vereinspräsidentin.

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orf.at vom 11.05.2021

Nach Bärenabschuss in Rumänien: Korruptionsbehörde ermittelt

In der Causa Braunbär Arthur, der in Rumänien von Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein erlegt worden sein könnte, ermittelt inzwischen auch die rumänische Antikorruptionsbehörde DNA. Wie die Behörde heute mitteilte, geht sie dem Verdacht auf Amtsmissbrauch und Vorteilsannahme nach. Ein erstes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Wilderei und Waffenmissbrauchs hatte vergangene Woche auch die Staatsanwaltschaft des Bezirks Covasna eingeleitet.

Prinz Emanuel von und zu Lichtenstein hatte indessen am Freitag mitgeteilt, dass es sich bei dem erlegten Bären nicht um Arthur gehandelt habe, sondern ein „Problemtier“, das in Siedlungen eingedrungen und von den rumänischen Behörden als gefährlich eingestuft und zum Abschuss freigegeben worden sei. Er habe die Berechtigung zur Jagd legal von den zuständigen Behörden erworben und ausgeübt. „Ich bedauere außerordentlich und entschuldige mich dafür, dass ein Eindruck entstehen konnte, durch den viele Menschen sich in ihren Gefühlen verletzt fühlten“, sagte er.

Auch EU-Kommission will prüfen

Der Fall des 17-jährigen Prachtbären, der laut rumänischer Umweltschutzorganisation Agent Green in einem Natura-2000-Schutzgebiet geschossen wurde, beschäftigt zudem auch die Europäische Kommission. Der EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, Virginijus Sinkevicius, stellte gestern gegenüber dem Ausschuss für Umweltschutz des Europaparlaments klar, dass sein Ressort den Fall genauestens unter die Lupe nehmen will.

Das rumänische Umweltministerium, das wegen seiner äußerst schwammig formulierten Sondergenehmigung zum Abschuss eines Braunbären nun ebenfalls am Pranger steht, gab sich am Nachmittag auf einer Pressekonferenz bedeckt: Unterlagen sowie erste Erkenntnisse der Untersuchungen der Umweltschutz- und Forstbehörden in besagtem Fall seien an die beiden Staatsanwaltschaften weitergeleitet worden und könnten zu diesem Zeitpunkt wegen der laufenden strafrechtlichen Ermittlungen nicht öffentlich gemacht werden, teilte Umweltminister Barna Tanczos (Ungarnverband/UDMR) mit.

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orf.at vom 11.05.2021

Bärenspuren in Serfaus entdeckt

Im Gemeindegebiet von Serfaus sind am Dienstag frische Spuren eines Bären im Schnee entdeckt worden. Den Behörden würden derzeit aber keine Meldungen über Sichtungen oder allfällige Schäden vorliegen, teilte das Land mit.

Um welchen Bären es sich handelt, könne anhand der Spuren alleine nicht festgestellt werden, hieß es. Vor einigen Tagen war aber ein Bär von Südtirol über das Münstertal ins Engadin eingewandert. Dies hatten die Schweizer Behörden bekanntgegeben.

Im vergangenen Jahr hatte sich ein Bär über einen längeren Zeitraum im Grenzgebiet Außerfern/Garmisch aufgehalten. In beiden Fällen sei jedenfalls von unauffälligen Tieren auszugehen, so das Land Tirol.

Bären in den vergangenen Jahren unauffällig

Im Dreiländereck zwischen Südtirol, dem Engadin und Tirol gab es in der Vergangenheit immer wieder Hinweise auf Bären. Das Land bat, allfällige Sichtungen, Spuren oder Schäden dem Amtstierarzt der jeweils zuständigen Bezirkshauptmannschaft zu melden. Probleme durch Bären waren in Tirol im Vorjahr aber nicht zu verzeichnen.

Was die Rückkehr von großen Beutegreifern anbelangt, waren Wölfe viel stärker im Fokus der öffentlichen Diskussion. Im vergangenen Jahr konnten in Tirol zehn Wölfe nachgewiesen werden – mehr dazu in 2020 zehn verschiedene Wölfe nachgewiesen. Auf ihr Konto sollen auch mehr als 200 gerissene Schafe und Ziegen gehen.

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vgt.at vom 07.05.2021

Stadt Wien beendet Trophäenjagd auf eigenem Grund im Stadtgebiet (ua Lainzer Tiergarten)

Erfolg der Gatterjagdkampagne: VGT begrüßt diese Entscheidung und eröffnet anlässlich des Falles Bär Arthur eine Petition gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen nach Österreich

Die Trophäenjagd ist für normale Menschen nicht nachvollziehbar. Jäger:innen zahlen viel Geld, um möglichst große, männliche Tiere abzuknallen und sich ihre Schädeldecke dann als Trophäe an die Wand zu hängen oder das ganze Tier ausgestopft in den Keller zu stellen. In besonders verwerflicher Form kam die Trophäenjagd, die eigentlich in der Jägerschaft die Norm darstellt, ans Tageslicht, als sich jetzt ein sich „Prinz von und zu Liechtenstein“ nennender steirischer Burgbesitzer in Rumänien den EU-weit größten Bären für kolportierte 7000 Euro vor die Flinte treiben ließ. Illegal, wohlgemerkt, weil Bären in der EU großen Schutz genießen. Doch auch in Österreich gibt es die Trophäenjagd, da schießt man für das Geweih von Rothirsch oder Rehbock, oder auch für die Hauer vom Wildschweineber, zumeist im Jagdgatter. Auch im Lainzer Tiergarten war das über Jahrhunderte üblich. Doch diese Praxis wurde jetzt mit 1. Februar 2021 beendet. Seit diesem Zeitpunkt gibt es dort keine zahlenden Jagdgäste mehr. Aber nicht nur dort. Diese Regelung gilt jetzt auch für den gesamten Grundbesitz der Stadt Wien, der innerhalb des Stadtgebiets liegt, wie z.B. der Maurer Wald. Bisher konnte man bei der Stadt Wien den Abschuss kapitaler männlicher Tiere kaufen und die Trophäe mit nach Hause nehmen. Ab sofort wird ein ökologisch notwendiger Abschuss nur mehr von Berufsjäger:innen erledigt, die dafür keine Trophäen bekommen. Die anachronistische Trophäenjagd ist damit in Wien dem modernen Wildtiermanagement gewichen.

Jäger:innen haben laut Statistik in 10 Jahren 3.949 Jagdtrophäen aus dem Ausland nach Österreich importiert. Österreich ist damit das Land mit den weltweit fünftmeisten Trophäenimporten. Eine sehr traurige „Leistung“. Deshalb hat der VGT nun eine Petition ins Leben gerufen, die den Import sämtlicher Jagdtrophäen nach Österreich verbieten soll. Die Jagd muss sich an Tierschutz und Ökologie orientieren, nicht an der primitiven Lust, möglichst gefährliche und große männliche Tiere zu töten. Was vielleicht in der Steinzeit eine Heldentat zum Schutz der Gemeinschaft war, ist in Zeiten hochentwickelter Schusswaffen, die selbst die größten Tiere auf weite Distanzen sofort töten, eine hirnlose Prahlerei. Jetzt soll der Trophäenjagd ein Riegel vorgeschoben werden. Ein Importverbot muss her. Das würde die Trophäenjagd im Ausland weitgehend verhindern.

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vgt.at vom 05.05.2021

Auf Trophäenjagd - Der in der Stmk wohnhafte Prinz von Liechtenstein erschießt geschützten Bär in Rumänien

Arthur, Europas größter wilder Bär, wurde von Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein in einem siebenbürgischen Schutzgebiet erschossen. NGOs fordern ein Ende der Trophäenjagd.

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN und die rumänische Naturschutzorganisation Agent Green verurteilen die Tötung des Bären Arthur durch den Trophäenjäger Emanuel Liechtenstein, der in den rumänischen Karpaten auf Bärenjagd ging.

Dr. Emanuel Liechtenstein, Prinz von Liechtenstein und Burgherr der Riegersburg in der Steiermark, nutzte für die Jagd eine Ausnahmegenehmigung des rumänischen Umweltministeriums, die für eine kleine Bärin ausgestellt wurde. Die Bärin soll im vergangenen Sommer angeblich bei einer Farm im Dorf Ojdula in Siebenbürgen, Rumänien, Schaden angerichtet haben. Tatsächlich erschoss Dr. Liechtenstein aber einen tief in den Wäldern lebenden Bären, der nie in die Nähe einer menschlichen Siedlung gekommen war. Der Bär wurde viele Jahre lang von einem örtlichen Ranger von Agent Green beobachtet, hieß Arthur und war beliebt im ganzen Land. Die Tötung fand im Natura 2000-Schutzgebiet Oituz-Ojdula statt.

PETITION GEGEN TROPHÄENJAGD

Ann-Kathrin Freude, Campaignerin des VGT: "Es ist eine Schande für Österreich, dass Prinz Emanuel diesen schönen, in Rumänien geliebten Bären, getötet hat. Es kann nicht sein, dass einflussreiche Österreicher:innen in anderen Ländern für viel Geld Jagd auf geschützte Tiere machen können! Die Jagd auf Trophäen ist generell verwerflich und wird auch von der Bevölkerung abgelehnt. Wir fordern ein generelles Verbot der Trophäenjagd und das Verbot der Einfuhr von Trophäen, wie beim Elfenbeinhandel und appellieren an den Prinzen, dieses blutige Hobby abzulegen."

Rumänien trauert über den Verlust des geliebten Bären

Gabriel Paun, Präsident der Naturschutzorganisation Agent Green: "Arthur war 17 Jahre alt und der größte Bär, der jemals in Rumänien gesehen wurde, höchstwahrscheinlich der größte in ganz Europa. Das Jagdprotokoll stellt der Leiche von Arthur 592,8 von 600 Punkten aus, die bei der Trophäenjagd erreicht werden können. Eine so hohe Punktzahl wurde noch nie verzeichnet. Ich frage mich, wie der Prinz eine kleine Bärin, die in der Nähe eines Dorf gesehen wurde, mit dem größten männlichen Bären, der tief in der Wildnis lebt, verwechselt haben soll. Das ist Wilderei, weil sie den falschen Bären erschossen haben!"

Der Braunbär ist eine durch EU-Recht und die Berner Konventionen streng geschützte Art. Ausnahmeregelungen können nur in bestimmten Fällen, nach eingehender Prüfung der Situation, gewährt werden. Die Tötung darf nur als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn andere Optionen, wie die Umsiedlung, fehlgeschlagen sind und der Bär Menschenleben oder Haushalte gefährdet. Die EU-Kommission hat sogar den EU-Mitgliedstaaten zugestimmt, die lokalen Bauern und Bäurinnen unverzüglich für entstandene Verluste zu entschädigen.

Abschuss durch den Prinzen - Versehen oder geplant?

Die Beschwerden über eine angeblich wildernde Bärin, die statt Arthur hätte getötet werden sollen, wurden im Sommer letzten Jahres laut. Laut Bürgermeister der Gemeinde Ojdula, handelten alle von einer weiblichen Bärin mit Jungen. Eine Entschädigung für mögliche entstandene Schäden durch eine vermeintliche Bärenattacke gab es allerdings für keinen der Landwirt:innen. Auch nicht für den Bauern, der schließlich um die Tötung einer Bärin ansuchte - allerdings erst Ende Januar diesen Jahres. Die für die Jagdreise des Prinzen nötigen Papiere entstanden kurz darauf, Mitte Februar, um die Jagd im März zu ermöglichen.

Ann-Kathrin Freude, Campaignerin des VGT: "Die Vermutung liegt durchaus nahe, dass es gar nie um die Tötung einer Bärin ging, sondern von Anfang an um eine große Trophäe für den Prinzen. Ob der Prinz nun selbst diese Vorgänge in Auftrag gegeben hat, oder er keine Kenntnis davon hatte, wissen wir natürlich nicht. Aber wäre das seinerseits ein Versehen gewesen, müsste er ja spätestens beim Abschuss bemerkt haben, dass er statt einer kleinen Bärin den wahrscheinlich größten Bären Europas getötet hat und  sichdementsprechend betrübt zeigen."

Auch Rumänien in der Pflicht

Rumänien hat seit seinem EU-Beitritt immer wieder gegen EU-Gesetze verstoßen, indem Tötungsquoten für die Prävention festgelegt wurden, während das Land bisher keine Koexistenz- und Anpassungsmaßnahmen umgesetzt hat. Hier gibt es viele Möglichkeiten, wie Elektrozäune und Hunde als Schutz für Tiere und Grundstück. Eine Tötung sollte immer das allerletzte Mittel sein. Darüber hinaus hat Rumänien die Bärenpopulation nicht mit wissenschaftlichen Methoden, wie Beispielsweise DNA-Proben, gezählt. Die Messungen basierten immer auf der direkten Beobachtung durch Jagdverwaltungsbezirke. Dies ermöglicht Mehrfachzählungen desselben Bären, der jedoch an nur einem Tag über mehrere Bezirke wandern kann. Im Fall von Arthur ist er möglicherweise seit dem letzten Sommer, in dem der Angriff einer Bärin gemeldet wurde, hundert Kilometer weit gewandert, bis der Landwirt schließlich im Januar beschlossen hat, den Jagdverband aufzufordern, einen Bären zu töten.

"Bären sind mehreren Bedrohungen ausgesetzt: Zerstörung von Lebensräumen, Klimawandel und Verfolgung durch Menschen. Das rumänische Umweltministerium muss sich mit den Ursachen befassen, die zu Konflikten zwischen Menschen und Bären führen und nicht mit den Auswirkungen. Das Entnehmen großer männlicher Bären bringt die Population durcheinander und führt zu Inzucht. Rumänien hat keine Ahnung, wie viele Bären es überhaupt gibt, und muss Tötungsquoten und die Trophäenjagd beenden. Andernfalls kommt es zu Konflikten und die Arten werden gefährdet," so Ann-Kathrin Freude.

Gabriel Paun, von Agent Green, der außerdem Biologe ist: "Unabhängig von der tatsächlichen Anzahl der Bären hat Rumänien das Privileg, die Heimat dieser Art zu sein, die an der Spitze der Nahrungskette aller Lebensräume mit gemäßigtem Klima steht. Durch die Umsetzung eines ehrgeizigen nationalen Plans, der sich mit den Bedrohungen für die Arten befasst und in Maßnahmen zur Koexistenz und Anpassung investiert, könnte sich Rumänien als Hauptstadt der Güte und der biologischen Vielfalt in Europa profilieren. Das Potenzial für Ökotourismus in diesem Land ist einzigartig."

"Es müssen auch radikale Entscheidungen getroffen werden. Wenn tödliche Handlungen unvermeidbar sind, sollte nur der örtliche Jäger in Anwesenheit eines örtlichen Vertreters des Umweltministeriums den Abzug betätigen dürfen. Und um die Trophäenjagd zu begraben, muss das tote Tier verbrannt werden, nachdem die DNA-Probe gesichert wurde. Es ist dasselbe wie beim Elfenbeinhandel, um Elefanten zu retten und zu schützen," schließt Paun.

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oe24.at vom 03.05.2021

Salzburg: Jäger attackiert Spaziergänger

Schwere Nötigung und Körperverletzung.
Im Salzburger Flachgau soll ein Jäger einen Mann, der mit seiner Frau und seinem Hund vorbeispazierte, attackiert und verletzt haben. Die Polizei musste einschreiten.

Ein sonntäglicher Spaziergang endete mit Schrecken. Ein Mann wurde von einem Jäger attackiert und gewürgt.

Am Hals gewürgt

Der Vorfall ereignete sich gegen 19.00 am Sonntagabend. Eigenen Aussagen zufolge sei der Mann mit seiner Frau und dem gemeinsamen Hund spazieren gegangen. Der Jäger in Wals-Siezenheim hatte sich von dem Pärchen gestört gefühlt. Als sie gestern an dem Jägerstand vorbeikamen, entstand zunächst ein verbaler Konflikt. Der Jäger habe vom Hochstand herunter geschrien "schleichts euch". Das Pärchen betonte, dass es das Recht hätte, dort zu spazieren. Daraufhin sei der Jäger heruntergeklettert, habe den Mann gewürgt und gegen einen Baum gedrückt. Die Frau sei schreiend in Richtung Auto geflohen, das in der Nähe geparkt war.

Drohungen

Nachdem der Jäger vom Spaziergänger abgelassen habe, verständigte das Opfer per Notruf die Polizei. Der Jäger und dessen Begleiter seien rasch zu einem Auto gegangen. Der attackierte Spaziergänger habe ihnen gegenüber erklärt, dass eine Flucht zwecklos wäre, er habe die Autonummer fotografiert. Laut den Tierschützern habe daraufhin der Jäger dem Mann gedroht, er werde ihn "erschlagen" und dabei seinen Feldstecher gehoben.

Kehlkopfprellung

Nach der Befragung mit der Polizei begab sich der Verletzte ins Landeskrankenhaus. Dort sei er wegen einer Prellung des Kehlkopfs über Nacht stationär aufgenommen worden. Er habe über starke Schmerzen beim Schlucken geklagt.

Ermittlungen laufen

Der genaue Hergang der Auseinandersetzung wird jetzt erhoben. "Die Ermittlungen laufen", sagte der Polizei-Sprecher. Alle Beteiligten werden einvernommen. Der Jäger soll gesagt haben, es tue ihm leid, der verbale Streit sei etwas eskaliert.

Empörte Reaktionen

Der Obmann des Vereins gegen Tierfabriken, Martin Balluch, reagierte empört. "Es ist wieder einmal unfassbar, wie die Jägerschaft mit ihren Mitmenschen umgeht." Völlig unbeteiligte Personen würden attackiert. Balluch kritisierte, dass die Polizei die aufgebrachte Spaziergängerin mit den Worten beruhigt habe, dass der Jäger seine Drohungen "nur" im Affekt ausgestoßen habe und sie beruhigt nach Hause gehen könne. "Der Mann trägt eine tödliche Schusswaffe und verliert offensichtlich bei der leisesten Störung die Kontrolle über sich selbst."

Festnahme gefordert

Die Polizei hätte den Mann festnehmen und auf eine Alkoholisierung überprüfen müssen, kritisierte Balluch. "Dieser Mensch sollte sofort seinen Jagdschein verlieren und ein Waffenverbot bekommen." Eine Waffe sei in dem Fall aber nicht Gegenstand der Amtshandlung und des Sachverhaltes gewesen, sagte dazu der Polizeisprecher. "Es wurde kein Waffenverbot ausgesprochen."

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krone.at vom 27.04.2021

Fischotter erlegt: Tierquäler (66) ausgeforscht

Ein Fall von mutmaßlicher Tierquäler konnte Dank einer anonymen Anzeige nun offenbar aufgedeckt werden. Ein 66-jähriger Fischer aus Reichraming in Oberösterreich soll mehrere geschützte Wasservögel und Fischotter erlegt haben, die er angeblich als Gefahr für seine Fische einstufte.

Geschützte Tiere wie Fischotter, Gänsesäger, Schwarzstörche und Graureiher soll ein 66-Jähriger aus Scharnstein in seinem Fischereirevier entlang des Almflusses in Grünau/A. und Scharnstein erlegt haben. Eine anonyme Anzeige brachte den Fall ins Rollen.

Wollte seine Fische schützen

Der Mann wollte angeblich seinen Fischbestand schützen. Ermittlungen des Landeskriminalamts Oberösterreich erhärteten den Verdacht gegen den Beschuldigten, die Staatsanwaltschaft Wels ordnete daraufhin die Durchsuchung seiner Wohnräume an.

Belastende Fundstücke

Dabei wurden Tiertrophäen und belastendes Datenmaterial - unter anderem Fotos von getöteten Tieren - sichergestellt. Der mutmaßliche Tatzeitraum: August 2017 bis Februar 2021.

Der Fischer wird nun wegen des Verdachts der Tierquälerei angezeigt.

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orf.at vom 04.04.2021

Rehbock verfing sich in Absperrseil - gerettet

In Henndorf (Flachgau) haben Feuerwehrleute am Ostersonntag einen Rehbock aus seiner misslichen Lage befreit. Das Tier hatte sich auf einer Kuhwiese im Absperrseil verheddert.

Einem Passanten, der mit seinem Sohn auf einem Osterspaziergang unterwegs war, fiel der Rehbock auf. Der Mann verständigte daraufhin sofort die Feuerwehr, die den Vierbeiner mithilfe eines Messers aus seiner misslichen Lage befreite.

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orf.at vom 24.02.2021

Keine Volksabstimmung über Gatterjagdverbot

Die Volksabstimmung über ein Aus für die Gatterjagd im Burgenland wird doch nicht abgehalten. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) zog am Mittwoch sein entsprechendes Begehren zurück, nachdem die SPÖ-Alleinregierung in der Sache bereits eingelenkt hatte. VGT und SPÖ gaben die Einigung gemeinsam bekannt.

„Ziel erreicht!“, hieß es von den Initiatoren der Volksabstimmung, vom VGT am Mittwoch. Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) hatte bereits vor mehreren Wochen angekündigt, dem Druck der mehr als 14.000 eingereichten Unterschriften für eine Volksabstimmung nachgeben zu wollen. Für die Volksabstimmung gebe es nun keinen Grund mehr, sagte VGT-Obmann Martin Balluch am Mittwoch bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Landesrat Schneemann. „Ich freue mich, dass wir überein gekommen sind.“ Das angekündigte Verbot sei nun „ausreichend“. „Mehr hätten wir mit der Volksabstimmung gar nicht erreichen können“, so Balluch. Der burgenländische Verfassungsdienst habe den VGT informiert, dass das möglich sei und „deswegen ziehen wir hiermit diese Volksabstimmung zurück“, so Balluch.

Beschluss am 4. März

Das Verbot der Jagdgatter und damit auch ein Verbot von Treibjagden im Burgenland wird im Landtag am 4. März beschlossen, sagte Schneemann. Er zeigte sich erleichtert, dass sich das Land durch die Erklärung des VGT die Volksabstimmung erspart. Die Durchführung einer Volksabstimmung hätte voraussichtlich über 100.000 Euro gekostet, so Schneemann. Er bedankte sich auch beim VGT für die Bereitschaft zum Konsens.

Von dem Verbot ab dem Jahr 2023 betroffen ist unter anderem der „Tiergarten“ Esterhazy bei Eisenstadt – das größte Jagdgatter im Burgenland. Gespräche, wie es damit in Zukunft weitergeht, habe es laut Landesrat Schneemann noch nicht gegeben.

Grünen wollen nun Volksbefragung initiieren

Die Grünen orten ein „schlechtes Signal“ für die direkte Demokratie. „Hier wurde eine große Chance vertan, denn nach einer positiven Abstimmung wäre die gesamte SPÖ-Gesetzesnovelle ungültig und das 2017 ausverhandelte Jagdgesetz wieder in Kraft“, so der grüne sich Tierschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller. „Leider“ sei der VGT auf den Deal mit der Regierungspartei eingegangen. Spitzmüller verwies auf einen grünen Antrag für eine Volksbefragung zum Tierschutz, der noch vor dem Sommer behandelt werden muss. „Wir wollen den Burgenländerinnen und Burgenländern die Möglichkeit geben, sich bei einer Volksbefragung zum Tierschutz zu bekennen. Dafür braucht es 6.000 Unterstützungserklärungen, das ist zu schaffen“, so der Landtagsabgeordnete.

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orf.at vom 24.02.2021

Möglicher Wolfsriss fast im Ortsgebiet

Aufregung herrscht derzeit in Fohnsdorf im Bezirk Murtal um einen möglichen Wolfsriss. Der Wolf soll im Ortsteil Göttschach ein Schaf, das sich auf einer Weide in unmittelbarer Nähe zum Ortsgebiet befand, gerissen haben. Noch laufen Untersuchungen.

Das getötete Schaf wurde auf einer Weide gefunden, die zu einem Hühnerhof gehört und in unmittelbarer Nähe zu diesem liegt. Der Hof wiederum grenzt direkt an das Ortsgebiet.

Wolf auf Bildern aus Wildkamera zu sehen

Das rund 60 Kilogramm schwere Schaf wurde in der Nacht auf Sonntag gerissen. Aus dem Ort hieß es, man sei sich nicht sicher gewesen, ob es sich um einen Wolfsriss gehandelt habe, auch ein großer Hund sei nicht auszuschließen. Der Murauer Amtstierarzt sicherte am Kadaver des Schafes DNA-Spuren, die derzeit in Wien ausgewertet werden.

Ein Ortsbewohner stellte nach dem Zwischenfall Wildkameras am nahen Waldrand auf. In den folgenden Abendstunden nahm eine Kamera einen Wolf auf, insgesamt gibt es dutzende Bilder von dem Tier.

„Sind in großer Sorge“

„Wir wurden heute über den Fall informiert, die Landwirte und Jäger sind in großer Sorge“, so der Murtaler Landwirtschaftskammerobmann Martin Kaltenegger. Dass sich das Tier so weit an eine bewohnte Gegend herantraut, sei selten. Auch im Fohnsdorfer Ortsteil Sillweg gibt es Hinweise auf einen Wolf, dort wurde ein totgeborenes Kalb gefressen.

Freilich ist das Wildtier streng geschützt. Kaltenegger sprach auch eine Warnung an Hundebesitzer aus, es sei nicht auszuschließen, dass der Wolf Hunde angreifen würde. Auch die lokale Bevölkerung sei sehr besorgt, so Kaltenegger, langfristig wünsche man sich einen Abschuss.

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orf.at vom 21.02.2021

Tote Füchse und toten Python gefunden

In der Gemeinde Maria Saal hat ein Spaziergänger am Samstag drei erlegte Füchse gefunden. Zwei Tieren wurde das Fell fachmännisch abgezogen. Die Polizei ermittelt wegen Eingriffs in fremdes Jagdrecht. In Preitenegg entdeckten Kinder eine tote Pythonschlange neben der Gemeindestraße.

Der 56 Jahre alte Spaziergänger aus Klagenfurt entdeckte die toten Füchse in einem Waldstück zwischen Pörtschach am Berg und Tanzenberg, unmittelbar neben einem öffentlichen Parkplatz der Karnburger Straße. Die Tiere waren mit einer Schusswaffe erlegt worden. Die Polizei geht davon aus, dass ein Zusammenhang mit gleichen Funden in den Gemeinden Moosburg und Glanegg besteht. Auch dort wurden während der vergangenen zehn Tage erlegte und fachmännisch abgezogene („abgebalgte“) Füchse gefunden – mehr dazu in Gehäutete Füchse sorgen für Aufregung (kaernten.ORF.at; 11.2.2021).

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orf.at vom 11.02.2021

Gehäutete Füchse sorgen für Aufregung

In Moosburg und in Liebenfels ermittelt die Polizei, weil mehrere Füchse getötet und gehäutet wurden. Die Kadaver hinterließ der Täter anschließend am Straßenrand.

Was der bislang Unbekannte machte, verstoße ganz klar gegen das Jagdrecht, hieß es von der Jägerschaft. Er habe bereits sechs Füchse, mit jeweils einem Schuss getötet, enthäutet und am Wegesrand oder im Straßengraben entsorgt.

Die Füchse wurden in den letzten Tagen in Liebenfels und Moosburg gefunden. Fundorte sind etwa Obergöriach in der Gemeinde Moosburg oder Zweikirchen in der Gemeinde Liebenfels.

Auch die Jägerschaft hat großes Interesse, den Wilderer baldmöglichst auszuforschen. Denn Tiere zu enthäuten und am Wegesrand zu entsorgen, gehe gar nicht. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise.

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OÖ Nachrichten“ vom 24.01.2021

"Wir müssen das Image der Jagd auch in Zukunft weiter verbessern"

Landesjägermeister Sieghartsleitner stellt sich beim Bezirksjägertag in Perg der „Basis“.

Am Samstag beginnt in Perg der Jahresreigen der Bezirksjägertage. Um 9 Uhr wird Bezirksjägermeister Ulf Krückl die Gäste im Veranstaltungszentrum „Die Turnhalle“ willkommen heißen.

Der Bezirksjägertag steht unter dem Motto „Wohin gehst du, Jagd?“. Dazu wird die neue Führung des Landesjagdverbandes um Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner Stellung nehmen. Ulf Krückl spricht von einer „Aufbruchsstimmung an der Basis“. Im OÖN-Gespräch drückt er die Hoffnung aus, „dass mit der neuen Vertretung eine jüngere Mannschaft zum Zug kommt, die uns kompetent und mit der Bereitschaft, unsere Belange gegen konträre Strömungen in der Gesellschaft zu verteidigen, in die Zukunft führt“.

Zeit zum Kennenlernen

Die Bezirksjägertage stehen diesmal im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernes und „Vertrautmachens“ mit der neuen Führung. Am 23. Apri. 2019 wurde Herbert Sieghartsleitner (55) aus Molln, Bezirksjägermeister von Kirchdorf, vom Landesjagdausschuss zum Nachfolger von Sepp Brandmayr gewählt, dessen Stellvertretet er zuvor gewesen war.

Mit den Stellvertretern Volkmar Angermeier und Andreas Gasselsberger wird er sich in Perg der Basis vorstellen. In seiner ersten Amtsperiode hat er sich vorgenommen, das Image der Jagd weiter zu verbessern: „Alles, was wir tun, müssen wir Nichtjägern erklären können.“ Dazu will er mit PR-Profis zusammenarbeiten.

Wichtig ist ihm vor allem der ethische Aspekt der Jagd. Das heißt: „Wir müssen den Tötungsakt begründen können“. Für ihn selbst ist die Tötung „Teil des Lebens“. Ihr waidgerechter Vollzug sei durch die „fachliche Kompetenz“ des Jägers, die auf eine möglichst schmerzfreie Tötung abziele, gerechtfertigt. Der Jagdtrieb sei ein Menschenrecht, so Sieghartsleitner – die Freude daran, „ordentlich Beute zu machen“. Auch heute sei die Jagd notwendig, der Zulauf ungebrochen. 19.785 Mitglieder zählt der Landesjagdverband, pro Jahr kommen 300 neue dazu.

Imagepflege bedeutet, auch, „dass wir unseren ‚Benefit‘ für die Gesellschaft deutlicher machen“. Vor allem der Wald profitiere von der Jagd: „Nur wenn wir dem gesetzlichen Auftrag gemäß die Wildbestände gewissenhaft regulieren, kann sich der von Windwurf und Borkenkäfer geschädigte Wald erholen“. Ein weiterer Aspekt liege in der Seuchenbekämpfung. „Die afrikanische Schweinepest steht ‚vor unserer Haustür‘“, so Sieghartsleitner. Durch rigorose Dezimierung des Schwarzwilds lasse sich die Gefahr eindämmen. Und natürlich profitiere der Artenschutz, sogar im Jagdgesetz manifestiert ist.

Noch etwas ist ihm wichtig: „Wir müssen in der Öffentlichkeit signalisieren, dass wir bereit zum Selbstreinigungsprozess sind“. Verletzung jagdlicher Regeln müssen intern geahndet werden, gerade Verstöße gegen Waidgerechtigkeit und Kameradschaft. Unerlässlich sei die Schaffung von Wildruhezonen: „Eine politische Aufgabe, die wir ansprechen müssen“.

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heute.at vom 22.01.2021

Seltene Raubkatze schleicht durch die Wälder Wiens

Fast 100 Jahre nach seiner Ausrottung ist der Luchs zurück in den österreichischen Wäldern. Eine Wildtierkamera fing das seltene Raubtier ein.

Anhand von gefundenen Beutetierresten konnte bereits 2020 davon ausgegangen werden, dass sich die wunderschöne Raubkatze mit den Büscheln auf den Ohren wieder in unseren heimischen Wäldern aufhält.

Die Umweltschutzorganisation WWF jubelt: Der Luchs ist zurück! Sogar ein Pärchen konnte mittlerweile festgestellt werden und schleicht in den Wiener Quellenschutzwäldern (Bereiche Hochschwab, Schneeberg und Rax) umher.

Wilderei und Zerstörung des Lebensraumes muss gestoppt werden

Forstdirektor Andreas Januskovecz zeigt sich ganz besonders erfreut. "Der Luchs gehört zum natürlichen Artenspektrum in unseren Wäldern. Gemeinsam mit anderen in unseren Wäldern wieder heimischen Raubtieren, wie dem Wolf, tragen sie zur Erhaltung eines ökologischen Wildstandes auf natürliche Weise bei."

Der Artenschutzexperte des WWFs Christian Pichler sagt folgendes über Europas größte Raubkatze: "Durch die Infrastruktur und das Schrumpfen der Lebensräume wird oft verhindert, dass einzelne Luchse zur Fortpflanzung zueinander finden und auch Fälle von Wilderei dezimieren die isolierten Populationen. Dieser Teufelskreis muss unbedingt durchbrochen werden!"

Fast ein ganzes Jahrhundert ausgerottet

Vor der Wiederansiedlung in den 1980er Jahren, wurde 1918 der letzte heimische Luchs im Bregenzerwald erlegt und war für fast ein Jahrhundert gänzlich ausgerottet. Mühselig und geduldig wurden immer wieder Luchse in den Kalkalpen freigelassen um sich wieder natürlich in Österreich anzusiedeln. Es scheint für den Moment gelungen. Für Menschen stellen die scheuen Raubkatzen übrigens keine Gefahr dar.

Infos zum Luchs:

Der Luchs ist ein Einzelgänger der überwiegend nachts auf die Jagd geht. Sein Revier kann sich bis zu 400 Quadratkilometer ausdehnen und er benötigt ungefähr zwei Kilogramm Fleisch pro Tag - vorzugsweise Rehe und Gämsen. Der bei uns vorkommende "Eurasische" Luchs hat eine Schulterhöhe von 50-70 Zentimeter und wird in freier Wildbahn zwischen 10 und 15 Jahre alt. Seine Fellzeichnung ist wie ein Fingerabdruck einzigartig.

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orf.at vom 21.01.2021

Gatterjagd: Volksabstimmung kommt

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat die für eine Volksabstimmung im Burgenland notwendigen Unterschriften gesammelt: Am Donnerstag werden 14.500 Unterschriften gegen die Gatterjagd übergeben, hieß es in einer Aussendung.

In der österreichischen Geschichte habe es noch nie eine Volksabstimmung auf Landesebene „von unten“ gegeben, zeigte sich der Verein gegen Tierfabriken erfreut. Trotz Lockdowns und der Feiertage sei es möglich gewesen, der Landesregierung nun zwei Wochen vor Fristende mehr als die 12.000 notwendigen Unterschriften zu übergeben.

Auch die Grünen freuten sich über die erreichte Zahl der Unterstützungserklärungen. „Das ist ein großartiger Erfolg in Richtung mehr Tierschutz im Land“, so Tierschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller. Er zeigte sich überzeugt, dass die Volksabstimmung im Sinne des Tierschutzes ausgehen wird.

Sagartz: „Die Burgenländer entscheiden“

Schon vor der Abstimmung im Landtag haben sich die ÖVP und andere Parteien klar gegen das neue Jagdgesetz ausgesprochen. Mit dem neuen SPÖ-Gesetz wolle man unter anderem eine unabhängige Interessensvertretung ausschalten und durch die Erhöhung der Jagdabgabe die Jäger zur Kasse bitten, so Sagartz. „Es gibt viele Gründe gegen dieses SPÖ-Jagdgesetz zu sein. Ob es in Kraft tritt, entscheiden nun die Burgenländer“, sagte Sagartz.

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oe24.at vom 21.01.2021

Eulen-Entführer tauchte bei Wilderei Prozess in Eisenstadt nicht auf

Erstangeklagter soll mehrere Wildtiere illegal erschossen haben - Verurteilung nur wegen falscher Zeugenaussage - Zweitangeklagter entführte drei Steinkäuze aus Nistkasten

Zwei Nordburgenländer hätten am Donnerstag am Eisenstädter Landesgericht wegen des Eingriffs in fremdes Jagd- und Fischereirecht - vulgo Wilderei - vor Richterin Karin Lückl erscheinen sollen. Erschienen ist nur der Erstangeklagte, ein 36-Jähriger aus dem Bezirk Neusiedl am See. Ihm wird vorgeworfen, mehrere Rehe, einen Hasen, eine Stockente und einen Stieglitz verbotener Weise erschossen zu haben. Am Ende setzte es eine bedingte Haftstrafe wegen falscher Beweisaussage.

Die Anklage stützte sich in dem Prozess vor allem auf die Aussagen des Zweitangeklagten, der sich jedoch krankheitsbedingt entschuldigen ließ. Er hätte sich an diesem Tag wegen der Entführung von drei Steinkäuzen aus ihrem Nistkasten im Bezirk Neusiedl am See verantworten müssen. Diese hatte er laut Anklageschrift in einem selbst gebauten Vogelkäfig im Haus seiner Schwester untergebracht, bevor er sie schließlich wieder aussetzte.

Der Zweitangeklagte hatte gemeinsam mit seinem Bruder, seiner Schwester und dem 36-Jährigen im Frühjahr 2019 in der Umgebung von Parndorf Schießübungen auf Dosen durchgeführt. Dabei soll der Erstangeklagte mit seinem Gewehr eine Stockente erschossen haben.

Außerdem soll der 36-jährige Burgenländer einen Hasen und einen Stieglitz auf dem Gewissen haben. Ein Foto von ersterem wurde auf dem Handy des Mannes gefunden. Er habe ihn mit dem Auto angefahren und dann fotografiert, rechtfertigte sich der Mann. Das Foto teilte er mit dem Zweitangeklagten.

Auf die Frage, warum darunter der Kommentar "Illegal abgeschossener Hase" zu lesen wäre, antwortete der Angesprochene, dieser müsse vom Zweitangeklagten stammen, der ihn damit belasten wollte. Die ehemals freundschaftliche Beziehung zwischen den drei Geschwistern und dem Erstangeklagten sei inzwischen "sehr zerrüttet", konstatierte ein als Zeuge geladener Kriminalbeamter. Grund dafür seien gegenseitige Anschuldigungen nach mehreren Suchtgiftdelikten.

Ebenfalls im Frühjahr 2019 wurde in der Nähe von Parndorf ein illegal abgeschossener Rehbock gefunden. Ein als Zeuge geladener Jäger hielt es für "theoretisch möglich", dass der Bock mit der Büchse des Angeklagten erlegt worden sei. Das inzwischen sichergestellte Kugelgewehr hatte der 36-jährige von seinem verstorbenen Vater geerbt. Ein weiterer Zeuge aus dem Jagdrevier um Weiden am See konnte drei tot aufgefundenen Rehen keine sichere Todesursache mehr zuweisen.

Verurteilt wurde der 36-Jährige schließlich wegen falscher Beweisaussage in einem Suchtgiftprozess. Angeklagter damals war der spätere mutmaßliche Eulen-Entführer. Der 36-Jährige erhielt von Richterin Lückl 15 Monate, bedingt auf drei Jahre. Da die beiden Geschwister des Zweitangeklagten ebenfalls nicht zum Prozess erschienen waren, wurde das Verfahren wegen Wilderei auf Beschluss der Richterin ausgeschieden.

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sn.at vom 04.01.2021

Österreich kauft so viele Handfeuerwaffen wie noch nie

Die Nachfrage nach Handfeuerwaffen ist in Österreich im Jahr 2020 in bisher unerreichte Höhen geschossen. Das geht aus Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com hervor. Zuwächse gab es demnach bei Neuanschaffungen, vor allem aber am Gebrauchtwaffenmarkt. Die Nachfrage habe sich um nahezu zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 71.250 Stück erhöht. Damit wurden um 6.400 Gewehre und Faustfeuerwaffen mehr verkauft als im Jahr davor.

Im Vergleich zu 2019 stieg die Nachfrage nach gebrauchten Gewehren um fast 16 Prozent und nach gebrauchten Handfeuerwaffen um rund sieben Prozent. Insgesamt gingen 2020 damit 52.300 Gebrauchtwaffen über die Verkaufstische, geht aus den Zahlen des Instituts hervor. Doch auch in den Neuwaffenmarkt kam Bewegung: Der Absatz von Lang- und Faustfeuerwaffen erhöhte sich um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt knapp 19.000 Stück. Auch hier war das Wachstum bei Flinten, Büchsen und kombinierten Gewehren größer als bei Pistolen und Revolvern.

"In beiden Märkten war der massive Anstieg im Wesentlichen auf den Jagdbereich zurückzuführen. Der Lockdown wurde offenbar auch dafür genutzt, sich im Freien weidmännisch zu ertüchtigen. Und da das österreichische Waffengesetz seit 2019 auch das Führen von Faustfeuerwaffen bei der Ausübung der Jagd ermöglicht, steigt seither auch die entsprechende Nachfrage rasant", berichtete Branchenradar.com.

Laut Zentralem Waffenregister waren in Österreich mit Jahresende 2020 rund 1,15 Millionen Waffen der Kategorien B, C und D in privatem Besitz. Im Vergleich zu 2019 stieg der Bestand um etwa fünf Prozent oder 53.000 Stück. Da im vergangenen Jahr jedoch auch rund 39.000 Waffen abgemeldet wurden, lag die Anzahl der Neuanmeldungen bei über 91.000 Stück. Die Differenz zwischen Erwerb und Neuanmeldungen erkläre sich zum einen durch Käufe zusätzlicher Gewehrschäfte, da in diesem Fall die neu adaptierte Waffe nochmals angemeldet werden muss. Darüber hinaus gebe es aber auch ein reges Below-the-line-Geschäft, also den Besitzerwechsel von Handfeuerwaffen, bei denen kein Händler involviert ist, informierte Branchenradar.com. Dazu zählen nachträgliche Anmeldungen aus Altwaffenbestand, auch wenn die Frist dafür abgelaufen ist - nach Hausräumungen oder Erbschaften kommt es beispielsweise vor, dass nicht registrierte Waffen auftauchen und legalisiert werden.

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